Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...
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3.1.7 Ausbringung von Dünger<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Wirtschaftsforschung (IÖW)<br />
Bei der Ausbringung der Gülle, die bei der Haltung auf Vollspalten anfällt, sind vor allem<br />
zwei Verfahren zu nennen. Zum <strong>ein</strong>en das Güllefass mit herkömmlichem Breitverteiler, der<br />
die Gülle mit Hilfe von Pralltellern, Prallköpfen, Schwenkdüsen oder Düsenbalken breitflächig<br />
auf Pflanzen und Boden verteilt und zum anderen das Schleppschlauchsystem, das die<br />
Gülle bodennah ausbringt. Erstere Bauart entspricht nach der Düngeverordnung (1996)<br />
derzeit dem Stand der Technik. Hingegen zählt das Schleppschlauchsystem zur Zeit zur<br />
besten verfügbaren Technik (Grimm et al. 2002: 110).<br />
Aus diesen Gründen wird im Folgenden <strong>für</strong> den herkömmlichen Betrieb [konv] die Gülleausbringung<br />
mit dem Breitverteiler und <strong>für</strong> den fortschrittlichen Betrieb [konv.plus] das<br />
Schleppschlauchsystem zu Grunde gelegt.<br />
3.2 Ökologisch wirtschaftender Schw<strong>ein</strong>emastbetrieb<br />
Aufgrund der Fruchtfolge auf den landwirtschaftlichen Flächen spielt auf den ökologisch<br />
wirtschaftenden Betrieben die Milcherzeugung in der Regel <strong>ein</strong>e wichtigere Rolle als die<br />
Schw<strong>ein</strong>emast (Schmidt, Jasper 2001: 113). Dies wird auch durch den Anteil von 1,6 % der<br />
Veredelungsbetriebe im Vergleich zu allen anderen ökologisch wirtschaftenden Betrieben<br />
in Deutschland deutlich (Statistisches Jahrbuch 2002).<br />
Nicht nur aus diesem Grund ist die Datenlage <strong>für</strong> die <strong>ökologische</strong>n Schw<strong>ein</strong>emastbetriebe<br />
lückenhaft, sondern auch, weil <strong>ein</strong>e Gesamtstatistik <strong>für</strong> die <strong>ökologische</strong>n Betriebe in<br />
Deutschland nicht zur Verfügung steht (Murphy, Röver 2000: 20).<br />
Im Folgenden wird die Festlegung der typischen Merkmale <strong>ein</strong>es <strong>ökologische</strong>n Schw<strong>ein</strong>emastbetriebes<br />
[öko] und <strong>ein</strong>es auf die Schw<strong>ein</strong>emast spezialisierten Betriebes [öko.plus]<br />
zuerst im Überblick und anschließend im Einzelnen erörtert.<br />
Der <strong>für</strong> den <strong>ökologische</strong>n Bereich zu Grunde gelegte herkömmliche Modellbetrieb [öko] hat<br />
50 Schw<strong>ein</strong>emastplätze, bei dem die Tiere in <strong>ein</strong>em Außenklima-Tiefstreustall mit Auslauf<br />
gehalten werden. Die Mastperiode beginnt bei 25 kg und endet bei 110 kg Lebendgewicht<br />
bei täglichen Zunahmen von 620 g. Die Fütterung beruht auf <strong>ein</strong>er Universalfuttermischung.<br />
Der Festmist wird offen auf <strong>ein</strong>er wasserundurchlässigen Betonplatte gelagert und<br />
mit <strong>ein</strong>em Dungstreuer mit zwei oder vier stehenden Streuwalzen ausgebracht. Zur wirtschaftlichen<br />
Lebensfähigkeit des Betriebes sind neben der Schw<strong>ein</strong>emast weitere Betriebszweige<br />
nötig.<br />
Zusätzlich zu dem herkömmlichen <strong>ökologische</strong>n Betrieb [öko] wird <strong>ein</strong> auf die Schw<strong>ein</strong>emast<br />
spezialisierter Betrieb [öko.plus] betrachtet, der die beste verfügbare Technik und als<br />
artgerecht beurteilte Haltungssysteme <strong>ein</strong>setzt. Dieser Betrieb [öko.plus] mästet die<br />
Schw<strong>ein</strong>e in <strong>ein</strong>em Außenklima-Kistenstall mit Auslauf. Die Mastperiode beginnt bei 25 kg<br />
und endet bei 110 kg Lebendgewicht. Im Vergleich zum herkömmlichen Betrieb [öko] erreicht<br />
der spezialisierte Schw<strong>ein</strong>emastbetrieb höhere tägliche Zunahmen von 660 g. Die<br />
Fütterung orientiert sich an der Multiphasenmast und erfolgt als Flüssigfütterung. Die Gülle<br />
wird in <strong>ein</strong>em abgedeckten Behälter gesammelt und mit <strong>ein</strong>em Schleppschlauchsystem<br />
ausgebracht. Der Festmist wird mit <strong>ein</strong>em Tellerbreitstreuer ausgebracht.<br />
3.2.1 Bestandsgröße<br />
Im Rahmen dieser Studie gehen wir im Bereich des <strong>ökologische</strong>n Landbaus von Familienbetrieben<br />
als typischer Betriebsform aus. 50 % der ökologisch wirtschaftenden Betriebe sind<br />
Nebenerwerbsbetriebe (Statistisches Jahrbuch 2002). Schw<strong>ein</strong>emastbetriebe, die nach den