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6 Ausblick auf die Zukunft<br />

Die Meinungen über die Marktsituation in <strong>der</strong> nahen Zukunft sind geteilt. Wird die<br />

Nachfrage steigen o<strong>der</strong> sinken? Man muss hier genau differenzieren. Im<br />

Konferenzdolmetschen wird aus zwei Gründen <strong>der</strong> Bedarf vermutlich sinken –<br />

zumindest in <strong>der</strong> näheren Zukunft: durch den wirtschaftlichen Engpass und die Tendenz<br />

von Englisch zur allgemeinen lingua franca. Katschinka zufolge geht jedoch nicht das<br />

Arbeitsvolumen an sich zurück, son<strong>der</strong>n nur <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> „glitzy assignments“, <strong>der</strong><br />

glamourösen Aufträge (in: Picken 1988:121). Für das Mediendolmetschen sieht von<br />

Mühlmann (in: Best/Kalina (Hg.) 2002) einen Rückgang an Arbeitstagen beim<br />

Fernsehen. Dafür ist <strong>der</strong> Bereich des Behördendolmetschens sicherlich das am<br />

deutlichsten expandierendste Marktsegment <strong>der</strong> nächsten Jahre. Die Anzahl <strong>der</strong>er, die<br />

nicht im Land ihrer Muttersprache leben, wird kontinuierlich steigen, aufgrund von<br />

interkulturellen Ehen, Migranten <strong>der</strong> 2. o<strong>der</strong> 3. Generation o<strong>der</strong> auch Angestellten von<br />

internationalen Organisationen im Ausland. Hier wächst <strong>der</strong> Bedarf an Sprachmittlern,<br />

wenngleich es bisher noch <strong>der</strong> undankbarste Bereich des Marktes ist.<br />

Das Bild, welches Zeumer/Schmidt (in: Salevsky 1996) für den Markt des Übersetzers<br />

zeichnen, lässt sich ohne Mühe auch auf das Dolmetschen übertragen. Die Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Marktsituation ist in den letzten beiden Jahrzehnten immer schneller vonstatten<br />

gegangen. Sowohl die politische Situation als auch die Entwicklung neuer Technologien<br />

stellen den Fremdsprachenmarkt vor immer neue Herausfor<strong>der</strong>ungen wie die EU-<br />

Osterweiterung o<strong>der</strong> Videokonferenzen und Webcasting (vgl. hierzu auch Stoll, in:<br />

Best/Kalina (Hg.) 2002). Im wirtschaftlichen Sektor hat sich <strong>der</strong> Wettbewerb deutlich<br />

verschärft, begleitet jedoch von immer knapper werdenden finanziellen Mitteln für<br />

Dienstleistungen wie Übersetzen und Dolmetschen. Der hinzukommende extreme<br />

Zeitdruck verän<strong>der</strong>t die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Dienstleister. Für die Auftraggeber sei<br />

<strong>der</strong> Übersetzungsprozess längst nicht mehr (be)greifbar, so Zeumer/Schmidt<br />

(ibidem:47). Hier liege es nun an den Translatoren, ein neues Konzept für die<br />

mehrsprachige Kommunikation anzubieten. Im Spannungsfeld von Kosten/Nutzen-<br />

Rechnung, Englisch als Mittlersprache und neuen Technologien müssen Übersetzer und<br />

Dolmetscher die enorme Verantwortung annehmen und ein ganzheitliches Konzept<br />

anbieten, welches kaufmännisches mit produktionstechnischem und translatorischem<br />

Wissen zusammenbringt (ibidem:52).<br />

Einem so heterogenen und unübersichtlichen Markt wie dem gegenwärtigen fühlen sich<br />

„viele Nachfrager geradezu ,ausgesetzt’, da sie selten in <strong>der</strong> Lage sind, Übersetzungen<br />

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