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PDF Download der Diplomarbeit (240 KB)

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1 Zur Rolle des Dolmetschers<br />

Der Auftraggeber muss sich dessen bewusst sein, dass dies eine gewisse Kooperation<br />

mit dem Dolmetscher voraussetzt. Wenn Dokumente und Informationen nicht zur<br />

Verfügung gestellt werden, kann auch kein fachlich vorbereiteter Dolmetscher zu<br />

erwarten sein. Der Kunde muss über die Berufsethik informiert sein (auch hier sei auf<br />

die Berufsverbände zu verweisen), er muss wissen, dass Verschwiegenheit<br />

selbstverständlich ist, dass <strong>der</strong> Dolmetscher keine Firmengeheimnisse ausplau<strong>der</strong>n wird<br />

und dass Diskretion oberstes Gebot ist. Das jedoch, wie Landon ganz richtig bemerkt,<br />

erfor<strong>der</strong>t gegenseitiges Vertrauen (Picken 1988:20).<br />

Nur selten wird in <strong>der</strong> Praxis das Ziel <strong>der</strong> Kommunikation (genauer: <strong>der</strong> Translation)<br />

vom Auftraggeber so genau vorgegeben, dass <strong>der</strong> Sprachmittler aufgrund dessen seine<br />

Dolmetschtechnik und die sprachlichen Mittel wählen kann (Kutz, in: Kalina et al. (Hg.)<br />

2000:198). Dies mag daran liegen, dass mancher Auftraggeber den Dolmetscher nicht<br />

brauchen will, dass <strong>der</strong> Status des Berufsstands in den letzten Jahrzehnten stark<br />

abgenommen hat o<strong>der</strong> aber dass es keine ausreichenden Normen für diese Situation<br />

gibt. Aufgrund mangeln<strong>der</strong> Kommunikation zwischen dem Auftraggeber und dem<br />

Sprachmittler im Vorfeld <strong>der</strong> Veranstaltung liegt es oft am Dolmetscher, das<br />

Translationsziel und somit seine Strategie selbst zu bestimmen. Routinierte<br />

Dolmetscher werden dies unbewusst und automatisch tun, doch auch in <strong>der</strong> Ausbildung<br />

ist die Situation „Dolmetschauftrag“ bereits zu einer wichtigen Größe im Curriculum<br />

geworden. Sowohl in <strong>der</strong> Forschung als auch in <strong>der</strong> Lehre muss diese Situation aber<br />

noch stärker thematisiert werden, wie Kutz for<strong>der</strong>t. Er unterscheidet die folgenden<br />

Dolmetschsituationen:<br />

1 form- und inhaltsbetonte Situation<br />

♦ protokollarisch (z.B. Empfang)<br />

♦ ästhetisch (z.B. Schriftstellerlesung)<br />

♦ massenwirksam (z.B. Versammlung)<br />

2 inhaltsbetonte Situation<br />

♦ Konferenzen, Fachtagungen, Seminare<br />

♦ Fachvorträge für Zuhörer mit geringem Sachwissen (z.B.<br />

Fortbildungsseminare)<br />

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