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5 Qualitätskriterien und -strukturen<br />

Bewertungsbögen an die Teilnehmer verschickten (vgl. Fuchs-Vidotto, in: BDÜ (Hg.)<br />

1993:99).<br />

Auf <strong>der</strong>selben Tagung wurde einmal mehr <strong>der</strong> Vorschlag gemacht, die Dolmetscher<br />

sollten sich zu Beginn des Tages über das Mikrofon namentlich vorstellen o<strong>der</strong> an ihren<br />

Kabinen Namensschil<strong>der</strong> anbringen. Dies würde es den Zuhörern leichter machen, gute<br />

und weniger gute Leistungen an <strong>der</strong> Person fest zu machen. Ob eine solche Initiative<br />

jedoch Einfluss auf die Entscheidungsfindung des Arbeitgebers hat, wenn dieser wie<strong>der</strong><br />

einmal Dolmetscher engagieren muss, bleibt fraglich. Denn dafür wäre eben ein<br />

Feedback <strong>der</strong> Delegierten notwendig. Es ist jedoch fraglich, ob ein solches Feedback<br />

seitens <strong>der</strong> Delegierten wirklich weiterführen wird, denn <strong>der</strong>en Bewertung einer<br />

Dolmetschleistung über einen ganzen Konferenztag hinweg wird auch von Faktoren<br />

beeinflusst, auf die <strong>der</strong> Dolmetscher keinen Einfluss hat, z.B. den Grad <strong>der</strong> Ermüdung<br />

<strong>der</strong> Zuhörer und sein Interesse an den einzelnen Beiträgen. Hier würde vermutlich viel<br />

von <strong>der</strong> Bewertung abgefälscht werden – zum Nachteil <strong>der</strong> Sprachmittler.<br />

Wie kann man nun also Qualität beurteilen?<br />

Während man beim Konsekutivdolmetschen den Ausgangstext und den Zieltext (bei<br />

entsprechend guten Sprachkenntnissen) noch miteinan<strong>der</strong> vergleichen könnte, ist dies<br />

bei <strong>der</strong> simultanen Verdolmetschung fast unmöglich. Der Redner kann, wenn<br />

überhaupt, nur durch die Reaktion seiner Zuhörerschaft feststellen, ob seine Worte<br />

richtig umgesetzt wurden. Ein Zuhörer wird die genauen Worte bald vergessen und er<br />

erinnert sich nur noch an ihre Aussage und die generelle Bedeutung, die das Gehörte für<br />

ihn hatte. Er wird daher eher die „Verpackung“ beurteilen können, als den Inhalt (vgl.<br />

Gile 1995:35 f.).<br />

Der Auftraggeber hingegen, wenn er nicht identisch ist mit <strong>der</strong> Person des Sen<strong>der</strong>s o<strong>der</strong><br />

Empfängers, hat es sehr schwer, die Dolmetschleistung zu bewerten, denn dies kann nur<br />

über Feedback von den Zuhörern geschehen. Die Bewertung seitens <strong>der</strong> Zuhörerschaft<br />

muss und wird aber, wie oben bereits beschrieben, sehr heterogen ausfallen. Die<br />

Dolmetscher selber sind auch nicht in <strong>der</strong> Lage, ihre Leistung zu überprüfen, da er zum<br />

einen mit dem Thema und den Interessen <strong>der</strong> verschiedenen Gesprächsparteien nicht zu<br />

einhun<strong>der</strong>t Prozent vertraut ist, zum an<strong>der</strong>en<br />

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