Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...
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<strong>Was</strong> <strong>kostet</strong> <strong>ein</strong> <strong>Schnitzel</strong> <strong>wirklich</strong>?<br />
� Längere Mastdauer<br />
� Größere Stallfläche pro Tier (dadurch höherer Kontroll- und R<strong>ein</strong>igungsaufwand)<br />
� Höherer Zeitaufwand <strong>für</strong> Transporte je Tier (aufgrund der geringen Tierzahlen)<br />
Die folgende Tabelle 21 gibt <strong>ein</strong>en Überblick über den Arbeitszeitbedarf (Arbeitskraftstunde<br />
Akh je Tier und Mastperiode) <strong>für</strong> ausgewählte konventionelle und <strong>ökologische</strong> Haltungssysteme<br />
der Schw<strong>ein</strong>emast. Die Werte wurden den Betriebsdaten der KTBL (2002a, b)<br />
und weiteren Quellen entnommen und können den im Rahmen dieser Studie definierten<br />
Modellbetrieben zugeordnet werden. Danach ist der mittlere Arbeitskräftebedarf der <strong>ökologische</strong>n<br />
Modellbetriebe [öko] und [öko.plus] um 39 % bzw. um 94 % höher als bei den<br />
konventionellen Modellbetrieben [konv] und [konv.plus].<br />
Allen Haltungssystemen ist gleich, dass mit zunehmender Bestandsgröße der Rationalisierungsgrad<br />
steigt und somit der Arbeitszeitbedarf pro Tier und Mastperiode abnimmt. Beim<br />
Vergleich der <strong>ein</strong>zelnen Daten wird vor allem der höhere Arbeitszeitbedarf in der <strong>ökologische</strong>n<br />
Schw<strong>ein</strong>ehaltung deutlich, der bei dem spezialisierten <strong>ökologische</strong>n Schw<strong>ein</strong>emastbetrieb<br />
[öko.plus] sogar nahezu doppelt so hoch ist als bei den konventionellen Betrieben<br />
([konv], [konv.plus]). Zum Teil wird angenommen, dass die spezifischen Bedingungen in<br />
der <strong>ökologische</strong>n Schw<strong>ein</strong>ehaltung zu <strong>ein</strong>em Arbeitszeitbedarf von bis zu 2 AKh/Tier und<br />
Mastperiode führen können (Ökolandbau 2003).<br />
Tabelle 21: Arbeitszeitbedarf in ausgewählten konventionellen und <strong>ökologische</strong>n<br />
Schw<strong>ein</strong>ehaltungssystemen<br />
Merkmale<br />
Modellbetrieb<br />
[konv] & [konv.plus] [öko] [öko.plus]<br />
Betriebsgröße (Mastplätze) 1000 320 300<br />
Stallsystem Vollspalten, wärmegedämmt,<br />
zwangsgelüftet<br />
Tiefstreustall mit Auslauf<br />
59<br />
Kistenstall,<br />
Schrägboden mit Auslauf<br />
Außenklimastall N<strong>ein</strong> ja ja<br />
Lüftung Automatisch manuelle Regulierung manuelle Regulierung<br />
Stroh<strong>ein</strong>streu & Entfernen<br />
des Festmistes<br />
Ausgebrachte Strohmenge<br />
im Stall pro Tier u. Tag<br />
findet nicht statt findet statt findet statt<br />
- 1,5-4,0 kg 1) 0,2-1,0 kg 1)<br />
Fütterung automatisch teilautomatisch teilautomatisch<br />
Arbeitskraftstunde (Akh) je<br />
Tier u. Mastperiode*<br />
0,62 2) 0,86 3) 1,20 3)<br />
Darstellung: IÖW. Datenquellen: 1) Ökolandbau (2003), 2) KTBL (2002a) –Betriebsplanung, 3) KTBL (2002b) – Ökologischer<br />
Landbau;<br />
* Angaben <strong>für</strong> [konv], [konv.plus], [öko], [öko.plus] <strong>ein</strong>schließlich: Fütterung, Ein-/Um- u. Ausstallen, Wiegen,<br />
Verladen, ärztliche Behandlung, R<strong>ein</strong>igung u. Desinfektion, Tierkontrolle;<br />
* bei [konv] & [konv.plus] <strong>ein</strong>schließlich: Umpumpen der Gülle vom Staukanal in Güllebehälter;<br />
* zusätzlich bei [öko] & [öko.plus]: Grünfutterzugabe, Futteraufbereitung (Mahlen u. Mischen), Einstreuen (Stall<br />
u. Auslauf), Regulierung d. Lüftung (Windnetzrollo verstellen), Entmisten, Zwischenlagerung v. Dung/Festmist