Geschäftsbericht 2008
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Ökonomische Bildung:<br />
das Jahresthema für<br />
SCHULEWIRTSCHAFT 2009 / 2010<br />
Dass jeder Jugendliche grundlegende Wirtschaftskenntnisse<br />
für seine berufliche und private Zukunft<br />
braucht, ist eine gemeinsame Grundüberzeugung<br />
von Lehrern und Unternehmensvertretern im<br />
SCHULEWIRTSCHAFT-Netzwerk.<br />
Die Schulen haben die Aufgabe, die Schüler<br />
an die Wirtschafts- und Arbeitswelt heranzuführen,<br />
ihnen Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge<br />
und Abläufe zu vermitteln und sie mit<br />
den Grundlagen der Wirtschaftsordnung vertraut<br />
zu machen. Doch noch immer gelingt es vielen<br />
Schulen nicht, den Jugendlichen das notwendige<br />
Rüstzeug mit auf den Weg zu geben. Die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
SCHULEWIRTSCHAFT<br />
hat sich deshalb für das Jahresthema 2009 / 2010<br />
„Ökonomische Bildung stärken. Schule und Wirtschaft<br />
in der Sozialen Marktwirtschaft“ entschieden.<br />
Ziel ist es, über Veranstaltungen, Workshops,<br />
Wirtschaftsplanspiele und Schülerfirmen das Interesse<br />
der Jugendlichen an wirtschaftlichen Zusammenhängen<br />
zu wecken und zu stärken sowie<br />
die ökonomische Bildung an Schulen zu verbessern.<br />
Eine Auftaktveranstaltung zum Thema ist im<br />
Frühjahr 2009 geplant.<br />
Praxistaugliche Lehrerbildung:<br />
noch nicht in Sicht<br />
Eine hochwertige und zielführende Aus- und Fortbildung<br />
der Lehrkräfte ist entscheidend für die<br />
Qualität von Unterricht, Bildung und Erziehung in<br />
unseren Schulen. Mit Blick auf die verhaltene Entwicklung<br />
der Reformen in diesem Bereich haben<br />
BDA und BDI aktuelle „Leitlinien für die Lehrerbildung“<br />
formuliert. In den letzten Jahren haben zwar<br />
in allen Bundesländern Reformen im Lehramtsstudium<br />
begonnen; es ist aber zu beobachten, dass<br />
die Kernprobleme – vor allem die Verbindung von<br />
Theorie und Praxis, erster und zweiter Phase,<br />
Berufsleben und Fortbildung – nicht gelöst sind.<br />
Die deutsche Wirtschaft hat 2003 das Konzept<br />
„Master of Education – Für eine neue Lehrerbildung“<br />
vorgelegt. An seinen Grundsätzen wurden<br />
nun die Reformen gespiegelt und daraus aktuelle<br />
Handlungsempfehlungen abgeleitet. Nach der Publikation<br />
für eine bessere ökonomische Bildung<br />
und der Tagung zur Selbstständigen Schule ist<br />
dies der dritte Baustein der Bildungsagenda der<br />
Wirtschaft für die Schule in diesem Jahr.<br />
Entscheidend für eine effektive Lehrerausbildung<br />
ist es:<br />
ein modernes Leitbild des Lehrers zugrunde<br />
zu legen, das die aktuellen Herausforderungen<br />
an der Schule aufgreift (heterogene<br />
Lernvoraussetzungen, Kompetenzorientierung<br />
des Unterrichts, Mitwirkung an der Schulentwicklung<br />
u. a. m.);<br />
die Studieninhalte konsequent am Berufsbild<br />
des Lehrers zu orientieren und von Anfang an<br />
konsequent Theorie und Praxis zu koppeln;<br />
Standards für die Lehrerbildung zu beschließen,<br />
umzusetzen und zu evaluieren;<br />
die Umstellung des Studiums auf Bachelor<br />
und Master konsequent umzusetzen;<br />
Zentren für Lehrerbildung an den Universitäten<br />
einzurichten;<br />
die Eignungsvoraussetzungen der Bewerber<br />
zu überprüfen und spätestens vor Aufnahme<br />
des Master-Studiums zum Entscheidungskriterium<br />
zu machen;<br />
eine eigene Exzellenzinitiative für die Lehrerbildung<br />
zu starten;<br />
eine systematische Berufseingangsphase für<br />
angehende Lehrkräfte zu konzipieren;<br />
Fort- und Weiterbildung als Teil der Schulund<br />
Personalentwicklung zu gestalten;<br />
die Wirksamkeit der Lehrerbildung empirisch<br />
zu erforschen.<br />
BDA und BDI wollen mit dieser Stellungnahme<br />
dazu beitragen, dass die aktuellen Reformen<br />
der Lehrerbildung in die richtige Richtung zielen<br />
und konsequent umgesetzt werden.<br />
100 BDA | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> | Bildung