Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...
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5 Weitere Kriterien <strong>für</strong> den Vergleich der Produktionssysteme<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Wirtschaftsforschung (IÖW)<br />
Im vorherigen Kapitel wurden Auswirkungen der konventionellen und der <strong>ökologische</strong>n<br />
Schw<strong>ein</strong>emast auf die natürliche Umwelt beschrieben. Darüber hinaus bestehen weitere<br />
Unterschiede zwischen den Produktionssystemen. Ausgewählte Kriterien <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en weitergehenden<br />
Vergleich werden in diesem Kapitel qualitativ beschrieben und bewertet. Eine<br />
monetäre Bewertung konnte im Rahmen dieser Studie aus methodischen Gründen oder<br />
wegen der mangelnden Datenverfügbarkeit nicht vorgenommen werden. Gleichwohl sind<br />
die Kriterien <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en weitergehenden gesellschaftlichen Vergleich und <strong>für</strong> Kaufentscheidungen<br />
von Verbraucherinnen und Verbrauchern bedeutsam.<br />
Dieses Kapitel stellt folgende Aspekte in knapper Form dar und nimmt dabei, soweit möglich,<br />
Bezug auf die in Kapitel 3 definierten Modellbetriebe [konv], [konv.plus], [öko] und<br />
[öko.plus]:<br />
� Tiergerechtheit mit den Aspekten<br />
- Haltung<br />
- Stallklima<br />
- Fütterung<br />
- Transport<br />
- Schlachtung<br />
- Zucht<br />
� Einsatz von Gentechnik<br />
� Arbeitskräfte<strong>ein</strong>satz<br />
� Gesundheitsfolgen des Fleischkonsums <strong>für</strong> den Menschen<br />
� Fleischqualität<br />
5.1 Tiergerechtheit<br />
Der Begriff Tiergerechtheit beschreibt, in welchem Maß Umweltbedingungen dem Tier die<br />
Voraussetzungen zur Vermeidung von Schmerzen, Leiden und Schäden sowie zur Sicherung<br />
von Wohlbefinden bieten (Knierim 2002). Unter Umweltbedingungen werden hier die<br />
durch das Produktionssystem bestimmten Haltungsbedingungen verstanden.<br />
In der englischsprachigen Tierschutzliteratur spricht man in diesem Kontext auch von den<br />
„Five Freedoms“. Diese „fünf Freiheiten“ werden von dem Britischen Farm Animal Welfare<br />
Council (Knierim 1998: 36f.) wie folgt definiert:<br />
� Freiheit von Hunger und Durst<br />
� Freiheit von Beschwerden<br />
� Freiheit von Schmerz, Verletzungen oder Krankheit<br />
� Freiheit, normales, also artgerechtes Verhalten auszuleben<br />
� Freiheit von Angst und Stress<br />
Das deutsche Tierschutzgesetz (TierSchG) schreibt in § 2 <strong>ein</strong>e art- und bedürfnisgerechte<br />
Ernährung und Pflege, <strong>ein</strong>e verhaltensgerechte Unterbringung und die Ermöglichung artgemäßer<br />
Bewegung vor.