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Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...

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<strong>Was</strong> <strong>kostet</strong> <strong>ein</strong> <strong>Schnitzel</strong> <strong>wirklich</strong>?<br />

Die Anteile, mit denen <strong>ein</strong>zelne Haltungssysteme im konventionellen oder <strong>ökologische</strong>n<br />

Landbau vertreten sind, werden nicht von amtlichen Statistiken erfasst (Röver 2000). Die<br />

Annahmen und Beschreibungen <strong>für</strong> typische Haltungssysteme der verschiedenen Landbauformen<br />

werden deshalb in den Kapiteln 3.1 und 3.2 aus verschiedenen Quellen abgeleitet<br />

und belegt.<br />

Der Selbstversorgungsgrad an Schw<strong>ein</strong>efleisch in Deutschland ist in den Jahren 1998 bis<br />

2001 kontinuierlich von 82 % auf 88 % gestiegen (Gatzka et al. 2001: 20). Aus diesem<br />

Grund wird in dieser Studie nur die inländische Produktion betrachtet.<br />

3.1 Konventionell wirtschaftender Schw<strong>ein</strong>emastbetrieb<br />

Grundsätzlich wird im Rahmen dieser Studie zwischen zwei Typen konventioneller Betriebe<br />

unterschieden. Zum <strong>ein</strong>en wird <strong>ein</strong> herkömmlicher Schw<strong>ein</strong>emastbetrieb [konv] betrachtet,<br />

zum anderen <strong>ein</strong> Betrieb [konv.plus], der nach ‚best-practice’-Merkmalen produziert. Im<br />

Folgenden werden zuerst kurz die Ausprägung der beiden Betriebsformen dargestellt und<br />

anschließend ausführlich die Festlegung der typischen Merkmale erörtert.<br />

Der <strong>für</strong> den konventionellen Bereich zu Grunde gelegte Modellbetrieb [konv] hat 1.000<br />

Mastplätze, die Tiere werden in <strong>ein</strong>em wärmegedämmten Stall auf Vollspalten gehalten.<br />

Die Mastperiode beginnt bei 25 kg und endet bei 115 kg Lebendgewicht bei täglichen Zunahmen<br />

von 700 g. Die Fütterung beruht auf zugekauftem All<strong>ein</strong>futter 1 und 2 (Zwei-<br />

Phasenfütterung) und erfolgt als Trockenfutter. Die Gülle wird in <strong>ein</strong>em offenen Behälter<br />

gelagert und mit <strong>ein</strong>em Güllefass mit Breitverteiler ausgebracht.<br />

Zusätzlich zum herkömmlichen konventionellen Betrieb [konv] wird <strong>ein</strong> fortschrittlicher<br />

konventioneller Schw<strong>ein</strong>emastbetrieb [konv.plus] betrachtet, der die beste verfügbare<br />

Technik <strong>ein</strong>setzt. Durch <strong>ein</strong> sehr gutes Management werden tägliche Zuwachsraten von<br />

800 g bei <strong>ein</strong>er Mastdauer von 122 Tagen erreicht. Auf diesem Betrieb wird die Gülle in<br />

<strong>ein</strong>em abgedeckten Behälter gelagert. Die Ausbringung der Gülle erfolgt mit <strong>ein</strong>em<br />

Schleppschlauchsystem.<br />

3.1.1 Bestandsgröße<br />

Die Bestände an Mastschw<strong>ein</strong>en in Deutschland variieren von unter neun Tieren bis zu über<br />

2.000 pro Betrieb.<br />

Die Zahlen des Zentralverbandes der Deutschen Schw<strong>ein</strong>eproduktion (Gatzka et al. 2001)<br />

zeigen strukturelle Unterschiede zwischen Ost- und West-Deutschland auf. Im November<br />

2000 wurden in Westdeutschland 8,9 Mio. Mastschw<strong>ein</strong>e 2 und in Ostdeutschland 1,2 Mio.<br />

Mastschw<strong>ein</strong>e gehalten (Gatzka et al. 2001: 40). In Ostdeutschland wurden 1999 über<br />

57 % der Tiere auf Betrieben mit über 2.000 Mastplätzen gehalten. In Westdeutschland<br />

waren hingegen die Bestandsgrößen deutlich kl<strong>ein</strong>er. 38 % der Mastschw<strong>ein</strong>e wurden auf<br />

Betrieben mit 400 bis 999 Mastplätzen gehalten, gefolgt von 25 % der Tiere, die auf Betrieben<br />

mit 200 bis 399 Mastplätzen gemästet wurden (siehe Abbildung 2) (Gatzka et al.<br />

2001: 51). Im Rahmen dieser Studie wird <strong>für</strong> die konventionelle Produktion von Schw<strong>ein</strong>efleisch<br />

<strong>ein</strong> Betrieb mit 1.000 Mastplätzen zu Grunde gelegt. Mit <strong>ein</strong>em Modellbetrieb, der<br />

auf 1.000 Mastplätze ausgelegt ist, werden neben dem größten Anteil der Betriebe in<br />

2 Mastsch<strong>ein</strong>e ab 50 kg Lebendgewicht<br />

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