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Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...

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<strong>Was</strong> <strong>kostet</strong> <strong>ein</strong> <strong>Schnitzel</strong> <strong>wirklich</strong>?<br />

10. Eine zentrale Herausforderung bei der Vermarktung von <strong>ökologische</strong>m Schw<strong>ein</strong>efleisch<br />

ist die Entwicklung <strong>ein</strong>es Marktes <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong>s Verarbeitungsfleisch.<br />

Wenn neben den Edelstücken auch das Verarbeitungsfleisch zu <strong>ökologische</strong>n Preisen vermarktet<br />

werden könnte (vgl. Nr. 5), dann könnten möglicherweise Spielräume <strong>für</strong> Preissenkungen<br />

bei den Edelstücken entstehen. ÖkoService (2003) schlagen die Einrichtung von<br />

regionalen Teilstückbörsen vor. Eine andere Möglichkeit sieht die Studie in der Vermarktung<br />

von Convenience-Produkten mit Fleischanteil.<br />

11. Auch in der konventionellen Schw<strong>ein</strong>emast bestehen erhebliche Potenziale <strong>für</strong><br />

die Reduzierung von Umweltbelastungen.<br />

Der Vergleich zwischen den konventionellen Modellbetrieben dieser Studie zeigen, dass<br />

Betriebe, die nach besonders ressourcenschonenden Verfahren wirtschaften [konv.plus]<br />

deutliche Umweltentlastungspotenziale gegenüber den durchschnittlichen Betrieben [konv]<br />

aufweisen. Die Agrarpolitik sollte diese Potenziale stärker forcieren, z.B. durch <strong>ein</strong>e Verschärfung<br />

der Vorschriften <strong>für</strong> Lagerung und Ausbringung der Gülle und <strong>ein</strong>e Begrenzung<br />

der zusätzlich tolerierten Mineraldüngermengen. Diese Studie zeigt, dass der Eintrag von<br />

Stickstoffüberschüssen in Gewässer die höchsten externen Kosten unter den bewerteten<br />

Umweltwirkungskategorien aufweist. Da 98 % der Schw<strong>ein</strong>emastbetriebe konventionell<br />

wirtschaften, besteht hier in der Summe <strong>ein</strong> erhebliches Risiko, bei gezielter politischer<br />

Rahmensetzung aber auch <strong>ein</strong> großes Entlastungspotenzial <strong>für</strong> die Umwelt.<br />

12. Die vergleichende Forschung zu konventionellem und <strong>ökologische</strong>m Landbau und<br />

zu den produktbezogenen Umweltwirkungen sollte ausgeweitet werden.<br />

Diese Studie zeigt, dass Wissen über Umweltwirkungen und externe Kosten der Produktion<br />

von Lebensmitteln <strong>ein</strong>e wichtige Grundlage <strong>für</strong> die umweltgerechtere Gestaltung der<br />

landwirtschaftlichen Produktion und <strong>für</strong> die Formulierung von politischen Strategien in<br />

diesem Bereich darstellt. Die Verfügbarkeit der da<strong>für</strong> notwendigen Daten ist jedoch vielfach<br />

schlecht. Wir empfehlen deshalb in Über<strong>ein</strong>stimmung mit dem Senat der Bundesforschungsanstalten<br />

(2003) <strong>ein</strong>e Intensivierung der Forschungen auf diesem Gebiet. Neben<br />

enger naturwissenschaftlichen und <strong>ein</strong>zelwirtschaftlichen Aspekten sollten stärker als bisher<br />

auch volkswirtschaftliche, soziale und tierschutzbezogene Dimensionen der Landwirtschaft<br />

vergleichend berücksichtigt werden.<br />

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