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Was kostet ein Schnitzel wirklich? - Institut für ökologische ...

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<strong>Was</strong> <strong>kostet</strong> <strong>ein</strong> <strong>Schnitzel</strong> <strong>wirklich</strong>?<br />

9 Der „wahre“ Preis <strong>ein</strong>es Schw<strong>ein</strong>eschnitzels: Schlussfolgerungen<br />

Aus den vorhergehenden Ausführungen leiten wir diese Aussagen und Empfehlungen ab:<br />

1. Die konventionelle <strong>Schnitzel</strong>produktion verursacht deutlich höhere umweltbezogene<br />

externe Kosten als die <strong>ökologische</strong> <strong>Schnitzel</strong>produktion.<br />

Der ökologisch-ökonomische Systemvergleich der konventionellen und der <strong>ökologische</strong>n<br />

Schw<strong>ein</strong>emast in Deutschland kommt zu dem Ergebnis, dass die konventionelle Produktionsweise<br />

höhere Umweltschäden verursacht als die <strong>ökologische</strong> Schw<strong>ein</strong>emast. Tabelle 38<br />

zeigt ausgewählte Ergebnisse der Sachbilanz bezogen auf <strong>ein</strong> Schw<strong>ein</strong>eschnitzel von 250 g<br />

Gewicht. Für jedes konventionelle <strong>Schnitzel</strong> aus dem fortschrittlichen Modellbetrieb<br />

[konv.plus] werden danach beispielsweise 26,93 g Mineraldünger und 0,35 g Pflanzenschutzmittel<br />

<strong>ein</strong>gesetzt. Der <strong>ökologische</strong> Landbau setzt k<strong>ein</strong>e Mineraldünger oder Pflanzenschutzmittel<br />

<strong>ein</strong>. Für <strong>ein</strong> konventionelles <strong>Schnitzel</strong> wird <strong>ein</strong>e Anbaufläche von 1,63 m 2 benötigt,<br />

davon all<strong>ein</strong>e 0,9 m 2 <strong>für</strong> den Anbau von Soja in den USA bzw. in Südamerika. Für<br />

die Produktion <strong>ein</strong>es <strong>ökologische</strong>n <strong>Schnitzel</strong> werden 2,35 m 2 Acker in Europa ökologisch<br />

bewirtschaftet.<br />

Tabelle 38: Ergebnisse der Sachbilanz bezogen auf <strong>ein</strong> Schw<strong>ein</strong>eschnitzel (250 g)<br />

(Vergleich der fortschrittlichen Modellbetriebe [konv.plus] und<br />

[öko.plus])<br />

konventionell ökologisch Vergleich<br />

[konv.plus] [öko.plus] öko-konv<br />

Primärenergieverbrauch [MJ] 2,06 1,54 -25,2%<br />

Mineraldünger<strong>ein</strong>satz [g] 26,93 - -100,0%<br />

Pflanzenschutzmittel [g] 0,35 - -100,0%<br />

Stickstoff-Einträge in<br />

Gewässer [g] 4,97 1,11 -77,8%<br />

Phosphor-Einträge in<br />

Gewässer [g] 0,03 - -100,0%<br />

Anbaufläche [m 2 ] 1,63 2,35 44,6%<br />

davon in Übersee [m 2 ] 0,90 - -100,0%<br />

Quelle: IÖW, eigene Berechnungen<br />

Der konventionellen Schw<strong>ein</strong>emast müssen daher höhere externe Kosten zugerechnet werden<br />

als der <strong>ökologische</strong>n Schw<strong>ein</strong>emast (vgl. Abbildung 15, S. 79). Die ermittelten Vermeidungskosten<br />

betragen <strong>für</strong> den im konventionellen Bereich verbreiteten Standard-<br />

Modellbetrieb [konv] 47,3 Cent/kg Schw<strong>ein</strong>efleisch, <strong>für</strong> den ressourcenschonend optimierten<br />

Betrieb [konv.plus] noch 33,7 Cent/kg. Für die ökologisch wirtschaftenden Modellbetriebe<br />

wurden deutlich geringere Vermeidungskosten berechnet: Der Mischbetrieb [öko]<br />

erreicht 14,5 Cent/kg, der spezialisierte Mastbetrieb [öko.plus] nur 1,6 Cent/kg.<br />

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