Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...
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6 Externe Kosten<br />
6.1 Einleitung<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Wirtschaftsforschung (IÖW)<br />
Im folgenden Abschnitt soll zunächst der Ansatz der Bewertung auf volkswirtschaftlicher<br />
Ebene skizziert werden. Nachdem die Begriffe positive und negative externe Effekte und<br />
die Intention der volkswirtschaftlichen Bewertung in Form der Kosten-Nutzen-Analyse kurz<br />
<strong>ein</strong>geführt wurden, werden die relevanten Bewertungsansätze erläutert. Im nächsten<br />
Schritt erfolgt die Beschreibung <strong>ein</strong>es vom IÖW erarbeiteten Methodenvorschlages (St<strong>ein</strong>feldt<br />
et al. 2002) zur vergleichenden ökonomischen Bewertung der betrachteten Modellbetriebe,<br />
dem sich die konkreten Berechnungsergebnisse sowie deren Diskussion anschließen.<br />
Positive oder negative externe Effekte liegen der neoklassischen Theorie zu Folge dann vor,<br />
wenn die Marktpreise nicht die vollen Nutzen bzw. Kosten aus der Nutzung <strong>ein</strong>er Ressource<br />
oder <strong>ein</strong>es Gutes widerspiegeln. Die anfallenden Kosten bzw. Nutzen werden dann nicht<br />
all<strong>ein</strong> vom jeweiligen Verursacher der Kosten, sondern auch von Dritten getragen. D.h.,<br />
Handlungen <strong>ein</strong>es Akteurs, z.B. überdüngte landwirtschaftliche Flächen, verändern die Produktions-<br />
oder Konsummöglichkeiten anderer, ohne dass sich dies vollständig und ausschließlich<br />
in den relativen Preisen niederschlägt. „Be<strong>ein</strong>flussungen, die gewissermaßen<br />
direkt am Preissystem vorbei den direkten Nutzen betreffen, und die deshalb durch den<br />
Preismechanismus auch nicht koordiniert werden können, nennt man externe Effekte oder<br />
Externalitäten. 'Extern' bezieht sich also nicht auf den <strong>ein</strong>zelnen Produzenten oder Konsumenten,<br />
außerhalb dessen Einflusses der Effekt liegt, sondern auf das Preissystem, das auf<br />
bestimmte Effekte nicht reagiert“ (Weimann 1991: 19f.).<br />
Ziel <strong>ein</strong>er Kosten-Nutzen-Analyse (vgl. Hanusch 1987, Mühlenkamp 1994) ist es daher,<br />
sämtliche Auswirkungen von Investitionsprojekten zu erfassen und sie sortiert nach positiven<br />
und negativen Effekten <strong>ein</strong>ander gegenüberzustellen. Damit wird im Grunde das Modell<br />
unternehmerischer Investitionsentscheidungen erweitert um die positiven und negativen<br />
externen Effekte, die mit <strong>ein</strong>er Maßnahme – hier die Entscheidung über konventionelle<br />
bzw. <strong>ökologische</strong> Schw<strong>ein</strong>efleischerzeugung – verbunden sind. Während also dem betrieblichen<br />
Investitionskalkül lediglich die Kosten und Erträge, die <strong>für</strong> das Unternehmen unmittelbar<br />
anfallen, zugerechnet werden, sind auf volkswirtschaftlicher Ebene die Gesamtwirkungen<br />
zu berücksichtigen. Da<strong>für</strong> sollen die externen Effekte möglichst in monetären Größen<br />
erfasst werden.<br />
6.2 Bewertungsverfahren<br />
Alle betrachteten Szenarien verursachen Umweltauswirkungen. Die Kosten dieser Umweltauswirkungen<br />
(z.B. die Kosten des anthropogenen Treibhauseffekts, die Kosten durch Ammoniakemissionen<br />
etc.) sind mit großen Unsicherheiten behaftet.<br />
In der Literatur werden zur Bestimmung der Kosten (überwiegend im Zusammenhang mit<br />
dem anthropogenen Treibhauseffekt) vor allem Ansätze<br />
� zur Ermittlung der entstehenden Schadenskosten oder<br />
� ausgehend von <strong>ein</strong>em politischen Reduktionsziel zur Ermittlung der Vermeidungskosten<br />
diskutiert.<br />
6.2.1 Quantifizierung der Schadenskosten<br />
Mit Hilfe der Schadenskosten wird versucht, Folgekosten durch verursachte Umweltauswirkungen<br />
abzuschätzen und zu monetarisieren. Anhand <strong>ein</strong>er Untersuchung von Fankhauser