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5 Qualitätskriterien und -strukturen
Elemente. Eine kontinuierliche Überprüfung der eigenen Strategien wie etwa durch
Selbstaufnahmen bei der Arbeit erlaubt es dem Dolmetscher, ein Garant für Qualität zu
sein.
Gerade aufgrund der Schwierigkeiten, eine Verdolmetschung anhand von festgelegten
Kriterien zu bewerten (vgl. Kapitel 5.1) ist es unerlässlich, dass die Abschlussprüfung
für diplomierte Dolmetscher von Experten abgenommen wird, denn bei der Beurteilung
müssen die Prüfer auf ihre eigene Erfahrung vertrauen und sie zur Bewertungsgrundlage
machen: „Asessments are often intuitive in character, they are subjective and as
transitory in character as interpretations themselves“ (Kalina 2002).
Kalina weist darauf hin, dass die Schlüsselrolle der Ausbildung heutzutage nicht mehr
erkannt und geschätzt wird. Unverzichtbare Kompetenzen wie
Problembewältigungsstrategien, Kontrolle und Eigenanalyse des Outputs unter
qualitätsspezifischen Faktoren und die Fähigkeit, angemessene Entscheidungen zu
treffen, werden nur durch ein Studium erlangt (ibidem). Dieses müsse jedoch
praxisnäher werden, wie Kalina fordert. Es wäre wünschenswert, wenn Studenten die
Gelegenheit geboten würde, bei verdolmetschten Veranstaltungen zuzuhören oder –
ohne Benutzung des Mikrophons – zu Übungszwecken mitzudolmetschen. Natürlich ist
hier eine Kooperationsbereitschaft der bereits im Beruf stehenden Dolmetscher und der
Veranstalter gefragt, die momentan noch nicht zu spüren ist (ibidem). Auch ein
Mentoren-Modell wie es Grojer anspricht (2002), würde den Studenten und
Absolventen helfen, sich auf dem Markt zurechtzufinden. Nach dem wirtschaftlichen
Modell des „business angels“ würde bereits während des Studiums ein Dolmetscher
einem Studenten als fester Ansprechpartner zur Seite stehen, um Fragen des
Berufseinstiegs, der Selbstmotivation und persönliche Erfahrungen und Schwierigkeiten
zu diskutieren. Natürlich erfordert ein solches Modell noch mehr Bereitschaft seitens
der Dolmetscher, sich über die Schulter schauen zu lassen, doch für die Studenten wäre
es definitiv eine große Hilfe.
Moser-Mercer (Lucarelli 2000) betont die enorm hohen Standards seitens der
Arbeitgeber, die mit zu dem großen Druck auf Dolmetscher und Ausbilder beitragen. Es
sind vermutlich die Erwartungen an die Verdolmetschung gemeint, die kontinuierlich
ansteigen, je mehr Mitarbeiter einer Firma Fremdsprachenunterricht nehmen oder
Reisen ins Ausland tätigen. Die Dolmetscher haben es immer schwerer, sich durch ihre
Kenntnisse auszuzeichnen, da ihnen viel Unverständnis entgegen schlägt. Im Bereich
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