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Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...

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<strong>Was</strong> <strong>kostet</strong> <strong>ein</strong> <strong>Schnitzel</strong> <strong>wirklich</strong>?<br />

8.3 Schlachtkosten<br />

Die Schlachtkosten liegen <strong>für</strong> konventionell erzeugte Schw<strong>ein</strong>e zwischen 16 und 22 Cent<br />

pro kg Schlachtgewicht. Für ökologisch erzeugte Schw<strong>ein</strong>e bewegt sich die Preisspanne<br />

zwischen 20 und 28 Cent pro kg Schlachtgewicht. Das sind Mehrkosten von ca. 4-6 Cent<br />

pro kg Schlachtgewicht.<br />

Die höheren Kosten <strong>für</strong> das Schlachten von ökologisch gehaltenen Schw<strong>ein</strong>en entstehen<br />

dadurch, dass die meisten dieser Tiere in Schlachthöfen verarbeitet werden, die sowohl<br />

konventionell erzeugte Tiere als auch Tiere von anerkannten ökologisch wirtschaftenden<br />

Betrieben schlachten. Nach Angaben von Böller (mdl. Mitt. 2003) entstehen die höheren<br />

Kosten im Einzelnen durch die Trennung der Tiere aus <strong>ökologische</strong>r Haltung von Tieren aus<br />

konventioneller Haltung, die geringeren Schlachtmengen und den höheren Dokumentationsaufwand<br />

(gemäß den Richtlinien <strong>für</strong> die <strong>ökologische</strong> Schw<strong>ein</strong>ehaltung).<br />

8.4 Preise <strong>für</strong> Schw<strong>ein</strong>ehälften<br />

Im Großmarkt <strong>kostet</strong> <strong>ein</strong>e konventionelle Schw<strong>ein</strong>ehälfte 2,13 EUR pro kg. Bei der Direkt-<br />

Vermarktung von <strong>ökologische</strong>n Schw<strong>ein</strong>ehälften durch Erzeuger oder EZG an Metzgereien<br />

bzw. Zerleger werden im Durchschnitt 2,66 EUR pro kg verlangt.<br />

Wie bereits erwähnt liegt <strong>ein</strong> wesentlicher Unterschied zwischen der konventionellen und<br />

der <strong>ökologische</strong>n Vermarktung beim Absatz der Schw<strong>ein</strong>ehälften. Während die konventionellen<br />

Schw<strong>ein</strong>ehälften vom Schlachthof vermarktet werden, liegt die Verantwortung <strong>für</strong><br />

die Vermarktung der ökologisch erzeugten Schw<strong>ein</strong>ehälften bei den Erzeugern bzw. den<br />

Erzeugergem<strong>ein</strong>schaften. Aus diesem Grund wird im konventionellen Bereich der von der<br />

ZMP erfasste Preis <strong>für</strong> Schw<strong>ein</strong>ehälften im Großhandel angegeben und im <strong>ökologische</strong>n<br />

Bereich der von den Erzeugern von Bioland und Naturland angegebene Preis veranschlagt.<br />

Zu beachten ist, dass die hier angegebenen Preise <strong>für</strong> Schw<strong>ein</strong>ehälften auf unterschiedlichen<br />

Stufen der Vermarktung erfasst wurden. Während die konventionelle Schw<strong>ein</strong>ehälfte<br />

vom Schlachthof an den Großmarkt verkauft wurde und hier dessen Verkaufspreis angegeben<br />

ist, wird die <strong>ökologische</strong>n Schw<strong>ein</strong>ehälfte vom landwirtschaftlichen Betrieb selbst bzw.<br />

den Erzeugergem<strong>ein</strong>schaften verkauft.<br />

Unklar ist, welcher Anteil des konventionellen Schw<strong>ein</strong>efleisches über den Großmarkt verkauft<br />

wird und welche Mengen auf anderen Wegen und zu anderen Preisen abgesetzt<br />

werden - zum Beispiel direkt vom Schlachthof an Verbrauchermärkte, die in eigener Regie<br />

zerlegen und verkaufen. Daten hier<strong>für</strong> werden nicht erhoben und konnten auch im Rahmen<br />

der Studie nicht ermittelt werden.<br />

8.5 Weitere Schritte der Zerlegung und Vermarktung<br />

Bei den weiteren Verarbeitungsschritten von der Schw<strong>ein</strong>ehälfte zum <strong>Schnitzel</strong>, kann <strong>ein</strong>e<br />

Zuordnung von Kosten nicht mehr <strong>ein</strong>deutig vorgenommen werden. <strong>Schnitzel</strong> zählen zu<br />

den Edelstücken des Schw<strong>ein</strong>s, die etwa 47 % Gewichtsanteil 28 ausmachen. Für Edelstücke<br />

können vergleichsweise hohe kg-Preise erzielt werden. Die anderen Partien wie zum Beispiel<br />

der Bauch machen 53 % des Gewichtes 29 aus und werden als Verarbeitungsfleisch<br />

bezeichnet. Sie werden zu Wurst und anderen Fleischprodukten weiterverarbeitet. Für Verarbeitungsfleisch<br />

lassen sich generell nur geringere Preise erzielen als <strong>für</strong> Edelstücke.<br />

28 27,0 % Schinken mit Eisb<strong>ein</strong> ohne „Zu Wamme“ (aus diesen Stücken können auch <strong>Schnitzel</strong> geschnitten<br />

werden), 20,1% Kotelett mit Filet und Kamm (BAFF 1982)<br />

29 16,6% Bauch, Brustspitzen, Wamme, 13% Bug mit Eisb<strong>ein</strong>, 7,7% Kamm und Rückenspeck, 7,3% Kopf mit<br />

Backe, 2,5% Flomen, 1,5% Spitzb<strong>ein</strong> hinten, 0,8% Spitzb<strong>ein</strong> vorn, 0,3% Nieren, 0,1% Lendenzapfen, 0,3% Zerlegeverlust<br />

(BAFF 1982)<br />

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