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Geschäftsbericht 2008

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nachteiligt werden, die in den vergangenen Jahren<br />

ohne Bonus und bei schwieriger wirtschaftlicher<br />

Lage zusätzlich ausgebildet haben und jetzt nicht<br />

noch einmal zulegen können. Dies demotiviert<br />

engagierte Ausbildungsbetriebe. Auch mittelfristig<br />

wirkt sich dieser Ausbildungsbonus negativ<br />

aus: Er torpediert die künftigen Anstrengungen, in<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten und ohne Ausbildungsbonus<br />

Betriebe für zusätzliche Ausbildung<br />

zu gewinnen. Der Ausbildungsbonus stellt damit<br />

insgesamt eine schwere Hypothek für den Ausbildungsmarkt<br />

dar.<br />

Fachkräftenachwuchs durch<br />

moderne Berufe gewährleisten<br />

Die bedarfsgerechte Neuordnung und Modernisierung<br />

von Ausbildungsberufen gehört zu den<br />

Kernanliegen der BDA in der beruflichen Bildung.<br />

Neue Entwicklungen, sich ändernde Prozesse<br />

und Anforderungen müssen erkannt und kontinuierlich<br />

aufgegriffen werden, um bedarfsgerechte<br />

Qualifikationen zu gewährleisten. Gerade in den<br />

Bereichen, in denen moderne Technologien eine<br />

entscheidende Rolle spielen, hat der rasante technische<br />

Fortschritt unmittelbare Auswirkungen auch<br />

auf die Berufsausbildung. Die Fotobranche hat<br />

sich z. B. seit den Anfängen der digitalen Fotografie<br />

grundlegend verändert. Auch Hobbyfotografen<br />

nutzen zunehmend neue Technologien. Dem dadurch<br />

steigenden technischen Beratungsbedarf<br />

im Fotohandel wurde durch den neuen Beruf des<br />

Fotomedienfachmanns Rechnung getragen. Der<br />

technologische Wandel war auch Ausgangspunkt<br />

der Entwicklung der Ausbildung zum Produktionstechnologen<br />

sowie der Fortbildung zum Geprüften<br />

Prozessmanager Produktionstechnologie. Um<br />

auf geänderte Marktanforderungen reagieren zu<br />

können, benötigen die Unternehmen Fachkräfte,<br />

die nicht nur Produktionsveränderungen flexibel<br />

handhaben können, sondern dabei auch die gesamte<br />

Prozesskette überblicken. Mit dem neuen<br />

Aus- und Fortbildungsprofil in der Produktionstechnologie<br />

kann dieser Bedarf gedeckt werden.<br />

Berufe (Fachkraft für Automatenservice, Servicekraft<br />

für Schutz und Sicherheit sowie Speiseeishersteller/-in),<br />

die jeweils Anrechnungsmöglichkeit<br />

bei dreijährigen Berufen vorsehen. Damit wird<br />

nicht nur den unterschiedlichen Anforderungen der<br />

beruflichen Praxis Rechnung getragen, sondern<br />

auch dem unterschiedlichen Qualifikationsniveau<br />

der Ausbildungsbewerber. Die zweijährigen Berufe<br />

bieten in der Regel gerade leistungsschwächeren<br />

Jugendlichen einen erleichterten Einstieg in die<br />

duale Ausbildung. Bei erfolgreichem Abschluss<br />

besteht dann die Möglichkeit, die Ausbildung auf<br />

gemeinsamen Wunsch von Betrieb und Auszubildendem<br />

in einem dreijährigen Beruf fortzusetzen.<br />

Damit eröffnen sich für leistungsschwächere Jugendliche,<br />

die nicht über die erforderlichen Voraussetzungen<br />

für den direkten Einstieg in eine<br />

dreijährige Ausbildung verfügen, optimale weiterführende<br />

Qualifizierungswege.<br />

Auch in Zukunft wird sich die BDA dafür<br />

einsetzen, durch flexible Ausbildungsstrukturen<br />

sowohl auf die Anforderungen und Bedarfe der<br />

Wirtschaft als auch die unterschiedlichen Qualifikationsprofile<br />

der Jugendlichen einzugehen. Auch<br />

unter diesem Aspekt ist die vom Innovationskreis<br />

Berufliche Bildung (IKBB) empfohlene verstärkte<br />

Bildung von Berufsgruppen unterstützenswert:<br />

Gemeinsamkeiten erleichtern Übergänge bzw.<br />

die Anrechnung von erworbenen Kompetenzen.<br />

Voraussetzung für die Vernetzung mehrerer Ausbildungsberufe<br />

in einer Berufsgruppe muss aber<br />

immer das Vorliegen ausreichender Gemeinsamkeiten<br />

im Qualifikationsprofil sein, die sich z. B.<br />

auch in einer gemeinsamen Beschulung im ersten<br />

Ausbildungsjahr ausdrücken können. Sofern keine<br />

Schnittmengen mit bestehenden Berufen vorliegen,<br />

muss auch weiterhin die Verordnung von<br />

Einzelberufen möglich sein.<br />

Die BDA hat zu diesem Thema den kompakt<br />

„Moderne Strukturen in der dualen Ausbildung“<br />

veröffentlicht.<br />

Zum 1. August <strong>2008</strong> konnte die Ausbildung<br />

insgesamt in sieben neuen und in drei modernisierten<br />

Berufen starten (siehe Infokasten „Modernisierung<br />

der Ausbildungsordnungen konkret“). Unter<br />

den neuen Berufen befinden sich drei zweijährige<br />

BDA | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> | Bildung 107

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