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Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...

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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Wirtschaftsforschung (IÖW)<br />

Aus der Aufstellung ist zu ersehen, dass es sich bei den aufgeführten möglichen Maßnahmen<br />

im Bereich Landwirtschaft überwiegend um „weiche“ Maßnahmen handelt, die auf<br />

Freiwilligkeit bzw. politische Lenkungsmechanismen beruhen, um <strong>ein</strong>e Reduktion zu erreichen.<br />

Diese potenziellen Maßnahmen sind naturgemäß kostengünstiger als technische Reduktionsmaßnahmen,<br />

wobei die Kostenbandbreite der letztgenannten Maßnahmen sehr<br />

groß ausfällt.<br />

Im Gegensatz zu den anderen Emissionsarten wurden von Böhm et al. (2002) <strong>für</strong> Stickstoff-<br />

und Phosphor<strong>ein</strong>träge k<strong>ein</strong>e gesamtgesellschaftlichen Vermeidungskurven abgeleitet. Für<br />

die vorliegende Studie müssen daher Annahmen über durchschnittliche Vermeidungskosten<br />

getroffen werden.<br />

Die auf Grund bestehender Anforderungen bereits realisierten kostengünstigen technischen<br />

Maßnahmen zur N- und P-Elimination im Bereich der kommunalen Kläranlagen sind<br />

mit Vermeidungskosten von 10-30 DM/kg N sowie 40-70 DM/kg P verbunden. Die Kosten<br />

<strong>für</strong> weitergehende Maßnahmen mit höheren Eliminationswirkungen steigen überproportional<br />

(40 – 60 DM/kg N sowie 200 – 700 DM/kg P) an, wurden aber nach Böhm et al. (2002:<br />

145) in größeren Kläranlagen bereits umgesetzt. Aus diesem Grund werden Mittelwerte<br />

der Kosten dieser Maßnahmen als durchschnittliche Vermeidungskosten bei der Berechnung<br />

der externen Kosten berücksichtigt.<br />

Angesetzt werden somit <strong>für</strong> diese Studie zur N-Elimination durchschnittliche Vermeidungskosten<br />

von 35 DM/kg N und zur P-Elimination durchschnittliche Vermeidungskosten von<br />

175 DM/kg P.<br />

6.3.4 Externe Kosten <strong>für</strong> den Eintrag von Pflanzenschutzmittel in Gewässer<br />

Für den Bereich Pflanzenschutzmittel sind in der Literatur k<strong>ein</strong>e ganz aktuellen Studien zu<br />

externen Kosten gefunden worden. Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung <strong>für</strong> Pflanzenschutzmittel<br />

wird im Grundwasser in 9,7 % der Grundwassermessstellen überschritten,<br />

Nachweise <strong>für</strong> Pflanzenschutzmittel finden sich in 18,6 % der Messstellen (LAWA 1997).<br />

Eine Studie der TU Berlin (Winje et al. 1991) im Auftrag des Umweltbundesamtes beschäftigte<br />

sich mit Einflüssen der Gewässerverschmutzung auf die Kosten der <strong>Was</strong>serversorgung<br />

in der Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen dieser Studie wurden Kostenszenarien zu<br />

Beseitigungskosten durch den Eintrag von PSM in Grund- und Quellwasser abgeschätzt.<br />

Dazu wurden potenziell belastete <strong>Was</strong>sermenge abgeschätzt und deren Beseitigungskosten<br />

in der Trinkwasseraufbereitung durch den Einsatz über Aktivkohlefilter ermittelt. In dieser<br />

Studie liegen die Gesamtkosten <strong>für</strong> den Eintrag von PSM in Grund- und Quellwasser bezogen<br />

auf die alten Bundesländer bei 262,7 Mio. DM/a.<br />

Waibel und Fleischer (1998) haben in ihrer Studie erstmalig <strong>für</strong> den betrachteten Zeitraum<br />

1991 bis 1994 den Versuch unternommen, im Rahmen <strong>ein</strong>er Kosten-Nutzen-Analyse die<br />

externen Kosten des gegenwärtigen PSM-Einsatzes im Gebiet der alten Bundesländer abzuschätzen.<br />

Sie kommen in ihrer Studie zu <strong>ein</strong>em Mindestwert der externen Kosten des Einsatzes<br />

von Pflanzenschutzmitteln in Höhe von 251,9 Mio. DM/a bezogen auf die alten Bundesländer.<br />

Bezieht man die genannten Kosten pauschal auf die gesamte landwirtschaftliche Fläche<br />

von etwa 11,5 Mio. ha, ergeben sich daraus externe Kosten in der Größenordnung von ca.

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