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Geschäftsbericht 2008

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Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

nach drei Jahren des Aufschwungs und einem<br />

noch erfreulichen Jahresauftakt <strong>2008</strong> befindet sich<br />

Deutschland nun auf dem Weg in die Rezession.<br />

Die globale Finanzmarktkrise hat in wachsender<br />

Intensität und Geschwindigkeit auch die deutsche<br />

Wirtschaft erfasst. In einigen Branchen ist die Auftragslage<br />

dramatisch eingebrochen und die Auswirkungen<br />

der Finanzmarktkrise schlagen sich<br />

nachhaltig auf die gesamte Wirtschaft nieder. Die<br />

Geschäftserwartungen haben sich verschlechtert<br />

und die Prognosen für die künftige wirtschaftliche<br />

Entwicklung sind von großer Ungewissheit geprägt.<br />

Die äußerst positive Entwicklung auf dem<br />

Arbeitsmarkt wird sich nicht fortsetzen können.<br />

Deutschland ist international vergleichsweise<br />

gut aufgestellt. Der konsequente Innovationskurs<br />

und strukturelle Anpassungen in den Betrieben,<br />

eine weitgehend verantwortungsvolle Lohnpolitik<br />

und der wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische<br />

Reformkurs der Agenda 2010 haben zur Verbesserung<br />

unserer Wettbewerbsfähigkeit beigetragen.<br />

Die Tarifparteien haben auch im vergangenen Jahr<br />

insbesondere mit einer differenzierten Lohnpolitik<br />

ihren Teil geleistet, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Wirtschaft zu erhöhen und so die<br />

negativen Folgen der Finanzmarktkrise und der<br />

weltwirtschaftlichen Abschwächung zu begrenzen.<br />

Mit dem Finanzmarktstabilisierungsgesetz<br />

und dem Maßnahmenpaket zur Stabilisierung der<br />

Konjunktur hat die Bundesregierung richtige Signale<br />

gesetzt. In der aktuellen ernsten Situation<br />

wird dies jedoch kaum ausreichen, um nachhaltige<br />

Wachstumsimpulse auszulösen. Die Bundesregierung<br />

darf sich nicht zu Aktionismus verleiten<br />

lassen. Sie muss überlegt, dosiert und gezielt handeln.<br />

Sinnvoll sind Maßnahmen, die kurzfristig wirken,<br />

uns aber auch langfristig helfen, das Wachstumspotenzial<br />

unserer Wirtschaft zu stärken:<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

Öffentliche Investitionen zum Ausbau und zur<br />

Modernisierung unserer Infrastruktur sollten –<br />

wo immer möglich – vorgezogen werden.<br />

Die Bundesregierung sollte Signale setzen für<br />

mehr Netto vom Brutto für alle. Das geht am<br />

besten durch die Senkung der Sozialabgaben.<br />

In der Rentenversicherung kann der Beitragssatz<br />

ohne Abschmelzung der Rücklagen auf<br />

19,6 % abgesenkt werden, in der Arbeitslosenversicherung<br />

ist eine Absenkung auf 2,5 %<br />

möglich, wenn endlich der verfassungswidrige<br />

Eingliederungsbeitrag abgeschafft wird.<br />

Die Bundesregierung sollte die heimlichen<br />

Steuererhöhungen der kalten Progression<br />

begrenzen und mittelfristig abschaffen. Das<br />

entlastet die Leistungsträger. Gerade für sie<br />

wäre dies ein wichtiges Zeichen für mehr<br />

Netto vom Brutto.<br />

Die große Koalition hat zwar den Beitragssatz<br />

der Arbeitslosenversicherung deutlich gesenkt, was<br />

auch und vor allem ein Erfolg der BDA ist. Sie hat<br />

aber insgesamt in den letzten Monaten zu wenig<br />

getan, um ihr eigenes Ziel der Senkung des Sozialversicherungsbeitrags<br />

konsequent zu verfolgen.<br />

In weniger als zwölf Monaten hat sie in allen vier<br />

Zweigen der Sozialversicherung Leistungsauswei-<br />

<br />

BDA | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> | Vorwort

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