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Untersuchungen zum Kenntnisstand von Schülerinnen und ...

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Diskussion<br />

lektuellen Fähigkeiten für einen ausreichenden Wissensstand haben, nur sehr<br />

geringe Kenntnisse über Mikronährstoffe <strong>und</strong> die weiteren Themen dieser Be-<br />

fragung aufweisen, ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass die <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schüler,<br />

die keine „normale“ Schule besuchen, noch weniger bzw. kein Wissen zu die-<br />

sen Themen vorweisen können <strong>und</strong> ihnen nur marginale Kenntnisse in diesem<br />

Bereich auf Gr<strong>und</strong> der bestehenden Intelligenzdefekte vermittelt werden kön-<br />

nen. Somit kann auch <strong>von</strong> einer Ungleichheit im ges<strong>und</strong>heitlichen Verhalten<br />

zwischen den <strong>Schülerinnen</strong> <strong>und</strong> Schülern an Gymnasien <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arschulen<br />

gegenüber denen an Förderschulen bzw. Sonderschulen ausgegangen werden.<br />

Diese ist das Ergebnis <strong>von</strong> unterschiedlichem Ges<strong>und</strong>heitsverhalten auf Gr<strong>und</strong><br />

der vorhandenen Intelligenzdefekte oder wird durch soziale Ungleichheit bedingt<br />

(Mielck 2003). Um diese Ungleichheiten ausgleichen zu können, müssen<br />

die ges<strong>und</strong>heitserziehenden bzw. ges<strong>und</strong>heitsbildenden Maßnahmen sozialkompensatorisch<br />

ausgerichtet sein, d. h. einen Beitrag zur Herstellung ges<strong>und</strong>heitlicher<br />

Chancengleichheit leisten. Dazu ist es erforderlich, dass das Bildungssystem<br />

mit den allgemeinbildenden Schulen, einschließlich Förderschulen<br />

bzw. Sonderschulen, im Rahmen der Ges<strong>und</strong>heitserziehung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbildung<br />

auch die sozial bzw. ges<strong>und</strong>heitlich benachteiligten Gruppen gezielt<br />

erreicht. Es ist zu vermuten, dass hinsichtlich der Ges<strong>und</strong>heitserziehung<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbildung der intelligenzgeminderten Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

seitens der Bildungsadministration ebenfalls erhebliche Defizite bestehen.<br />

Es kann jedoch nicht allein Aufgabe der allgemeinbildenden Schulen sein, die<br />

Mädchen <strong>und</strong> Jungen über ges<strong>und</strong>e Ernährungsweisen <strong>und</strong> das Thema<br />

Schwangerschaft zu informieren <strong>und</strong> Kenntnisse darüber zu vermitteln. Als ein<br />

sehr wichtiges Setting ist die Familie anzusehen, denn „sie wirkt dauerhafter,<br />

vielseitiger <strong>und</strong> intensiver auf die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen ein als alle anderen<br />

Faktoren“ (BZgA 2001, S.11). Auch in den verschiedenen anderen Settings, in<br />

denen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche integriert sind (z. B. Kindertagesstätte, Gemeinde/Stadt,<br />

Freizeiteinrichtungen), sollten die Voraussetzungen für ein möglichst<br />

ges<strong>und</strong>es Leben sowie zur Förderung der Ges<strong>und</strong>heit geschaffen werden, um<br />

den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen allgemein <strong>und</strong> zu speziellen Themen (z. B. Ernährung,<br />

Schwangerschaft) „ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre<br />

Ges<strong>und</strong>heit zu ermöglichen <strong>und</strong> sie damit zur Stärkung ihrer Ges<strong>und</strong>heit zu befähigen“<br />

(WHO 1986, S.1).<br />

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