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Geschäftsbericht 2008

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Auf Grundlage der im Jahr 2001 zwischen<br />

der Bundesregierung und den Spitzenverbänden<br />

der deutschen Wirtschaft getroffenen Vereinbarung<br />

zur Förderung der Chancengleichheit wurden<br />

in diesem Jahr zum nunmehr dritten Mal die<br />

Fortschritte bilanziert. Besonders erfreulich ist der<br />

steigende Bildungsgrad von Mädchen und Frauen.<br />

Mittlerweile absolvieren sogar mehr Frauen als<br />

Männer das Abitur. Bei den Studienabschlüssen<br />

liegen Frauen und Männer gleichauf. Hier werden<br />

die Grundlagen für den beruflichen Erfolg gelegt.<br />

Auch das für den Erfolg am Arbeitsmarkt<br />

ebenfalls wichtige Berufswahlspektrum junger<br />

Frauen hat sich in den letzten Jahren erweitert –<br />

hierfür wirbt die BDA u. a. auch im Rahmen des<br />

jährlich durchgeführten „Girls Day“. So stieg der<br />

Anteil studierender Frauen um rund die Hälfte in<br />

den Fächern Elektrotechnik auf 8 % und bei Maschinenbau<br />

auf 17 %. Aber auch im Handwerk findet<br />

eine tief greifende Umwälzung statt. Nach den<br />

neuesten Zahlen gingen im Jahr 2006 fast 20 %<br />

der Meisterbriefe an Frauen; 1991 waren unter<br />

den Absolventen der Meisterschulen gerade einmal<br />

11 % Frauen. Der Frauenanteil bei den Selbstständigen<br />

ist in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

und schneller als bei Männern gestiegen. Diese<br />

insgesamt erfreuliche Entwicklung muss weiter<br />

vorangebracht werden.<br />

Die BDA hat zu diesem Thema den kompakt<br />

„Chancengleichheit von Frauen und Männern“<br />

und den kompakt „Familienpolitik“ veröffentlicht.<br />

Debatte über Lohnunterschiede<br />

zwischen Frauen und Männern<br />

weiter versachlichen<br />

In der öffentlichen Diskussion werden Lohnunterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen (Gender<br />

Pay Gap) oft vorschnell mit Diskriminierung von<br />

Frauen gleichgesetzt und dementsprechend<br />

unsachlich diskutiert. Tatsächlich aber wird der<br />

„Gender Pay Gap“ durch eine Vielzahl von strukturellen<br />

Faktoren verursacht. So wurde dies durch<br />

wissenschaftliche Untersuchungen für fast 90 %<br />

der „Lohnlücke“ nachgewiesen. Diese liegt in<br />

Deutschland, ohne Berücksichtigung der unterschiedlich<br />

ausgeübten Berufe und der jeweiligen<br />

Qualifikationserfordernisse, je nach Berechnungs-<br />

grundlage im Bundesdurchschnitt aller Einkommen<br />

von Frauen und Männern zwischen 22 %<br />

und 24 %, in den neuen Bundesländern bei 6 %.<br />

Insbesondere familienbedingte Erwerbsunterbrechungen,<br />

das noch zu limitierte Berufswahlverhalten<br />

junger Mädchen und Frauen, häufigere Teilzeittätigkeiten<br />

sowie die geringere Qualifikation<br />

älterer Frauen sind für die noch bestehenden Lohnunterschiede<br />

verantwortlich. Traditionelle Rollenbilder<br />

beeinflussen noch immer die Entscheidung<br />

für einen Beruf oder die Aufteilung von Erziehungsverantwortung<br />

zwischen Frauen und Männern und<br />

somit letztendlich auch die Karriereentwicklung<br />

und die Gehaltsstruktur.<br />

Um den Blick auf die tatsächlichen und für die<br />

Diskussion wesentlichen Fakten zu legen, hat die<br />

BDA gemeinsam mit dem Bundesministerium für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)<br />

am 30. September <strong>2008</strong> eine Tagung zum Thema<br />

„Ursachen für Lohnunterschiede angehen“<br />

durchgeführt. Die Tagung war darüber hinaus ein<br />

deutliches Signal an die Öffentlichkeit, dass die<br />

Arbeitgeber sich aktiv mit der Lohnlücke auseinandersetzen.<br />

Diesem Zweck diente auch die Veröffentlichung<br />

des BDA - Positionspapiers „Ursachen<br />

für Lohnunterschiede angehen“ im Frühjahr <strong>2008</strong>,<br />

das eine positive Resonanz gefunden hat.<br />

Die BDA unterstützt Maßnahmen auf Grundlage<br />

der „Vereinbarung zwischen der Bundesregierung<br />

und den Spitzenverbänden der deutschen<br />

Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit<br />

von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft“,<br />

die somit auch zur Verringerung der Lohnlücke beitragen.<br />

Insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie ist aus Sicht der BDA die entscheidende<br />

Voraussetzung zur Verminderung noch bestehender<br />

Lohnunterschiede. Die BDA unterstützt<br />

dies mit einer Vielzahl von Initiativen und setzt sich<br />

z. B. dafür ein, dass junge Frauen vermehrt ihre<br />

beruflichen Karrierechancen auch in naturwissenschaftlichen<br />

und technischen Bereichen wahrnehmen<br />

und sich so bessere Verdienstmöglichkeiten<br />

erschließen.<br />

BDA | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> | Gesellschaftspolitik 145

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