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6 Ausblick auf die Zukunft<br />

Wichtig zu betrachten wäre nicht nur <strong>der</strong> Abwärtstrend <strong>der</strong> wirtschaftlichen Umstände,<br />

<strong>der</strong> einen Anstieg des Arbeitsvolumens verhin<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> des beruflichen<br />

Prestiges. Katschinka (in: Picken 1988:120) weist darauf hin, dass vom soziologischen<br />

Standpunkt aus je<strong>der</strong> Beruf an Reputation abnimmt, je mehr Frauen ihn ausüben. Ob<br />

dies <strong>der</strong> wirkliche Grund ist, sei dahin gestellt. Doch ihr Aufruf zu einem<br />

professionelleren Verhalten, um die Standards dieses Berufs auf einem professionellen<br />

Niveau zu halten (o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> darauf zu heben), ist durchaus realistisch. Dazu gehöre<br />

auch das gesunde Selbstbewußtsein beim Verhandeln von Arbeitsbedingungen, um die<br />

Berufsethik wie<strong>der</strong> zu mehr Respekt zu verhelfen, da sie, Katschinka zufolge, durch<br />

eine ganze Generation von jungen Dolmetschern missachtet werde.<br />

6.2 Die Zukunft <strong>der</strong> Marktsituation<br />

Es scheint allgemeine Übereinstimmung darüber zu herrschen, dass <strong>der</strong> Markt für<br />

Dolmetscher sich kontinuierlich verän<strong>der</strong>t und dass somit neue Bedarfsstrukturen<br />

entstanden sind. Da <strong>der</strong> Markt einzig und allein vom Bedarfsträger abhängt, sind die<br />

Dolmetscher die Leidtragenden, wenn aus wirtschaftlichen Gründen Kosten eingespart<br />

und die institutionalisierten Sprachendienste aufgelöst werden.<br />

Wilss (1999) weist darauf hin, dass die quantitative Nachfrage für Dolmetscher nicht so<br />

exakt vorauszusagen ist wie für an<strong>der</strong>e Berufssparten, in denen sie von berechenbaren<br />

Größen abhängt. Der Berufsstand <strong>der</strong> Sprachmittler müsse auf politische, militärische,<br />

soziokulturelle und technologische Ereignisse und Entwicklungen reagieren sowie auf<br />

den Bedarf, <strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong> weltpolitischen Situation ergibt. Auf einem<br />

wettbewerbsstarken Markt wie dem gegenwärtigen ist „<strong>der</strong> Kunde von heute nicht auch<br />

unbedingt <strong>der</strong> Kunde von morgen“ (ibidem:208). In <strong>der</strong> Wirtschaft hängen Produkt und<br />

Marketing vom Bedarf ab, daher muss gerade heute das Unternehmen flexibel sein,<br />

denn <strong>der</strong> Bedarf kann sich innerhalb von sehr kurzer Zeit verän<strong>der</strong>n. In dieses<br />

Unsicherheits- und Spannungsfeld gerät <strong>der</strong> Dolmetscher, <strong>der</strong> danach strebt, sich selbst<br />

und die Qualität seiner Leistung zu etablieren.<br />

In einigen Bereichen sind die sprachpolitischen Entwicklungen, beson<strong>der</strong>s innerhalb <strong>der</strong><br />

EU nach <strong>der</strong> bevorstehenden Erweiterung, noch nicht abzusehen. Einige Autoren sehen<br />

auch weiterhin einen wachsenden Bedarf an freiberuflichen Konferenzdolmetschern,<br />

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