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4 Die Workload Study der AIIC
4 Die Workload Study der AIIC
Die systematische Qualitätsbeurteilung von Dolmetschleistungen stellt in der heutigen
Dolmetschwissenschaft ein schwieriges und bis jetzt ungelöstes Problem dar. M. Kusztor
Bei der Untersuchung der Qualitätsfaktoren einer Verdolmetschung werden meistens
Kriterien des Outputs betrachtet wie etwa der flüssige Vortrag, die fachliche
Genauigkeit etc. Die Workload Study des internationalen Berufsverbands der
Konferenzdolmetscher (AIIC) hingegen untersucht die externen Faktoren, die auf den
Dolmetscher und seine Arbeit einwirken, und zeigt auf, inwieweit diese Faktoren die
Qualität des Outputs positiv oder negativ beeinflussen. In der vorliegenden Arbeit wird
diese Studie detailliert vorgestellt um zu diskutieren, ob dieser Ansatz für die weitere
Forschung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein könnte.
4.1 Der Hintergrund
Die Workload Study der AIIC (AIIC 2002) wurde mit dem Ziel durchgeführt,
Informationen über das Maß an physischem, physiologischem und psychologischem
Stress zu erhalten, dem Simultandolmetscher vor, während und nach ihrer Arbeit
ausgesetzt sind. Durch eine Untersuchung der Besonderheiten und speziellen
Anforderungen dieses Berufs soll ein Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
der Dolmetscher geleistet werden, so in Form von konkreten Normen und Vorschlägen,
um somit auch die Qualität ihrer Leistungen weiter zu erhöhen. Indem die Studie
sowohl die positiven Aspekte als auch die Stressfaktoren des Dolmetscherberufs
aufzeigt, mit besonderem Schwerpunkt auf den physischen Belastungen, die sich z.B.
aus der Luftqualität in der Kabine oder dem Geräuschpegel ergeben, können
Zusammenhänge zwischen den Arbeitsbedingungen und der generellen Zufriedenheit
und somit der Lebensqualität der Dolmetscher hergestellt werden (Burnout-Syndrom,
Wunsch nach Fortführung dieses Berufs, Zufriedenheit im Beruf etc.), wodurch sich
auch Rückschlüsse auf die Qualität der Leistung ergeben. Diese sind von Bedeutung
wenn es darum geht, in Zukunft Qualitätskriterien aufzustellen und eine
Dolmetschleistung anhand dieser Maßstäbe zu beurteilen.
Den Autoren der Untersuchung zufolge, tragen drei Aspekte zur Belastungserhöhung
und somit zu einem Abfall des allgemeinen Wohlbefindens des Sprachmittlers bei: der
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