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Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...

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<strong>Was</strong> <strong>kostet</strong> <strong>ein</strong> <strong>Schnitzel</strong> <strong>wirklich</strong>?<br />

lanzüberschüsse in Deutschland insgesamt in den nächsten Jahren auf dem jetzigen Niveau<br />

verharren oder nur noch relativ geringe Rückgänge zu erwarten s<strong>ein</strong> werden“ (Nitratbericht<br />

2000: 21). Der größte Teil der N-Bilanzüberschüsse unterliegt der Auswaschung ins<br />

Grundwasser und der überwiegende Teil der diffusen Stickstoff<strong>ein</strong>träge gelangt über den<br />

Haupt<strong>ein</strong>tragspfad Grundwasser in die Gewässer. Nach Böhm et al. (2002: 119) „gelangen<br />

im Durchschnitt aller Gebietstypen in Deutschland ca. 36 % der Stickstoffüberschüsse über<br />

diffuse Quellen in die Gewässer“. Das bedeutet, dass bei durchschnittlichen N-Überschüssen<br />

von 85 kg N/ha*a <strong>für</strong> den konventionellen Futtermittelanbau <strong>ein</strong>e Auswaschungsmenge<br />

von 30,6 kg N/ha*a mit den dazu gehörigen <strong>Was</strong>serbelastungen zu Grunde gelegt<br />

werden kann.<br />

Der <strong>ökologische</strong> Landbau ist bestrebt, in geschlossenen Nährstoffkreisläufen zu wirtschaften,<br />

wobei in der Literatur in Abhängigkeit der spezifischen Bodenkenngrößen und Anbaufrucht<br />

sowohl positive als auch negative N-Bilanzen ausgewiesen werden. Nach Zimmer<br />

und Roschke (2004) ergibt die Nährstoffbilanz „Öko-Fruchtfolge Güterfelde“ <strong>für</strong> Stickstoff<br />

im Bilanzzeitraum 1998-2000 <strong>ein</strong>en Überschuss von 3 kg N/ha*a. In Feldversuchen wurden<br />

von Haas et al. (1998: 83) N-Salden im organischen Anbau abhängig von der Fruchtfolge<br />

von –7 kg N/ha*a und +1 kg N/ha*a ermittelt. In Böhm et al. (2002: 143) wird darauf verwiesen,<br />

dass nach Haas (1997) bei der <strong>ökologische</strong>n Landwirtschaft mit Stickstoffüberschüssen<br />

in der Höhe von 20 - 30 kg N/ha*a zu rechnen sind. In dieser Studie wird in Auswertung<br />

dieser Quellen <strong>für</strong> den <strong>ökologische</strong>n Landbau von <strong>ein</strong>em mittleren Stickstoffüberschuss<br />

von 13 kg N/ha*a ausgegangen und die gleiche Auswaschungsrate wie in der konventionellen<br />

Landwirtschaft unterstellt.<br />

Wie bei den Stickstoff<strong>ein</strong>trägen überwiegen heute auch bei den Phosphat<strong>ein</strong>trägen die<br />

diffusen Eintragsquellen (Erosion, Grundwasser, Abschwemmung, Drainagen), wobei die<br />

Landwirtschaft ebenfalls der größte Verursacher ist. Wie die Stickstoffüberschüsse haben<br />

auch die Phosphatüberschüsse in der Landwirtschaft erheblich abgenommen und werden<br />

inzwischen auf durchschnittlich 6 – 7 kg P/ha*a geschätzt (Behrendt et al. 1999, Bach et al.<br />

1997).<br />

Im Gegensatz zu Stickstoff wird Phosphor überwiegend in den obersten Bodenschichten<br />

akkumuliert und erst ab Erreichen der Sättigungsgrenze in spürbarem Umfang ausgewaschen.<br />

Als Auswaschungsrate in Gewässer <strong>für</strong> den konventionellen Futtermittelanbau werden<br />

entsprechend den Berechnungen von Behrendt et al. (1999) durchschnittlich 0,2 kg<br />

P/ha*a zu Grunde gelegt.<br />

Futtermittelaufbereitung<br />

Bilanzraum: Die Futtermittelaufbereitung umfasst im Wesentlichen den Energiebedarf <strong>für</strong><br />

die Trocknung und <strong>für</strong> die Aufbereitung der Futterkomponente und umfasst teilweise Futtermitteltransporte,<br />

die von extern bezogen werden (Kartoffeleiweiß, Soja).<br />

Hierzu wurden nach Murphy und Röver (2000: 43) folgende Energiebedarfe zu Grunde<br />

gelegt:<br />

� Energiebedarf <strong>für</strong> Trocknung: 3,9 kWh Strom und 7,5 l Heizöl pro t Futterkomponente<br />

� Energieaufbereitung <strong>für</strong> die Aufbereitung: Mühle 6,6 kWh und Mischer 2,4 kWh<br />

Strom pro t Futterkomponente.<br />

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