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Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...

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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Wirtschaftsforschung (IÖW)<br />

schiedlich groß. In den meisten Wirkungskategorien wird <strong>ein</strong>e Leitsubstanz gewählt, zu<br />

deren Wirksamkeit die Wirksamkeit der anderen Substanzen ins Verhältnis gesetzt wird.<br />

Beim Beispiel Treibhauseffekt ist die Referenzsubstanz Kohlendioxid, diese wird gleich <strong>ein</strong>s<br />

gesetzt, Methan wird im Verhältnis dazu bspw. mit der Zahl 11 versehen, d.h. Methan ist<br />

11-mal treibhausrelevanter als Kohlendioxid.<br />

Mit diesen sogenannten Äquivalenzfaktoren (bzw. Gewichtungsfaktoren) werden die in der<br />

Klassifizierung zusammengestellten Emissionen multipliziert. Dadurch wird dem<br />

unterschiedlichen Potenzial der Substanzen, zu <strong>ein</strong>er bestimmten Umweltwirkung<br />

beizutragen, Rechnung getragen.<br />

Nachdem die Emissionen innerhalb <strong>ein</strong>er Wirkungskategorie gemäß ihrem Anteil an der<br />

Umweltwirkung mit dem Äquivalenzfaktor multipliziert wurden, werden diese Werte zu je<br />

<strong>ein</strong>er Zahl pro Wirkungskategorie, zum sogenannten Wirkungsindikator, addiert. Diese<br />

Wirkungsindikatoren können herangezogen werden um Vergleiche anzustellen, allerdings<br />

nur bezüglich je <strong>ein</strong>er Wirkung. So kann der Wirkungsindikator Treibhauseffekt innerhalb<br />

der fünf Szenarien verglichen werden, nicht aber mit <strong>ein</strong>em Versauerungsindikator.<br />

Der Weg kann also von der Sachbilanz bis zum Wirkungsindikator verfolgt werden, indem<br />

die in <strong>ein</strong>er Wirkungskategorie klassifizierten Emissionen aus der Sachbilanz mit den<br />

Äquivalenzfaktoren multipliziert und zu <strong>ein</strong>em Indikator pro Wirkungskategorie addiert<br />

werden. In der Wirkungsabschätzung werden diese Indikatoren anhand graphischer<br />

Auswertungen diskutiert und erklärt.<br />

Verwendete Gewichtungsfaktoren<br />

Das Treibhauspotenzial wird mit Hilfe des Global Warming Potential (GWP) dargestellt. Die<br />

Gewichtungsalgorithmen sind auf Kohlendioxid normiert, das <strong>ein</strong>s gesetzt wird. In der<br />

vorliegenden Wirkungsabschätzung wird das Global Warming Potential mit dem<br />

Zeithorizont 100 Jahre betrachtet (= GWP 100), da dies die gebräuchlichste Anwendung<br />

ist. Die Äquivalenzfaktoren <strong>für</strong> den Treibhauseffekt wurden <strong>ein</strong>er Studie des holländischen<br />

Centre for Environmental Science (CML) (Heijungs et al., 1992) und <strong>ein</strong>em Bericht der<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Consulting und Analytik im Umweltbereich (C.A.U.) (Klöpffer, Renner 1995)<br />

entnommen.<br />

Die mit dem Begriff Versauerung umschriebenen Umweltwirkungen wurden bereits<br />

erläutert. In der vorliegenden Wirkungsabschätzung wird das Versauerungspotential,<br />

englisch Acidification Potential (AP), wiederum mit den Faktoren von CML gebildet.<br />

Substanzen, die erst nach der Oxidation (wie z.B. Ammoniak) oder der Hydrolyse (wie z.B.<br />

SO 2) zur Versauerung beitragen, gehen dabei ebenfalls <strong>ein</strong>. Im Modell von CML werden nur<br />

Luftemissionen berücksichtigt, <strong>Was</strong>seremissionen fließen nicht <strong>ein</strong>.<br />

Die Äquivalenzfaktoren <strong>für</strong> das Eutrophierungspotenzial werden in Phosphat- oder<br />

Phosphoräquivalenten ausgedrückt, d.h. relativ zu Phosphat bzw. Phosphoremissionen.<br />

Auch zur Abbildung des Eutrophierungspotenzials werden die Äquivalenzfaktoren aus CML<br />

und C.A.U. verwendet.

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