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5 Qualitätskriterien und -strukturen<br />

darauf hin, dass in <strong>der</strong> Translationswissenschaft keine einheitliche Meinung über das<br />

Endprodukt besteht. Daher verfolgt sie den Ansatz von Halverson, <strong>der</strong> besagt, dass es<br />

nur dann möglich ist, die Äquivalenz zwischen AT und ZT zu bewerten, wenn vorher<br />

jede zu vergleichende Einheit definiert wurde. Aus diesem Grund postuliert sie eine<br />

genaue Definition jedes Qualitätskriteriums sowie eine Definition dieses Kriteriums<br />

innerhalb des Simultandolmetschens, um überhaupt eine Bewertung vornehmen zu<br />

können.<br />

Kusztor zufolge (in: Kalina et al. (Hg.) 2000:19) gibt es keine allgemein gültigen<br />

Kriterien o<strong>der</strong> Maßstäbe für Qualität. Von größter Bedeutung ist selbstverständlich die<br />

Übereinstimmung mit dem Original (Kohärenz), doch Kohärenz entsteht nicht nur<br />

durch den Text selber, son<strong>der</strong>n auch durch das ergänzende Allgemeinwissen des<br />

Zuhörers, daher ist es sehr schwer, Textkohärenz zu messen. Kusztors Ansatz geht<br />

dahin, Texte als semantische Netze darzustellen und so die Sinnkontinuität bei AT und<br />

ZT zu vergleichen, doch ist eine detaillierte Darstellung ihrer Untersuchung an dieser<br />

Stelle nicht relevant.<br />

„Es scheint in <strong>der</strong> Fachliteratur Übereinstimmung darüber zu herrschen, dass<br />

Pauschalurteile wie ,gut’ o<strong>der</strong> ,schlecht’ durch sorgfältig ausgewählte, je nach Situation<br />

mit unterschiedlichen Gewichten zu wertende Parameter <strong>der</strong> Qualität abgelöst werden<br />

müssen, wobei die Frage bis heute nicht eindeutig geklärt ist, in welche Teilaspekte <strong>der</strong><br />

Qualitätsbegriff zu glie<strong>der</strong>n ist“ (ibidem:20f.).<br />

Trotzdem greifen sowohl Vuorikoski als auch Kusztor jeweils ein Parameter heraus und<br />

stellen Methoden vor, diesen einen Aspekt <strong>der</strong> Verdolmetschung näher zu untersuchen.<br />

Es mag dahingestellt bleiben, ob die Qualität des Dolmetschens in Zukunft besser<br />

werden kann, wenn in <strong>der</strong> Theorie Fortschritte gemacht werden und jedes einzelne<br />

Qualitätskriterium auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Dolmetschwissenschaft definiert und<br />

empirisch untersucht worden ist und die Ergebnisse den Sprachmittlern vorgelegt<br />

wurden, damit diese nun die Theorie in die Praxis übernehmen.<br />

In allen gängigen Werken wird auf Bühler hingewiesen, die bereits 1986 einige<br />

Qualitätsparameter aufstellte und mittels einer Umfrage unter 47 AIIC-Dolmetschern<br />

herauszufinden versuchte, wie groß die Bedeutung <strong>der</strong> einzelnen Parameter ist. Die<br />

ersten acht <strong>der</strong> von ihr zur Grundlage je<strong>der</strong> weiteren Forschung gemachten Kriterien<br />

sind die folgenden (Kurz 1996:57):<br />

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