02.12.2012 Aufrufe

PDF Download der Diplomarbeit (240 KB)

PDF Download der Diplomarbeit (240 KB)

PDF Download der Diplomarbeit (240 KB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5 Qualitätskriterien und -strukturen<br />

5 Qualitätskriterien und -strukturen<br />

Die Bewertung <strong>der</strong> Dolmetschqualität ist zweifelsohne eine Schlüsselfrage in <strong>der</strong><br />

Dolmetschwissenschaft und in <strong>der</strong> Dolmetschpraxis. W. Kutz<br />

5.1 Qualitätskriterien<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Kommunikation als raison d’être des Dolmetschens und<br />

angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass das 21. Jahrhun<strong>der</strong>t von einem wachsenden Bedürfnis<br />

nach (globaler) Kommunikation gekennzeichnet sein wird, beschäftigt sich Vuorikoski<br />

(1995, 2002) mit <strong>der</strong> relativ jungen Disziplin <strong>der</strong> „Neuen Rhetorik“ o<strong>der</strong> „Theorie <strong>der</strong><br />

Argumentation“. Diese entstand auf Grundlage <strong>der</strong> Tatsache, dass sich das Dolmetschen<br />

in seinen Schwerpunkten nicht von <strong>der</strong> jahrhun<strong>der</strong>tealten Disziplin <strong>der</strong> Rhetorik<br />

unterscheidet, da es auf beiden Gebieten primär darum geht, die Aussagen an<strong>der</strong>er zu<br />

verstehen und die eigene Aussage verständlich zu machen.<br />

Wie in <strong>der</strong> Dolmetschwissenschaft und -forschung bereits bekannt, gelingt eine<br />

zufriedenstellende Analyse <strong>der</strong>selben (und somit auch eine Verbesserung <strong>der</strong><br />

eigentlichen Leistung) nur über den interdisziplinären Ansatz. Daher wählt auch<br />

Vuorikoski diesen Weg und untersucht Qualitätskriterien und -strukturen in <strong>der</strong><br />

Verdolmetschung, indem sie Ausgangstext (AT) und Zieltext (ZT) unter Zuhilfenahme<br />

von Neuer Rhetorik und Textlinguistik betrachtet.<br />

Die bisherigen Studien zu diesem Thema basieren auf den Erwartungen bzw.<br />

Bedürfnissen <strong>der</strong> Endnutzer einer Verdolmetschung, den Zuhörern, da vom<br />

ökonomischen Standpunkt aus betrachtet Qualität über die Vorstellungen des Kunden<br />

(und die Umsetzung <strong>der</strong>selben) definiert wird. Daher wurden bei vorangegangenen<br />

Studien die Zuhörer gebeten, einige Kriterien zu bewerten, nach denen sich<br />

Qualitätsmaßstäbe ausrichten könnten, wie z.B. die inhaltsgetreue Wie<strong>der</strong>gabe<br />

(accuracy of content), zeitnahe Wie<strong>der</strong>gabe (synchronicity), Rhetorik (rhetorical skills)<br />

und Stimme (voice quality).<br />

Vuorikoski vertritt jedoch die Meinung, dass in Theorie und Praxis Qualität ein sehr<br />

subjektiv wahrgenommenes Konzept sei und schließt daraus, dass die bestimmenden<br />

Kriterien zunächst eine solide theoretische Grundlage brauchen. Sie weist außerdem<br />

54

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!