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Lawrence M. Krauss - Nehmen wir an die Kuh ist eine Kugel

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fuhren, hatten Sie <strong>eine</strong>n bestimmten Impuls, <strong>die</strong> W<strong>an</strong>d dagegen<br />

war in Ruhe, hatte also den Impuls Null. Nach dem Zusammenprall<br />

sind offenbar sowohl Sie selbst als auch <strong>die</strong><br />

Mauer in Ruhe. Was passierte denn nun mit dem Impuls, wo<br />

<strong>ist</strong> er geblieben? Die Tatsache, daß er scheinbar verschwunden<br />

<strong>ist</strong>, bedeutet lediglich ein Signal dafür, daß der Kasten<br />

nicht weit genug gezogen wurde: Das System, bestehend aus<br />

Ihnen und der Mauer, <strong>ist</strong> noch kein geschlossenes System.<br />

Die W<strong>an</strong>d <strong>ist</strong> fest mit dem Erdboden verbunden. Somit <strong>ist</strong> klar,<br />

daß der Impuls bei <strong>die</strong>ser Kollision dadurch erhalten bleiben<br />

k<strong>an</strong>n, daß <strong>die</strong> Erde selbst den Impuls übernommen hat, der<br />

ursprünglich allein in Ihrem Auto steckte. Das wahre geschlossene<br />

System besteht also aus Ihnen, Ihrem Auto, der<br />

Mauer und der Erde. Da aber <strong>die</strong> Erde unvergleichlich schwerer<br />

<strong>ist</strong> als ihr Auto, braucht sie sich nur unmerklich zu bewegen, um<br />

den Impuls zu übernehmen, aber auf jeden Fall muß sich ihre<br />

Bewegung geändert haben! Wenn Ihnen also jem<strong>an</strong>d erzählt, er<br />

habe <strong>die</strong> Erde in Bewegung versetzt, seien Sie versichert: Es<br />

stimmt.<br />

Die Suche nach Symmetrien <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> der Haupttriebfedern für<br />

<strong>die</strong> Physik. Tatsächlich haben alle <strong>die</strong> verborgenen Wirklichkeiten,<br />

<strong>die</strong> <strong>wir</strong> im letzten Kapitel diskutiert hatten, etwas mit der<br />

Aufdeckung neuer Symmetrien im Universum zu tun. Und was<br />

ich hier geschrieben habe über <strong>die</strong> Erhaltung von Impuls und<br />

Energie, nennt m<strong>an</strong> Raumzeit-Symmetrien - aus <strong>eine</strong>m naheliegenden<br />

Grund: Sie haben etwas mit den Symmetrien in der<br />

Natur zu tun, <strong>die</strong> mit Raum und Zeit verbunden sind. Außerdem<br />

will m<strong>an</strong> sie dadurch von jenen unterscheiden, <strong>die</strong> damit nichts<br />

zu tun haben. So sind sie innig verbunden mit Einsteins spezieller<br />

Relativitätstheorie.<br />

Da <strong>die</strong> Relativität <strong>die</strong> Zeit genauso beh<strong>an</strong>delt wie den Raum,<br />

legt sie auch <strong>eine</strong> neue Symmetrie zwischen den beiden offen.<br />

Sie bindet sie zu <strong>eine</strong>r neuen Einheit zusammen, zur Raumzeit,<br />

<strong>die</strong> wiederum mit <strong>eine</strong>m neuen Satz von Symmetrien verbunden<br />

<strong>ist</strong>, <strong>die</strong> es nicht gäbe, wenn Raum und Zeit als zwei getrennte<br />

Dinge betrachtet würden. Tatsächlich <strong>ist</strong> <strong>die</strong> absolute Unabhängigkeit<br />

der Lichtgeschwindigkeit als Erhaltungsgröße ein Zei-

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