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Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...

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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Wirtschaftsforschung (IÖW)<br />

Tabelle 20: Mögliche Einsatzbereiche der Gentechnik in der konventionellen<br />

Schw<strong>ein</strong>eproduktion<br />

Einsatzbereiche der Gentechnik<br />

Futtermittel � importierte, genmanipulierte Futterpflanzen (Soja, Raps, Mais etc.)<br />

� Silage mit Hilfe gentechnisch veränderten Mikroorganismen<br />

Futtermittelzusatzstoffe � gentechnisch erzeugte Aminosäuren, Vitamine, Enzyme<br />

Verarbeitung von Fleisch und<br />

Fleischerzeugnissen<br />

Fazit: Die <strong>ökologische</strong>n Modellbetriebe [öko] und [öko.plus] wirtschaften ohne gentechnisch<br />

veränderte Organismen (GVO) und ihre Derivate und tragen so zur Sicherung <strong>ein</strong>er<br />

GVO-freien Landwirtschaft bei. Im Gegensatz dazu unterliegen die konventionellen Modellbetriebe<br />

[konv] und [konv.plus] k<strong>ein</strong>en Einschränkungen beim Einsatz gentechnisch<br />

veränderter Futtermittel und Zusatzstoffe.<br />

5.3 Arbeitszeitbedarf<br />

Ein wichtiges Kriterium <strong>für</strong> die Rentabilität von Schw<strong>ein</strong>emastbetrieben ist der Arbeitszeitbedarf.<br />

In der konventionellen Schw<strong>ein</strong>emast reduzieren die gängigen <strong>ein</strong>streulosen Vollspalten-Haltungssysteme<br />

mit automatischer Fütterungs- und Lüftungsanlage den Arbeitszeitbedarf<br />

auf <strong>ein</strong> Minimum. Im Öko-Landbau ist der Arbeitszeitbedarf höher, da die Richtlinien<br />

hier Stroh<strong>ein</strong>streu und die Ausstattung der Stallanlagen mit Auslaufflächen vorsehen.<br />

Dies bedeutet u.a. zusätzlichen Aufwand <strong>für</strong> das Einstreuen und Ausmisten per Hand oder<br />

mit dem Frontlader. Hinzu kommen <strong>ein</strong>e Reihe weiterer Faktoren, durch welche in der <strong>ökologische</strong>n<br />

Schw<strong>ein</strong>ehaltung (gegenüber den konventionellen Betrieben) <strong>ein</strong> höherer Arbeitszeitbedarf<br />

entsteht. Dazu zählen in erster Linie (modifiziert nach Ökolandbau 2003):<br />

� Stroh<strong>ein</strong>streu und Entfernen des Mistes (wegen verbotener Vollspalten- und kaum<br />

vorhandener Teilspaltensysteme)<br />

� Klimasteuerung von Außenklimaställen (jahreszeitlich bedingte Wärmeregulierung:<br />

Wärmeisolation und verstärkte Einstreu im Winter; Unterbindung von Suhlenentstehung<br />

bzw. Kotablage im Stall im Sommer)<br />

� Grobfuttergabe und Resteentsorgung<br />

� direkter Einsatz gentechnisch veränderter Mikroorganismen (z.B. bei<br />

Rohwurstherstellung)<br />

� Geschmacksverstärker (wie Aminosäuren), Enzyme, Farbstoffe, Aromen,<br />

Konservierungsstoffe<br />

Tiermedikamente � gentechnisch erzeugte Wachstumshormone, Impfstoffe, Antibiotika<br />

Transgene Tiere* � Veränderungen im Erbgut<br />

� geklonte Tiere<br />

Tiermodelle* � Organspender <strong>für</strong> Menschen (Xenotransplantation)<br />

Darstellung: modifiziert nach Lünzer (2000)<br />

* Bisher laufen nur Versuche mit transgenen Schw<strong>ein</strong>en. Eingesetzt werden diese Tiere in der konventionellen<br />

Produktion noch nicht. Der Einsatz von Schw<strong>ein</strong>en als Organproduzenten (sog. Tiermodelle) ist nur <strong>für</strong><br />

die Humanmedizin relevant, wird aber als Ergänzung in diese Tabelle mitaufgenommen.<br />

� Kontrolle und das Öffnen der beheizten Ringwasserleitungen, die unter Umständen<br />

im Winter zufrieren können<br />

� Erstellung des Futters (Mahlen und Mischen) (z.T. auch bei konventioneller Schw<strong>ein</strong>ehaltung)<br />

� Erhöhte Dokumentationszeiten (Kontrolle entsprechend der EG-Öko-Verordnung)

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