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5 Qualitätskriterien und -strukturen<br />

Auch Vuorikoski (in: Bowker 1998) betont, wie bedeutsam weitere Nachforschungen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Qualitätskriterien auf dem Bedarfsmarkt sind, um dem Kunden das beste<br />

Produkt liefern zu können. Sie untersucht die Reaktionen des Bedarfsträgers auf die<br />

(Situation <strong>der</strong>) Simultanverdolmetschung. Dies ist ein zentraler Ansatz <strong>der</strong> Forschung,<br />

denn die Sprachkenntnisse sind nicht <strong>der</strong> einzige ausschlaggebende Faktor bei <strong>der</strong><br />

Entscheidung eines Delegierten für o<strong>der</strong> gegen die Benutzung eines Headsets.<br />

Vuorikoski (ibidem) nennt drei mögliche Gründe dafür, dass kein Gebrauch von <strong>der</strong><br />

Verdolmetschung gemacht wird:<br />

♦ dem Delegierten ist es „peinlich“, durch das Headset zu zeigen, dass er <strong>der</strong><br />

Sprache des Vortrags nicht mächtig ist (dies dürfte beson<strong>der</strong>s bei Englisch als<br />

Vortragssprache <strong>der</strong> Fall sein)<br />

♦ <strong>der</strong> Delegierte ist Experte auf dem diskutierten Gebiet und ist in <strong>der</strong> Lage, durch<br />

sein Fachwissen und Fachvokabular dem Vortrag zu folgen<br />

♦ <strong>der</strong> Delegierte vertraut dem Dolmetscher nicht, wenn <strong>der</strong> Dolmetscher nicht<br />

genug Fachwissen zeigt, d.h. mangelnde Qualität<br />

Da ein Feedback seitens <strong>der</strong> Zuhörer sehr selten ist, ist es schwer zu bestimmen, wann<br />

eine Verdolmetschung erfolgreich ist. Kann man davon ausgehen, dass die<br />

Dienstleistung „Dolmetschen“ den Bedürfnissen des Kunden entspricht, wenn von ihr<br />

Gebrauch gemacht wird? Dies ist die These, die <strong>der</strong> Forschung von Vuorikoski<br />

zugrunde liegt<br />

Um diese Frage zu beantworten, beschäftigt sich Vuorikoski mit <strong>der</strong> Zielgruppe, d.h.<br />

mit den Zuhörern. Sie stellt die These auf, dass die Vorstellung von einer qualitativ<br />

wertvollen Verdolmetschung nicht vom Thema und <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Veranstaltung abhängt,<br />

son<strong>der</strong>n vielmehr bei jedem Zuhörer individuell verschieden sein kann o<strong>der</strong> sich im<br />

Lauf <strong>der</strong> Veranstaltung sogar verän<strong>der</strong>t (Bowker 1998:188 ff.).<br />

Vuorikoski for<strong>der</strong>t eine differenziertere Betrachtung <strong>der</strong> verschiedenen Akteure, die am<br />

Kommunikationsprozess beteiligt sind: Organisatoren, Adressanten, Adressaten und<br />

Dolmetscher (die sowohl Adressant als auch Adressat sind). Sie macht darauf<br />

aufmerksam, dass alle Beteiligten einen unterschiedlichen Bildungs- und<br />

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