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5 Qualitätskriterien und -strukturen
arbeiten, um das notwendige Vertrauen zwischen Arzt und Patient, bzw. Arzt,
Dolmetscher und Patient aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
Als vorläufiges Fazit stellt Meyer (2002:10) fest, dass
„beim Dolmetschen im Krankenhaus besondere Kompetenzen erforderlich sind, über die
Angehörige und Pflegepersonal in der Regel nicht oder nur zum Teil verfügen. Ärzte, die
Angehörige oder Pflegekräfte als Dolmetscher hinzuziehen, können daher nie sicher sein,
ob ihr Vorgehen nicht neue kommunikative Probleme schafft, die dann allerdings
zunächst unbemerkt bleiben. In Bezug auf die ärztliche Aufklärungspflicht erlauben
unsere Untersuchungen die Schlussfolgerung, dass Ärzte, die sich im
Aufklärungsgespräch von Laien dolmetschen lassen, Gefahr laufen, ihre Pflicht in
rechtswidriger Weise zu vernachlässigen.“
Der Bereich des Behördendolmetschens mag nun der Markt der Zukunft sein oder nicht:
Bei allen Untersuchungen wird deutlich, wie viel Bedarf an weiterer Forschungsarbeit
hier noch besteht. Um überhaupt Qualitätskriterien und -strukturen bestimmen zu
können, müssen zunächst die nicht-deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen als
benachteiligt erkannt und akzeptiert werden, bevor dann Standards für die dringend
nötige sprachliche Hilfestellung festgelegt werden. Dazu müssen jedoch die
Auftraggeber selber erst einmal erkennen, warum eine qualitativ hochwertige
Sprachmittlung Probleme vermeiden hilft und worin ihre unbestrittenen Vorteile liegen.
Solange von dieser Seite aus kein erster Schritt weg von der bequemsten Lösung zu
erkennen ist, werden die qualifizierten Dolmetscher sich auf diesem Markt vorsichtig
bewegen.
Die bisherige Forschung lief vielfach unabhängig von Berufsverbänden und
Ausbildungsstätten ab, wie Apfelbaum/Bischoff betonen (2002:13). Außerdem seien die
einzelnen Projekte noch zu wenig koordiniert. Der Vorteil an dieser Gesamtsituation ist:
Wenn eine Zusammenarbeit zwischen Sprachmittlern, Bedarfsträgern und Ausbildern
zustande käme, böte sich den Bedarfsträgern die Möglichkeit, gleich von Anfang an
ihre Sichtweise und Anforderungen an die Dienstleistung Dolmetschen mit in die
Diskussion einzubringen.
Pöchhacker (2002a) stellt die „Community Interpreting – Studie“ des Wiener Dezernats
für Gesundheitsplanung und des Wiener Integrationsfonds vor, die 1996 durchgeführt
wurde. Er weist nicht nur darauf hin, dass externe Dolmetscher nur in Ausnahmefällen
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