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2 Arbeitsbereiche des Dolmetschers<br />

Kommunikation nur mangelhaft o<strong>der</strong> gar nicht dem Dolmetscher übermitteln kann.<br />

Durch technische Schwierigkeiten (z.B. Bildschirmflimmern) wird die Arbeit<br />

maßgeblich erschwert, <strong>der</strong> Dolmetscher steht nicht mehr in direktem Kontakt zu den<br />

an<strong>der</strong>en Teilnehmern am Kommunikationsprozess, d.h. er fühlt sich entfremdet und<br />

verliert das Gefühl dafür, wie die Zuhörer auf die Verdolmetschung reagieren.<br />

Daher haben die AIIC, <strong>der</strong> BDÜ, <strong>der</strong> Europäische Gerichtshof, die<br />

Weltzollorganisation, das Europäische Parlament und <strong>der</strong> SCIC den Kodex für den<br />

Einsatz neuer Technologien auf dem Gebiet des Konferenzdolmetschens angenommen<br />

(s. Kunhardt 2000). Er beinhaltet, dass bei Konferenzen dieser Art die Dolmetscher<br />

vorab zur Durchführbarkeit <strong>der</strong> Veranstaltung befragt und in die Planung <strong>der</strong><br />

praktischen Umsetzung mit einbezogen werden müssen. Außerdem werden die<br />

entsprechenden Normen erläutert, die als Grundlage einer Telekonferenz gelten müssen.<br />

Der Kodex beinhaltet somit die Modalitäten für die Kabinen, die Tonqualität, die<br />

Bildsignale etc. Es wird empfohlen, unter diesen technischen Umständen die Netto-<br />

Arbeitszeit für Dolmetscher unbedingt auf zwei Stunden pro Tag zu begrenzen und<br />

Aufträge für Ferndolmetschen, o<strong>der</strong> „remote interpreting“ (Redner und Zuhörerschaft<br />

befinden sich am gleichen Ort, nur <strong>der</strong> Dolmetscher nicht), nicht zu akzeptieren. Den<br />

Dolmetschern müssen darüber hinaus die gleichen Informationen über die<br />

Veranstaltung und das Thema zur Verfügung stehen wie den Teilnehmern – eine<br />

wichtige Vorraussetzung bei klassischen Konferenzen, eine unabdingbare Größe bei<br />

Telekonferenzen.<br />

Wilss (1999:81) erwähnt die United Nations Fourth World Conference on Women in<br />

Peking 1995, bei <strong>der</strong> die Dolmetscher in New York geblieben waren und das<br />

Ferndolmetschen zu einem höchst unbefriedigenden Ergebnis geführt hatte. Durch eine<br />

Vereinfachung <strong>der</strong> Technologie und die Entstehung neuer Möglichkeiten prognostiziert<br />

Kurz (in: Kalina et al. (Hg.) 2000:98) jedoch ein ansteigendes Interesse an<br />

Telekonferenzen, wodurch die Dolmetscher gezwungen werden, sich neu zu orientieren<br />

und sich mit den neuen Arbeitsbedingungen zu beschäftigen, um gegenüber dem<br />

Auftraggeber ihre For<strong>der</strong>ungen beratend durchsetzen zu können. Dieser Trend wird den<br />

bestehenden Markt jedoch nicht erweitern, vielmehr wird eine Verlagerung <strong>der</strong><br />

Aufträge stattfinden.<br />

Für die Dolmetscher bedeutet diese neue Form <strong>der</strong> Arbeit oft extreme Ermüdung und<br />

Stress, beson<strong>der</strong>s wenn eine Konferenz zwischen zwei Län<strong>der</strong>n mit großer<br />

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