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Geschäftsbericht 2008

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Deutschland muss Bildungsrepublik<br />

werden<br />

Bildung ist ein Schicksalsthema für Deutschland,<br />

von dem Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit<br />

sowie Wohlstand und soziale Sicherheit abhängen.<br />

Bildung muss daher im Rahmen gemeinsamer<br />

Anstrengungen überall auf Platz eins der<br />

politischen Agenda gesetzt werden. Um diese Prioritätensetzung<br />

zu unterstützen, hat das gemeinsame<br />

Präsidium von BDA und BDI am 15. September<br />

<strong>2008</strong> den Beschluss „Deutschland muss<br />

Bildungsrepublik werden“ gefasst.<br />

Der Beschluss enthält die Vorschläge der<br />

Wirtschaft für den Bildungsgipfel vom 22. Oktober<br />

<strong>2008</strong>. Gefordert wird eine Gesamtstrategie, die<br />

die Qualität von Bildung in allen Bereichen verbessert.<br />

Hierfür ist von besonderer Bedeutung,<br />

dass Deutschland sich gemeinsame Bildungsziele<br />

setzt, die in den jeweiligen Zuständigkeitsbereichen<br />

umgesetzt werden. Solche konkreten Ziele<br />

stellen sicher, dass der bildungspolitische Fortschritt<br />

sichtbar und damit messbar ist. Die Vorschläge<br />

von BDA und BDI sind verbunden mit der<br />

Zusage, Bund und Länder bei der Umsetzung zu<br />

unterstützen. Der Beschluss wurde am 1. Oktober<br />

<strong>2008</strong> von BDA-Vizepräsident Dr. Gerhard F. Braun<br />

im Rahmen einer Pressekonferenz, die ein breites<br />

Medienecho gefunden hat, vorgestellt.<br />

Bildungsgipfel: erster Schritt auf<br />

dem Weg zur Bildungsrepublik<br />

Am 22. Oktober <strong>2008</strong> haben Bund und Länder<br />

auf dem Bildungsgipfel in Dresden die Qualifizierungsinitiative<br />

für Deutschland „Aufstieg durch Bildung“<br />

vereinbart mit dem Ziel, bildungspolitische<br />

Reformen zu bündeln und zu intensivieren. Die<br />

jetzt von Bund und Ländern verabredeten Handlungsschritte<br />

weisen in die richtige Richtung. Sie<br />

müssen jedoch um weitere Themen und weitere<br />

konkrete Zielmarken ergänzt werden. BDA und<br />

BDI begrüßen, dass Bund und Länder wichtige<br />

Reformschwerpunkte, wie die Stärkung der frühkindlichen<br />

Bildung, die Verbesserung der Ausbildungsreife<br />

der Schulabgänger, die Stärkung der<br />

MINT-Bildung und der Berufsorientierung, mehr<br />

Durchlässigkeit im Bildungssystem und mehr Studienanfänger,<br />

in den Mittelpunkt ihrer Qualifizierungsinitiative<br />

gestellt haben. Zur Finanzierung<br />

erklären die Länder erfreulicherweise, dass sie<br />

den Ressourcenspielraum, der durch die demografische<br />

Entwicklung entsteht, insbesondere zur<br />

Verbesserung der Bildungsqualität nutzen. Auch<br />

ist sehr zu begrüßen, dass sich Bund und Länder<br />

einige wichtige Zielmarken gesetzt haben. So soll<br />

bis 2015 die Schulabbrecherquote auf 4 % und die<br />

Quote junger Menschen ohne Schulabschluss auf<br />

8,5 % halbiert werden; die Studienanfängerquote<br />

soll auf 40 % gesteigert werden. Allerdings bleiben<br />

wichtige Reformfelder komplett unberücksichtigt.<br />

Dazu gehören die Stärkung der ökonomischen<br />

Bildung in der Schule, eine Neuausrichtung der<br />

Lehrerbildung, das Thema „Ganztagsschule“ sowie<br />

mehr Selbstständigkeit für Schulen und Hochschulen.<br />

Nachlegen müssen Bund und Länder<br />

auch bei den konkreten Zielen: So muss z. B. das<br />

klare Ziel gesetzt werden, dass bis 2015 die Hälfte<br />

der Kindergartenleitungen über eine pädagogische<br />

Hochschulbildung oder vergleichbare Kompetenzen<br />

verfügt. Zur Stärkung der MINT-Bildung<br />

in der Schule müssen zwei naturwissenschaftlichtechnische<br />

Fächer bis zum Abitur Pflicht werden.<br />

Mit dem Bildungsgipfel haben sich Bund<br />

und Länder auf den Weg zur Bildungsrepublik<br />

gemacht. Weitere Konkretisierungs- und Umsetzungsschritte<br />

müssen nun zügig folgen, damit die<br />

Qualifizierungsinitiative positive Wirkungen zeigt.<br />

Dies werden BDA und BDI im Rahmen der Umsetzung<br />

der Initiative in den nächsten Monaten<br />

einfordern.<br />

„Bildungsagenda Schule <strong>2008</strong>“<br />

stellt Schulreformen auf den<br />

Prüfstand<br />

Die deutsche Wirtschaft hat in den letzten<br />

Jahren zu entscheidenden bildungspolitischen<br />

Fragen Stellung genommen und Impulse gegeben.<br />

Viele Reformen sind in Bund und Ländern,<br />

in Schulen und Hochschulen in Gang gekommen.<br />

Im Rahmen der „Bildungsagenda Schule <strong>2008</strong>“<br />

hat die Wirtschaft den Stand der Reformen in einigen<br />

wichtigen Handlungsfeldern analysiert, die<br />

Entwicklungen bewertet und noch fehlende Maßnahmen<br />

eingefordert. Im Mittelpunkt standen die<br />

Selbstständige Schule, die ökonomische Bildung<br />

und die Entwicklung der Lehrerbildung.<br />

96 BDA | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> | Bildung

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