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4 Die Workload Study <strong>der</strong> AIIC<br />

Verbesserungen, wenn sich alle Beteiligten (Auftraggeber, Redner, Zuhörer) <strong>der</strong><br />

Situation und <strong>der</strong> Arbeit des Dolmetschers bewußt sind und verstehen, dass die Qualität<br />

<strong>der</strong> Leistung auch von ihnen selber abhängen kann, da die Art und Weise des Vortrags<br />

in direktem Zusammenhang mit dem allgemeinen Wohlbefinden des Dolmetschers steht<br />

und somit auch mit seiner Leistung.<br />

Da eine Verdolmetschung nicht nur aus <strong>der</strong> Übertragung von linguistischen<br />

Informationen besteht, son<strong>der</strong>n alle Elemente <strong>der</strong> Rhetorik umfasst, also auch die<br />

nonverbalen Elemente wie Intonation, Stimme, Lautstärke, Redegeschwindigkeit,<br />

Höhen und Tiefen in <strong>der</strong> Stimme, Pausen, Gesten und Gesichtsausdruck, muss die<br />

Gesamtheit all dieser Faktoren vom Sprachmittler in <strong>der</strong> Verdolmetschung<br />

zusammengebracht werden und stellt eine mögliche Stressursache dar, weil <strong>der</strong><br />

Dolmetscher sie nicht kontrollieren kann. Diese Aufgabe kommt also noch zum Prozess<br />

<strong>der</strong> Rezeption–Umsetzung–Reproduktion hinzu, wobei auch beachtet werden muss,<br />

dass die Sprachmittler aufgrund <strong>der</strong> Art ihres Berufs nur selten Experten in dem zu<br />

verdolmetschenden Themenbereich sind und somit den an<strong>der</strong>en am<br />

Kommunikationsprozess beteiligten Partnern gegenüber ein Informationsdefizit haben.<br />

Hier hat <strong>der</strong> Auftraggeber direkten Einfluss auf die Qualität <strong>der</strong> Verdolmetschung,<br />

indem er nämlich dafür Sorge trägt, dass alle relevanten Vorbereitungsmaterialien,<br />

Informationen und Redemanuskripte dem Dolmetscher zugänglich gemacht werden,<br />

damit dieser sich gründlich auf das Thema vorbereiten kann und mehr kognitive<br />

Ressourcen für die korrekte Übertragung nonverbaler Elemente zur Verfügung hat. Bei<br />

Videokonferenzen o<strong>der</strong> beim Fernsehdolmetschen birgt dies einige Probleme, da<br />

aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Entfernung des Sprachmittlers zum Sprecher und/o<strong>der</strong> den<br />

Zuhörern die nonverbale Kommunikation je nach visueller Übertragung in die<br />

Dolmetschkabine oft nicht erkannt werden kann.<br />

Es ist ebenso im Sinne des Auftraggebers, sicherzustellen, dass eine gewisse<br />

„Mikrophondisziplin“ eingehalten wird. Wenn mehrere Mikrophone im Saal<br />

gleichzeitig eingeschaltet sind o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Redner zu nah am Mikrophon spricht, so kann<br />

dies zum einen zu technischen Interferenzen führen, die das Gehör des Sprachmittlers<br />

auf Dauer schädigen, zum an<strong>der</strong>en aber auch dazu, dass die Aufmerksamkeit des<br />

Dolmetschers nicht mehr ausschließlich auf das Verstehen des Gesagten gerichtet ist.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> extrem hohen mentalen Belastung beim Dolmetschen und des erheblichen<br />

Drucks von außen kann eine Überlastung schnell zu einem bedeutenden<br />

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