Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel
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chen für <strong>eine</strong> Symmetrie in der Natur, <strong>die</strong> Raum und Zeit mitein<strong>an</strong>der<br />
verbindet.<br />
Wir haben gerade gesehen, wie bei <strong>eine</strong>r Bewegung <strong>die</strong><br />
Gesetze der Physik gewahrt bleiben, wobei sich <strong>eine</strong> neue Verbindung<br />
zwischen Raum und Zeit auftat. Eine bestimmte Länge<br />
in der vierdimensionalen Raumzeit bleibt invari<strong>an</strong>t gegenüber<br />
<strong>eine</strong>r gleichförmigen Bewegung, genauso wie <strong>eine</strong> normale dreidimensionale<br />
Raumlänge invari<strong>an</strong>t bleibt gegenüber <strong>eine</strong>r Rotation.<br />
Diese Symmetrie in der Natur <strong>ist</strong> nur möglich, wenn Raum<br />
und Zeit <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>dergebunden sind. Genauso müssen einfache<br />
Raum-Tr<strong>an</strong>slationen und einfache Zeit-Tr<strong>an</strong>slationen, <strong>die</strong> ihrerseits<br />
für Erhaltung von Impuls und Energie ver<strong>an</strong>twortlich sind,<br />
<strong>an</strong>ein<strong>an</strong>dergebunden sein. Es <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> der Konsequenzen aus der<br />
speziellen Relativitätstheorie, daß <strong>die</strong> Erhaltung von Impuls<br />
und Energie k<strong>eine</strong> vonein<strong>an</strong>der getrennten Phänomene sind.<br />
Gemeinsam sind sie Teile <strong>eine</strong>r einzigen Größe, <strong>die</strong> Energie-<br />
Impuls gen<strong>an</strong>nt <strong>wir</strong>d. Die Erhaltung <strong>die</strong>ser vereinigten Größe -<br />
<strong>die</strong> nun auch <strong>eine</strong> neue Definition von beidem, von Energie und<br />
von Impuls, erfordert, wie sie ja traditionell im Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
mit den Newtonschen Gesetzen definiert sind - <strong>wir</strong>d nun zu<br />
<strong>eine</strong>r einzigen Folgerung aus der Invari<strong>an</strong>z in <strong>eine</strong>r Welt, in der<br />
Raum und Zeit mitein<strong>an</strong>der verbunden sind. In <strong>die</strong>sem Sinne<br />
offenbart uns <strong>die</strong> spezielle Relativitätstheorie etwas Neues: In<br />
der Raumzeit gibt es k<strong>eine</strong> Energie-Erhaltung ohne Impuls-<br />
Erhaltung und umgekehrt.<br />
Es gibt noch <strong>eine</strong> Raum-Zeit-Symmetrie, <strong>die</strong> in m<strong>eine</strong>n bisherigen<br />
Betrachtungen nur versteckt auftauchte. Sie <strong>ist</strong> verw<strong>an</strong>dt<br />
mit der Symmetrie, <strong>die</strong> hinausläuft auf <strong>die</strong> Erhaltung von Energie<br />
und Impuls in der speziellen Relativitätstheorie, aber m<strong>an</strong> <strong>ist</strong><br />
mit ihr viel vertrauter, weil m<strong>an</strong> es bei ihr mit nur drei Dimensionen<br />
zu tun hat und nicht mit vieren. Sie betrifft <strong>die</strong> Symmetrie in<br />
der Natur bei Rotationen im Raum. Ich habe schon beschrieben,<br />
wie verschiedene Beobachter unterschiedliche Facetten <strong>eine</strong>s<br />
Objektes beobachten, das sich dreht, aber <strong>wir</strong> wissen, daß grundlegende<br />
Größen, wie zum Beispiel <strong>die</strong> Gesamtlänge, bei <strong>eine</strong>r<br />
solchen Rotation unverändert bleiben. Die Invari<strong>an</strong>z physikalischer<br />
Gesetze - wenn ich zum Beispiel mein Labor drehe, damit