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5 Qualitätskriterien und -strukturen<br />

zum an<strong>der</strong>en stiften die neben den universitären Ausbildungsstätten für Dolmetscher<br />

existierenden Privatschulen für Sprachsekretärinnen einige Verwirrung. Vielleicht<br />

würde ein (nationales o<strong>der</strong> internationales) Ranking <strong>der</strong> Ausbildungsstätten den<br />

Auftraggebern einen Anhaltspunkt bieten, um den Wert eines Diploms einschätzen zu<br />

können. Es existiert eine Evaluation aller Ausbildungsstätten, veröffentlicht von <strong>der</strong><br />

AIIC, jedoch können die drei deutschen Universitätsinstitute, Heidelberg, Germersheim<br />

und Saarbrücken, nicht bewertet werden, da „national regulations on higher education<br />

make it impossible to comply fully with some of the AIIC criteria“ (AIIC 2001).<br />

Eventuell müsste über eine Art internationales Lizenzierungssystem nachgedacht<br />

werden, wie es einzelne Autoren anregen. Letztendlich mag Orpin Recht damit haben,<br />

dass harte Arbeit ein Studium aufwiegen kann, doch die solide Basis für das „Vertrauen<br />

in sich selbst“ (Matthews, MDÜ 2/2002) erlangt man vermutlich mit weniger Zeit- und<br />

Nervenaufwand durch die Anleitung selbst im Beruf stehen<strong>der</strong> Dozenten im<br />

Diplomstudiengang Dolmetschen.<br />

Die Dolmetschdidaktik im Bereich des Konferenzdolmetschens umfasst „die theoretisch<br />

fundierte, systematisch aufgebaute und methodisch abgesicherte Vermittlung <strong>der</strong><br />

Wissensbestände, Prozeduren und Kompetenzen“, die für das Dolmetschen erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind (Kalina, in: Kalina et al. (Hg.) 2000:162). Dazu gehören die schnelle Erschließung<br />

von Fachgebieten, Hintergrundwissen über die Fachsprachen, Stilkonventionen und die<br />

Ausübung <strong>der</strong> Mittlerrolle im Hinblick nicht nur auf Texte, son<strong>der</strong>n auch auf Sen<strong>der</strong><br />

und Empfänger. „Zu vermitteln ist außerdem das angemessene und souveräne Verhalten<br />

und Handeln in <strong>der</strong> jeweiligen Kommunikationssituation und <strong>der</strong> vorausschauende<br />

Umgang mit den eigenen Ressourcen“ (ibidem:163).<br />

Vom theoretischen Ausgangspunkt betrachtet, ist es unbedingt notwendig, dass die<br />

Studenten hauptsächlich von ausgebildeten Dolmetschern unterrichtet werden, die über<br />

einige Jahre Berufserfahrung verfügen. Sie geben ihr Wissen weiter, sie vermitteln ihre<br />

eigenen Strategien, die durch bloße Forschung kaum zu extrahieren sind. (vgl. Kalina<br />

1994:228 f.). Wenn eine Strategie fehlschlägt, z.B. das Antizipieren, löst dies weitere<br />

Strategien aus (Relativieren, Korrigieren). Der enge Zusammenhang zwischen den<br />

einzelnen angewandten Strategien macht es oft schwierig, diese einzeln zu erklären<br />

(Verstehen und Produzieren). Die Vorbereitung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Umgang mit einem zu schnell<br />

vorgetragenen Text sind weitere Strategien, die grundlegend sind für eine hohe Qualität<br />

<strong>der</strong> Leistung. Daher verwendet die universitäre Ausbildung viel Energie auf alle diese<br />

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