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PDF Download der Diplomarbeit (240 KB)

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1 Zur Rolle des Dolmetschers<br />

Darüber hinaus tragen sein Auftreten (Kleidung, Benehmen), sein Wissen und nicht<br />

zuletzt die Fähigkeit, mit dem Kunden auf <strong>der</strong> Grundlage von verständlichen<br />

Argumenten zu verhandeln zur Professionalität des Dolmetschers bei. Teamarbeit ist<br />

jedoch die Basis von Professionalität. Eine Verdolmetschung ist immer ein Produkt des<br />

Teams, auch wenn immer nur eine Person spricht. Eine Konferenz kann durch einen<br />

einzigen schlechten Dolmetscher ruiniert sein. Daher sollte es selbstverständlich sein,<br />

dass <strong>der</strong> Umgang innerhalb des Teams von Respekt geprägt ist. „As the booth is a<br />

confined space it is helpful if colleagues are of a pleasant, helpful disposition“ (Phelan<br />

2001:7).<br />

Mit Erreichen des Diploms ist <strong>der</strong> Absolvent ein „fertiger Dolmetscher“. Er muss sofort<br />

in <strong>der</strong> Lage sein, die von ihm gefor<strong>der</strong>te Leistung zu erbringen, denn ihm wird nach<br />

Beendigung <strong>der</strong> Ausbildung keinerlei Möglichkeit gegeben, sich einzugewöhnen, durch<br />

zusehen zu lernen o<strong>der</strong> bei Unsicherheit nachzufragen, wie es in an<strong>der</strong>en Berufen <strong>der</strong><br />

Fall ist. Der Routinier muss natürlich gegen weniger Nervosität ankämpfen als <strong>der</strong><br />

Berufseinsteiger, in bezug auf Qualität seiner Arbeit übernimmt auch <strong>der</strong> junge Kollege<br />

von Beginn an die volle Verantwortung dafür, denn dafür ist er ausgebildet worden.<br />

Dadurch, dass die meisten Dozenten, die diesen Studiengang unterrichten, selber<br />

Konferenzdolmetscher sind o<strong>der</strong> waren, ist die Ausbildung sehr praxisnah (Willett, in:<br />

Kapp (Hg.) 1991:87).<br />

Der Sprachmittler steht nun also im Kommunikationsprozess zwischen dem Redner und<br />

dem Zuhörer. Pöchhacker beschreibt die Position des Mittlers als äquidistant (2000:6),<br />

agierend als Übermittler o<strong>der</strong> Vermittler, je nach Situation und Kommunikationszweck.<br />

Dank seines ausgezeichneten Allgemeinwissens, <strong>der</strong> intellektuellen<br />

Anpassungsfähigkeit und <strong>der</strong> fachlichen Einarbeitung (vgl. Willett, in: Kapp (Hg.)<br />

1991:90) ist es dem Dolmetscher möglich, dem Gespräch zu folgen, es zu verstehen und<br />

das Gesagte in eine an<strong>der</strong>e Sprache zu transportieren.<br />

Er wird sich dabei zum einen auf sein außerordentlich breites Hintergrundwissen<br />

verlassen, zum an<strong>der</strong>en die beiden Gesprächspartner o<strong>der</strong> - parteien situationsbezogen<br />

beobachten, zum Teil sogar antizipativ einschätzen (vgl. Pöchhacker, in: Snell-Hornby<br />

et al. (Hg.) 1998:328). Die Interaktion des Wissens mit <strong>der</strong> Wahrnehmung ist<br />

entscheidend für die Qualität <strong>der</strong> Leistung. Als Hilfe dienen dem Sprachmittler dabei<br />

die nonverbalen Signale, die von den Kommunikationspartnern kontinuierlich<br />

ausgesendet werden. Sind diese nicht mehr zu hun<strong>der</strong>t Prozent empfangbar, so fehlt<br />

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