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2 Arbeitsbereiche des Dolmetschers
institutionelle Sektor, auf dem die AIIC als (selbsternannte) Vertreterin der Interessen
aller Dolmetscher die Arbeitsbedingungen ausgehandelt und zum Standard gemacht hat,
die unerlässlich sind, um ein Höchstmaß an Qualität garantieren zu können. Der „Non-
Agreement-Sector“ ist der freie Markt, auch Privatmarkt genannt.
2.1.1 Simultandolmetschen
Der Simultandolmetscher arbeitet in einer schalldichten Kabine, in einem Team mit
mindestens zwei Kollegen, abhängig von der Anzahl der Konferenzsprachen, der Art
und Dauer der Veranstaltung, der Dolmetschart und der Sprachenverteilung im Team
der Dolmetscher (vgl. AIIC Professional Standards, Kapitel 1). Über Kopfhörer
empfängt er die Originalrede, die er verdolmetscht und in ein Mikrophon spricht. Die
Verdolmetschung wird von den Zuhörern über ein Empfängergerät (Kopfhörer) gehört.
Sie wird in der ersten Person Singular („ich“) geleistet und reduziert damit die Funktion
des Dolmetschers im Kommunikationsprozess auf den Mittler (Übermittler) im
Hintergrund. Die eigentliche Kommunikation zwischen Redner und Zuhörer soll so
direkt wie möglich stattfinden.
Der Sprachmittler wird die Rede (Ausgangstext, AT) nicht Wort für Wort übertragen,
sondern die Bedeutung und alle Informationen in die Zielsprache verdolmetschen. Er
wird nicht gelangweilt klingen oder zu schnell sprechen. Somit macht er oft den AT für
die Zuhörerschaft verständlicher, indem er ihn komprimiert, präzise und rhetorisch
angenehm formuliert. Ungeübte oder schlecht geschulte Redner können eine
mangelhafte Präsentation fast nie durch bloßes Fachwissen ausgleichen und laufen
Gefahr, die Aufmerksamkeit des Empfängers der Botschaft zu verlieren. Hier wirkt der
Dolmetscher als „Puffer“.
Aufgrund der Tatsache, dass Stimmbildung und Sprecherziehung in der Ausbildung zur
Grundlage gehören, ist ein Dolmetscher ein hervorragender Redner, der die
Verdolmetschung als eigenständigen, verständlichen Text zu präsentieren weiß.
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