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Untersuchungen zum Kenntnisstand von Schülerinnen und ...

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Diskussion<br />

Es ist unklar, warum nur so wenige der befragten <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schüler die<br />

verschiedenen Fragestellungen zu den Vitaminen <strong>und</strong> Mineralstoffen beantwor-<br />

ten bzw. richtige Antworten geben können. Die Rahmenrichtlinien <strong>von</strong> Sachsen-<br />

Anhalt (Kultusministerium Sachsen-Anhalt 2003 u. 1999) weisen aus, dass<br />

Vitamine <strong>und</strong> Mineralstoffe im Schulunterricht an Sek<strong>und</strong>arschulen <strong>und</strong> Gym-<br />

nasien behandelt werden, jedoch zeigen die Ergebnisse der Schülerbefragung,<br />

dass kein ausreichendes Wissen zu diesen Themen bei den befragten Schüle-<br />

rinnen <strong>und</strong> Schülern Sachsen-Anhalts vorhanden ist <strong>und</strong> folglich auch keine<br />

optimale Versorgung mit diesen Mikronährstoffen bestehen kann. Heseker et al.<br />

(2003) analysierten im Forschungsprojekt „Ernährung in der Schule“ (EiS-<br />

Studie), mittels Befragung <strong>von</strong> Lehrkräften <strong>und</strong> der Sichtung <strong>von</strong> Schulbüchern,<br />

die Ernährungsbildung an deutschen Schulen. Da die Mehrheit der befragten<br />

Lehrkräfte den Unterricht noch immer bzw. sehr häufig auf das Schulbuch<br />

stützt, ist dieses Medium <strong>von</strong> großer Bedeutung. Jedoch „weisen die mehr als<br />

100 [...] untersuchten Biologiebücher nur eine eingeschränkte Themenauswahl<br />

auf“ (Heseker et al. 2003, S.3) <strong>und</strong> Zusammenhänge zwischen Ernährung <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit werden häufig einseitig oder sogar fehlerhaft dargestellt (ebenda).<br />

Bei Betrachtung <strong>von</strong> gymnasialen Biologiebüchern, mit denen auch an Sachsen-Anhalts<br />

Gymnasien gelehrt wird, zeigt sich <strong>zum</strong> Thema Mikronährstoffe ein<br />

ähnliches Defizit. Vitamine <strong>und</strong> Mineralsalze sowie Spurenelemente werden<br />

kurz erläutert, jedoch erfolgen keine weiter vertiefenden Erklärungen zur Bedeutung<br />

für den menschlichen Organismus <strong>und</strong> keine Hinweise auf die erforderlichen<br />

Zufuhrmengen in den verschiedenen Altersgruppen <strong>und</strong> Lebenslagen<br />

(Hoff et al. 1995, Bayrhuber & Kull 1998).<br />

Somit ist als eine Ursache für die unzureichenden Kenntnisse über Vitamine<br />

<strong>und</strong> Mineralstoffe bei den befragten <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schülern die ungenügende<br />

Vermittlung <strong>von</strong> Wissen über Mikronährstoffe <strong>und</strong> andere Ernährungsthemen<br />

anzunehmen. Wenn den <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schülern insgesamt<br />

mehr Wissen über Vitamine <strong>und</strong> Mineralstoffe vermittelt werden würde, wird<br />

möglicherweise in Zukunft vermehrt auf ausreichende Zufuhrmengen geachtet<br />

<strong>und</strong> die Versorgung mit diesen Nährstoffen verbessert. Beispielsweise zeigt<br />

Faber (1996) in ihrer Studie <strong>zum</strong> Ernährungsverhalten bei Abiturienten an allgemeinbildenden<br />

<strong>und</strong> beruflichen Gymnasien in Hessen, dass das vermittelte<br />

Ernährungswissen die Einstellungen <strong>und</strong> einige Verhaltensweisen der Schüle-<br />

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