Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...
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<strong>Was</strong> <strong>kostet</strong> <strong>ein</strong> <strong>Schnitzel</strong> <strong>wirklich</strong>?<br />
ten in dem Wirtschaftsjahr 2002/03 bei 699 g/Tag, wobei 2.138 Betriebe ausgewertet wurden<br />
(LKV 2002). Auf Grund dieser Datenlage wird <strong>für</strong> den herkömmlichen Betrieb [konv.]<br />
<strong>ein</strong>e Zuwachsrate von 700 g pro Tag angenommen.<br />
Für den fortschrittlichen Betrieb [konv.plus] werden hingegen die Zuwachsraten von den<br />
oberen 25 % der Schw<strong>ein</strong>emastbetriebe bezüglich der täglichen Zunahmen zu Grunde gelegt.<br />
Im Jahr 2003 wurde bei diesen Betrieben <strong>ein</strong>e durchschnittliche Zunahme von 783 g<br />
pro Tag erreicht (Tholen, mdl. Mitt. 2004).<br />
Die erreichten Zuwachsraten sind vor allem von dem jeweiligen Management der <strong>ein</strong>zelnen<br />
Betriebe abhängig und können nicht speziellen Faktoren zugeordnet werden, wie zum Beispiel<br />
dem Haltungssystem. Sie sind auch nicht direkt abhängig von dem Haltungssystem<br />
(Van den Weghe, mdl. Mitt. 2003; Wilking, mdl. Mitt. 2003). Für den fortschrittlichen konventionellen<br />
Betrieb [konv.plus] wird von <strong>ein</strong>em sehr guten Management ausgegangen,<br />
durch das durchschnittlich Zuwachsraten von 800 g pro Tag erreicht werden.<br />
In dieser Studie wird sowohl beim herkömmlichen Betrieb [konv] als auch beim fortschrittlichen<br />
Betrieb [konv.plus] von <strong>ein</strong>em Mastendgewicht von 115 kg ausgegangen, da die LBA<br />
feststellt, dass das optimale Mastendgewicht aus ökonomischen Gründen (höchster Deckungsbeitrag<br />
pro Mastplatz) bei 115 kg liegt (LBA 2000).<br />
Aus den zuvor genannten Daten <strong>für</strong> die Mastdauer und aus den angenommenen täglichen<br />
Zuwachsraten ergibt sich <strong>ein</strong>e Mastdauer von 129 Tagen <strong>für</strong> die herkömmliche Mast [konv]<br />
und 112 Tagen <strong>für</strong> die fortschrittliche Mast.<br />
Die Werte <strong>für</strong> die Futterverwertung je Kilogramm Zuwachs bewegen sich überwiegend in<br />
<strong>ein</strong>em Bereich von 2,95 kg bis 3,0 kg (LKV 2002; Ostermann 2003). Für den herkömmlichen<br />
Betrieb [konv] wird <strong>ein</strong> Wert von 3,0 kg Futter pro kg Zuwachs und <strong>für</strong> den fortschrittlichen<br />
Betrieb <strong>ein</strong> Wert von 2,90 kg Futter pro kg Zuwachs angenommen.<br />
3.1.6 Wirtschaftsdüngerlagerung<br />
In der Schw<strong>ein</strong>ehaltung 6 wird Flüssigmist überwiegend in Behältern gelagert. Dies ergab<br />
<strong>ein</strong>e Studie des UBA (Grimm et al. 2002: 71). Von 1.900 Betrieben lagerten 86 % den Flüssigmist<br />
in Behältern. Davon sind wiederum 62 % abgedeckt. Hinsichtlich des Referenzverfahrens<br />
geht die UBA-Studie allerdings von <strong>ein</strong>er Lagerung ohne Abdeckung aus, bei dem<br />
die Emissionen klimarelevanter Gase deutlich höher sind (Lagerkapazität 1.600 m 3 ) (Grimm<br />
et al. 2002: 78).<br />
Da in der oben genannten Studie überdurchschnittlich umweltfreundliche Betriebe betrachtet<br />
wurden (siehe Fußnote 4), wird im Rahmen dieser Untersuchung <strong>für</strong> den herkömmlichen<br />
Betrieb [konv] von <strong>ein</strong>er Lagerung der Gülle in <strong>ein</strong>em offenen Behälter ausgegangen.<br />
Im Gegensatz dazu lagert der fortschrittliche Modellbetrieb [konv.plus] die Gülle<br />
in <strong>ein</strong>em abgedeckten Behälter, wodurch die Ammoniakemissionen stark gesenkt werden<br />
können. Ab dem Jahr 2007 ist nach der technischen Anleitung zur R<strong>ein</strong>haltung der Luft<br />
(TA-Luft) <strong>ein</strong>e Abdeckung 7 der Güllebehälter Vorschrift (TA-Luft 2002). Festmist fällt bei der<br />
Haltung auf Vollspaltenböden nicht an.<br />
6 Zucht und Mast<br />
7 Oder es ist <strong>ein</strong>e gleichwertige Maßnahme zur Emissionsminderung mit <strong>ein</strong>em Emissionsminderungsgrad von<br />
mindestens 80 % notwendig.<br />
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