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6 Ausblick auf die Zukunft<br />

werden die EU-Sprachmittler wohl in Zukunft ein abgeschlossenes Jura- o<strong>der</strong><br />

Wirtschaftsstudium haben müssen, auf das ein Postgraduierten-Studium im Fach<br />

Dolmetschen aufbaut. Mit <strong>der</strong> Einführung des Master-Studiengangs an den<br />

Dolmetscherinstituten beginnen auch die deutschen Universitäten auf diese<br />

Entwicklungen zu reagieren.<br />

Katschinka (in: Picken 1988:21) macht auf an<strong>der</strong>e Entwicklungen aufmerksam: die<br />

Anzahl <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Konferenz benutzten Arbeitssprachen wird reduziert, Verträge<br />

werden erst so spät wie möglich abgeschlossen, die Sprachmittler werden am<br />

Konferenzort rekrutiert und nicht mitgebracht. Ihrer Meinung nach reagieren die<br />

Dolmetscher nicht angemessen auf die verän<strong>der</strong>ten Bedürfnisse <strong>der</strong> Auftraggeber.<br />

Beratung ist von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung, um maßgeschnei<strong>der</strong>te Lösungen für jede<br />

Kommunikationssituation zu finden. Je professioneller ein beraten<strong>der</strong>, organisieren<strong>der</strong><br />

Sprachmittler arbeitet, desto leichter wird die Feinabstimmung im Vorfeld <strong>der</strong><br />

Konferenz sein. Der Berufsstand <strong>der</strong> Dolmetscher genießt nicht mehr einen solchen<br />

Status wie noch vor zwei Jahrzehnten – daher darf auch das Verhalten gegenüber dem<br />

Bedarfsträger nicht mehr von einem Gefühl <strong>der</strong> Unersetzbarkeit geprägt sein, son<strong>der</strong>n<br />

muss ganz dem Dienstleistungscharakter entsprechen, damit sich <strong>der</strong> Auftraggeber<br />

sicher und gut betreut bei <strong>der</strong> Organisation seiner Veranstaltung fühlt.<br />

Die größere Flexibilität, durch die sich Aufträge in <strong>der</strong> Zukunft zwangsläufig<br />

auszeichnen werden, verlangt ein sehr hohes Maß an Koordinierung. Es muss eine<br />

Organisationsstruktur aufgebaut werden, die dem Auftraggeber die Kontrolle zuspricht,<br />

dem freiberuflichen Mitarbeiter jedoch noch genügend Freiraum lässt. „Beides<br />

zusammen sollte ein ,Positivzusammenspiel’ ergeben, das auf wechselseitigem<br />

Vertrauen und Delegierung von Verantwortung beruht“ (Wilss 1999:207). Diese<br />

For<strong>der</strong>ung bietet dem Dolmetscher nun die Möglichkeit, den Auftrag aktiv<br />

mitzugestalten und dadurch nicht zuletzt seine eigenen Arbeitsbedingungen zu<br />

verbessern.<br />

Das Vertrauen zwischen Kunden und Sprachmittler spricht auch Siebourg (in: BDÜ<br />

(Hg.)1993:97) an. Es ist von essentieller Bedeutung, da zunächst <strong>der</strong> Arbeitgeber vom<br />

Dolmetscher quasi abhängig ist und demzufolge auch alle Teilnehmer und Redner <strong>der</strong><br />

jeweiligen Veranstaltung. Dieses Vertrauen will verdient sein. Der Dolmetscher kann es<br />

erwerben, wenn er seine Professionalität unter Beweis stellt, wenn er sich<br />

verantwortlich zeigt.<br />

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