Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...
Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...
Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
76<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Wirtschaftsforschung (IÖW)<br />
Aus der Aufstellung ist zu ersehen, dass es sich bei den aufgeführten möglichen Maßnahmen<br />
im Bereich Landwirtschaft überwiegend um „weiche“ Maßnahmen handelt, die auf<br />
Freiwilligkeit bzw. politische Lenkungsmechanismen beruhen, um <strong>ein</strong>e Reduktion zu erreichen.<br />
Diese potenziellen Maßnahmen sind naturgemäß kostengünstiger als technische Reduktionsmaßnahmen,<br />
wobei die Kostenbandbreite der letztgenannten Maßnahmen sehr<br />
groß ausfällt.<br />
Im Gegensatz zu den anderen Emissionsarten wurden von Böhm et al. (2002) <strong>für</strong> Stickstoff-<br />
und Phosphor<strong>ein</strong>träge k<strong>ein</strong>e gesamtgesellschaftlichen Vermeidungskurven abgeleitet. Für<br />
die vorliegende Studie müssen daher Annahmen über durchschnittliche Vermeidungskosten<br />
getroffen werden.<br />
Die auf Grund bestehender Anforderungen bereits realisierten kostengünstigen technischen<br />
Maßnahmen zur N- und P-Elimination im Bereich der kommunalen Kläranlagen sind<br />
mit Vermeidungskosten von 10-30 DM/kg N sowie 40-70 DM/kg P verbunden. Die Kosten<br />
<strong>für</strong> weitergehende Maßnahmen mit höheren Eliminationswirkungen steigen überproportional<br />
(40 – 60 DM/kg N sowie 200 – 700 DM/kg P) an, wurden aber nach Böhm et al. (2002:<br />
145) in größeren Kläranlagen bereits umgesetzt. Aus diesem Grund werden Mittelwerte<br />
der Kosten dieser Maßnahmen als durchschnittliche Vermeidungskosten bei der Berechnung<br />
der externen Kosten berücksichtigt.<br />
Angesetzt werden somit <strong>für</strong> diese Studie zur N-Elimination durchschnittliche Vermeidungskosten<br />
von 35 DM/kg N und zur P-Elimination durchschnittliche Vermeidungskosten von<br />
175 DM/kg P.<br />
6.3.4 Externe Kosten <strong>für</strong> den Eintrag von Pflanzenschutzmittel in Gewässer<br />
Für den Bereich Pflanzenschutzmittel sind in der Literatur k<strong>ein</strong>e ganz aktuellen Studien zu<br />
externen Kosten gefunden worden. Der Grenzwert der Trinkwasserverordnung <strong>für</strong> Pflanzenschutzmittel<br />
wird im Grundwasser in 9,7 % der Grundwassermessstellen überschritten,<br />
Nachweise <strong>für</strong> Pflanzenschutzmittel finden sich in 18,6 % der Messstellen (LAWA 1997).<br />
Eine Studie der TU Berlin (Winje et al. 1991) im Auftrag des Umweltbundesamtes beschäftigte<br />
sich mit Einflüssen der Gewässerverschmutzung auf die Kosten der <strong>Was</strong>serversorgung<br />
in der Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen dieser Studie wurden Kostenszenarien zu<br />
Beseitigungskosten durch den Eintrag von PSM in Grund- und Quellwasser abgeschätzt.<br />
Dazu wurden potenziell belastete <strong>Was</strong>sermenge abgeschätzt und deren Beseitigungskosten<br />
in der Trinkwasseraufbereitung durch den Einsatz über Aktivkohlefilter ermittelt. In dieser<br />
Studie liegen die Gesamtkosten <strong>für</strong> den Eintrag von PSM in Grund- und Quellwasser bezogen<br />
auf die alten Bundesländer bei 262,7 Mio. DM/a.<br />
Waibel und Fleischer (1998) haben in ihrer Studie erstmalig <strong>für</strong> den betrachteten Zeitraum<br />
1991 bis 1994 den Versuch unternommen, im Rahmen <strong>ein</strong>er Kosten-Nutzen-Analyse die<br />
externen Kosten des gegenwärtigen PSM-Einsatzes im Gebiet der alten Bundesländer abzuschätzen.<br />
Sie kommen in ihrer Studie zu <strong>ein</strong>em Mindestwert der externen Kosten des Einsatzes<br />
von Pflanzenschutzmitteln in Höhe von 251,9 Mio. DM/a bezogen auf die alten Bundesländer.<br />
Bezieht man die genannten Kosten pauschal auf die gesamte landwirtschaftliche Fläche<br />
von etwa 11,5 Mio. ha, ergeben sich daraus externe Kosten in der Größenordnung von ca.