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5 Qualitätskriterien und -strukturen
Kosten für einen Dolmetscher zu übernehmen. Dann ist oft das Einschalten des
Verwaltungsgerichts erforderlich. Dort geht die Rechtsprechung immer mehr dahin, die
Sozialämter zum Tragen dieser Kosten zu verpflichten (Aussage von Herrn Kiefert,
Ethno-Medizinisches Zentrum Hannover).
Allgemein bleibt zu sagen, dass die Aufgabe der Mehrsprachigkeit an deutschen
Krankenhäusern nicht optimal bewältigt wird, da das Problem juristisch und politisch
nur langsam als solches wahrgenommen wird. Jedoch werden händeringend
qualifizierte Sprachmittler für das Gesundheitswesen gesucht (vgl. Apfelbaum/Bischoff
2002). Wenn jedoch die Gehälter für professionelle Dolmetscher aus den öffentlichen
Kassen nicht gezahlt werden können, Laien aber eindeutig nicht qualifiziert genug sind,
so muss zwangsläufig die Forderung nach neuen Ausbildungs- oder Trainingskonzepten
laut werden. An dieser Stelle sollen zwei deutsche Ausbildungsstätten für
Behördendolmetscher vorgestellt werden, deren Beispiel – bei einer erfolgreichen
Veränderung der Situation – hoffentlich noch weitere folgen werden.
Die Hochschule Magdeburg-Stendal
Die Hochschule Magdeburg-Stendal ist bislang die einzige deutsche Hochschule, die in
einem Bachelor-Studiengang spezialisierte Behördendolmetscher ausbildet. Im Sommer
2003 sollen die ersten Absolventen auf den Markt treten, danach erst kann beurteilt
werden, ob Deutschland es schafft, dem Vorbild z.B. der skandinavischen Länder auf
diesem Gebiet zu folgen.
Der Studiengang Fachdolmetschen umfasst 7 Semester und beinhaltet neben den
dolmetschüblichen Fächern auch mehrere Praktika bei Behörden, die in den
Semesterferien absolviert werden müssen. Dadurch werden die Studenten schon
während der Ausbildung an die Praxis herangeführt. Eine Eingangsprüfung für diesen
Studiengang ist ebenso erforderlich wie für andere Ausbildungsstätten im Bereich des
Dolmetschens (z.B. das Propädeutikum am IÜD Heidelberg).
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