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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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Aufteilung des Spielfeldes sch<strong>eine</strong>n etwas g<strong>an</strong>z Wesentliches zu<br />

sein. Gäbe es statt der äußeren geraden Linien <strong>eine</strong> kreisförmige<br />

Begrenzung des Feldes, müßte es d<strong>an</strong>n nicht auch g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>dere<br />

Regeln für den Aufschlag geben?<br />

Aber warum reden <strong>wir</strong> nur von Sport? Es gibt noch viele<br />

<strong>an</strong>dere Beispiele: Wie weit sind <strong>die</strong> Gesetze <strong>eine</strong>s L<strong>an</strong>des durch<br />

<strong>die</strong> Zusammenstellung der Gesetzgeber beeinflußt? Viele Leute<br />

in den USA regten sich über <strong>die</strong> immensen Ausgaben für das<br />

Militär auf und fragten: Sind <strong>die</strong> Ausgaben vielleicht deshalb so<br />

exorbit<strong>an</strong>t hoch, weil es vier verschiedene Streitkräfte gibt: Luftwaffe,<br />

Heer, Marine und Marine-Inf<strong>an</strong>terie?<br />

Um zur Physik zurückzukehren: Ich möchte beschreiben,<br />

warum Symmetrien, sogar solche, <strong>die</strong> <strong>wir</strong> noch gar nicht kennen,<br />

<strong>die</strong> Form der bek<strong>an</strong>nten physikalischen Gesetze bestimmen<br />

können. Ich möchte mit <strong>eine</strong>m Erhaltungsgesetz beginnen, das<br />

ich bisher noch nicht erwähnt habe, das aber <strong>eine</strong> g<strong>an</strong>z wesentliche<br />

Rolle in der Physik spielt: <strong>die</strong> Erhaltung der Ladung. Bei<br />

allen Prozessen in der Natur erscheint <strong>die</strong> Ladung erhalten zu<br />

bleiben - das heißt, wenn es zu Beginn <strong>eine</strong>s Prozesses <strong>eine</strong><br />

negative Ladung als Nettoladung gibt, d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n passieren, was<br />

will, und wenn es noch so kompliziert <strong>ist</strong>, am Schluß bleibt wieder<br />

genau <strong>eine</strong> negative Nettoladung übrig. Dazwischen können<br />

viele Teilchen neu entstehen oder verschwinden, aber nur in<br />

Paaren von positiver und negativer Ladung, so daß <strong>die</strong> Gesamtladung<br />

zu jeder Zeit der zu Beginn und der am Ende des Prozesses<br />

gleich <strong>ist</strong>.<br />

Wie erinnern uns, daß nach Noethers Theorem <strong>die</strong>ses universale<br />

Erhaltungsgesetz <strong>eine</strong> Folge aus der universalen Symmetrie<br />

<strong>ist</strong>: Wir können alle positiven Ladungen in der Welt in negative<br />

umw<strong>an</strong>deln oder umgekehrt - und nichts in der Welt würde sich<br />

ändern. Das <strong>ist</strong> tatsächlich äquivalent damit, daß <strong>wir</strong> sagen, es<br />

sei rein zufällig, welche Ladungen <strong>wir</strong> positiv und welche <strong>wir</strong><br />

negativ nennen, daß es lediglich <strong>eine</strong> Vereinbarung <strong>ist</strong>, daß <strong>wir</strong><br />

<strong>die</strong> Ladung <strong>eine</strong>s Elektrons als negativ und <strong>die</strong> <strong>eine</strong>s Protons als<br />

positiv ben<strong>an</strong>nt haben.<br />

Die für <strong>die</strong> Erhaltung der Ladung ver<strong>an</strong>twortliche Symmetrie<br />

<strong>ist</strong> tatsächlich sehr sinnverw<strong>an</strong>dt mit <strong>eine</strong>r Symmetrie der

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