Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...
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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Wirtschaftsforschung (IÖW)<br />
ben <strong>ein</strong>ige Betriebe auf 100 % Biofütterung umgestellt. Diese greifen teilweise auf Bio-Soja<br />
zurück, das aber ebenso wie das Kartoffeleiweiß nicht in ausreichender Menge zur Verfügung<br />
steht und deshalb überwiegend importiert wird (MUNLV 2003: 41). Nach den Bioland-Verbandsrichtlinien<br />
müssen die Futtermittel zu mindestens 85 % aus eigener Produktion<br />
stammen (Bioland 2002: 16).<br />
Bei dem im Rahmen dieser Studie betrachteten herkömmlichen Öko-Mastbetrieb [öko] wird<br />
von <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>phasigen Mast (Universalfuttermischung) ausgegangen.<br />
Hingegen wird <strong>für</strong> den spezialisierten Betrieb [öko.plus] <strong>ein</strong>e Multiphasenfütterung zu<br />
Grunde gelegt. Für die Fütterung auf den <strong>ökologische</strong>n Betrieben gelten die Richtwerte <strong>für</strong><br />
die Futterzusammensetzung von 70 % Getreide und 30 % Eiweißträgern (siehe Tabelle 3).<br />
Bei beiden Modellbetrieben wird der Raufutterbedarf über das <strong>ein</strong>gestreute Stroh und<br />
Kleegrassilage gedeckt.<br />
3.2.4 Stallklima<br />
Im herkömmlichen <strong>ökologische</strong>n Schw<strong>ein</strong>emastbetrieb [öko] herrschen in <strong>ein</strong>em Stall mit<br />
Tiefstreusystem Außentemperaturen (Außenklima-Stall). Die notwendige Wärme wird<br />
durch die isolierende Mistmatte und durch die Vermeidung von Zugluft gewährleistet.<br />
Für den spezialisierten Schw<strong>ein</strong>emastbetrieb [öko.plus] gilt im Folgenden: Der Liegebereich<br />
der Mastschw<strong>ein</strong>e befindet sich in den Liegehütten (Kisten). Das Klima in den Liegehütten<br />
wird über die Lüftungsöffnungen im oberen Bereich des Kistendeckels reguliert. Um Überhitzung<br />
im Sommer zu vermeiden, kann der Kistendeckel angehoben werden. Die Kisten<br />
werden nicht geheizt, sondern erwärmen sich durch die Körperwärme der Tiere. Außerhalb<br />
der Kisten herrscht Außenklima. Zur Vermeidung von Zugluft können Windschutznetze<br />
angebracht werden (Bussemas, schriftl. Mitt. 2003)<br />
3.2.5 Mastgewicht und Zuwachsraten<br />
Die übliche Mastperiode im <strong>ökologische</strong>n Landbau beginnt bei 25 kg und endet bei 110 kg<br />
Lebendgewicht (Schuhmacher, mdl. Mitt. 2003). Die täglichen Zuwachsraten in der <strong>ökologische</strong>n<br />
Schw<strong>ein</strong>emast liegen in <strong>ein</strong>em Bereich von 600 bis teils über 700 g (Ingensand,<br />
schriftl. Mitt. 2003; Pieringer, mdl. Mitt. 2003). Für den herkömmlichen <strong>ökologische</strong>n Betrieb<br />
werden eher geringere Zuwachsraten von 620 g pro Tag angenommen. Bei <strong>ein</strong>er Zuwachsrate<br />
von 620 g lassen sich an Hand der Kalkulationsdaten <strong>für</strong> den <strong>ökologische</strong>n<br />
Landbau des KTBL (2002b: 197) <strong>ein</strong>e Mastdauer von 137 Tagen und <strong>ein</strong> Futterverbrauch in<br />
Summe von 289 kg (12,7 MJ ME/kg) bei <strong>ein</strong>er Futterverwertung von 3,4 kg pro kg Zuwachs<br />
ableiten.<br />
Auf ökologisch wirtschaftenden Schw<strong>ein</strong>emastbetrieben mit <strong>ein</strong>em guten Management<br />
können unter dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die nicht im <strong>ein</strong>zelnen identifiziert<br />
werden können, Zuwachsraten von 650 bis über 700 g erzielt werden (Tober, schriftl.<br />
Mitt. 2003). Das Haus Düsse erreichte in dem Wirtschaftsjahr 2001/02 in der <strong>ökologische</strong>n<br />
Schw<strong>ein</strong>emast durchschnittliche Zuwachsraten von 664 g (Stalljohann 2002). Ausgehend<br />
von <strong>ein</strong>em spezialisiertem Schw<strong>ein</strong>emastbetrieb mit sehr gutem Management werden <strong>für</strong><br />
den Betrieb [öko.plus] Zuwachsraten von 660 g angenommen.<br />
An Hand der Kalkulationsdaten <strong>für</strong> den <strong>ökologische</strong>n Landbau der KTBL (2002b: 197) ergeben<br />
sich bei <strong>ein</strong>er Zuwachsrate von 660 g <strong>ein</strong>e Mastdauer von 128 Tagen bei <strong>ein</strong>em Futterverbrauch<br />
in Summe von 269 kg, bei <strong>ein</strong>er Futterverwertung von 3,16 kg pro kg Zuwachs.