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6 Ausblick auf die Zukunft<br />

wird, ist es kaum vorherzusagen, ob die deutsche Sprache an internationaler Bedeutung<br />

gewinnen wird. Momentan ist diese Bedeutung sehr gering und dies „zeigt beispielhaft<br />

die Tatsache, daß bei großen multilingualen Konferenzen – von <strong>der</strong> EU abgesehen –<br />

Deutsch so gut wie keine Rolle spielt, jedenfalls was das Dolmetschen anbelangt“<br />

(Wilss 1999:79).<br />

Wenn die beschriebenen Trends wirklich Realität werden (Verkleinerung <strong>der</strong><br />

Sprachendienste in Industrie und Behörden, Fokussierung auf Fachleute mit<br />

Sprachkenntnissen etc.), dann wird <strong>der</strong> Konkurrenzdruck unter den<br />

Hochschulabsolventen mehr zunehmen. Wilss (1999:173) meint sogar, dass das<br />

Sprachmittlerstudium die Studenten später einschränke, da es kaum möglich sei, in<br />

einem an<strong>der</strong>en Bereich zu arbeiten. Dies erscheint <strong>der</strong> Verfasserin fraglich, da gerade<br />

das Studium des Dolmetschens auch die Aspekte „Arbeiten unter konstantem Druck“,<br />

„Motivation trotz ständiger negativer Kritik“ und „schnelles Einarbeiten in neue<br />

Fachbereiche“ umfasst und die fertigen Dolmetscher sehr wohl in <strong>der</strong> Lage sein sollten,<br />

auf jeglichem Fachgebiet qualitativ wertvolle Arbeit zu leisten.<br />

Der Mehrheit <strong>der</strong> Autoren zufolge ist das Konzept des Aufbaustudiengangs in <strong>der</strong><br />

Ausbildung das Modell <strong>der</strong> Zukunft. Auch die AIIC befürwortet das postuniversitäre<br />

Zusatzstudium. Hier besteht die Chance, auf verän<strong>der</strong>te Anfor<strong>der</strong>ungen des Marktes zu<br />

reagieren und durch einen bereits abgeschlossenen Studiengang vor Beginn des<br />

Dolmetschstudiums eine größere thematische Spezialisierung zu erreichen.<br />

Kapp sieht die Entwicklung des Bedarfs positiv; „vorbehaltlich einer Weltkatastrophe“<br />

werde die Anzahl <strong>der</strong> internationalen Konferenzen, auf denen Dolmetscher beschäftigt<br />

werden, weiter steigen (Kapp (Hg.) 1991:205). Er sieht ein Problem eher darin, dass <strong>der</strong><br />

Markt überschwemmt wird mit Absolventen des Studiengangs Dolmetschen, die sich<br />

vor Beginn <strong>der</strong> Ausbildung nur ungenügend über die spätere Marktsituation informiert<br />

haben und deshalb unrealistische Erwartungen haben. Neff hingegen vertritt eine<br />

gegenteilige Meinung (Snell-Hornby et al. (Hg.) 1998:17): seiner Aussage zufolge wird<br />

eine gut ausgebildete Abgängergeneration auf den Markt kommen, aber nicht genug<br />

Arbeit finden. Er beschreibt einen Abwärtstrend für den Privatmarkt, <strong>der</strong> ausgelöst<br />

wurde durch Kosteneinsparungsbemühungen in <strong>der</strong> Wirtschaft und Englisch als<br />

Ausweichsprache auf internationalen Konferenzen.<br />

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