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Kinder & Jugend

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125 Entwicklungen in den Handlungsfeldern der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe<br />

<strong>Jugend</strong>arbeit als Partner in der Bildungslandschaft sind<br />

sie von zentraler Bedeutung. Denn nur dann, wenn die <strong>Jugend</strong>arbeit<br />

verlässlich ist und ihre Angebote über längere<br />

Zeiträume hinweg planen und (auch in Kooperation mit<br />

anderen) gestalten kann, wird sie den Stellenwert erhalten<br />

und sichern, der ihr gerade angesichts der Bedeutung<br />

non-formaler und informeller Bildung zukommt.<br />

20. <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>arbeit im Sport<br />

Der Sport gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen<br />

von <strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen. Dies gilt für Mädchen<br />

und Jungen aller Altersstufen. Sport vermittelt dabei in<br />

seiner Vielfalt ganz unterschiedliche Erfahrungen: Sich mit<br />

anderen messen, einfach nur spielen, herumtollen, immer<br />

in Bewegung bleiben oder an die eigene Leistungsgrenze<br />

gehen und diese überschreiten sowie Niederlagen wegstecken;<br />

dies alles leistet der Sport und die dabei gesammelten<br />

Erfahrungen prägen <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong>liche von klein<br />

auf und meist lebenslang.<br />

Der Sport von <strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen hat viele Facetten<br />

und verfolgt ganz unterschiedliche Ziele. So kann<br />

er der Gesundheit dienen, die Geselligkeit fördern und<br />

Bildungsprozesse anstoßen. Genauso wichtig ist es, dass<br />

Mädchen und Jungen durch Bewegung, Spiel und Sport<br />

ein positives Bild von sich selbst entwickeln können, im<br />

Miteinander des Sports soziale Kompetenzen erwerben,<br />

selbstbewusst und stark werden. Sportvereine und Anbieter<br />

der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe haben diese Möglichkeiten<br />

längst erkannt. Deshalb sind Bewegung, Spiel- und Sportaktivitäten<br />

auch die mit Abstand am häufigsten genutzten<br />

Freizeitangebote in den Ganztagsschulen, vor allem in den<br />

offenen Ganztagsschulen des Primarbereichs.<br />

Damit <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong>liche ihre Potenziale entfalten<br />

können, ist ein zeitgemäßer <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>sport<br />

notwendig, dessen Angebote auf die individuellen Bedürfnisse<br />

der <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong>lichen eingehen. Mögliche<br />

Angebote reichen von Talentsichtungs- und Förderangeboten<br />

über Trendsportangebote bis hin zur vielfältigen<br />

Palette an Bewegungs- und Sportmöglichkeiten, die der<br />

Breitensport im Verein bietet. Die Landesregierung sieht<br />

einen zukunftsorientierten <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>sport als Teil<br />

eines gesunden Lebensstils, zu dem die Freude an der<br />

Bewegung ebenso gehört wie eine gesunde Ernährung.<br />

Für viele <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong>liche ist das allerdings nicht<br />

selbstverständlich. Dies gilt besonders für <strong>Kinder</strong> und<br />

<strong>Jugend</strong>liche aus sozial eher benachteiligten Milieus. Es<br />

ist aber erfreulich festzustellen, dass viele <strong>Kinder</strong> schon<br />

früh mit dem Sport in Verbindung kommen und – angeregt<br />

durch ihre Eltern, durch die Kita oder die Schule und durch<br />

die Gleichaltrigengruppe – Bewegung, Spiel und Sport für<br />

sich entdeckt haben und als Bereicherung erfahren.<br />

Sport findet an vielen Orten statt. Natürlich im Verein, in<br />

den Einrichtungen der frühen Bildung und in der Schule.<br />

Bewegung, Spiel und Sport haben auch ihren Platz in<br />

einer Vielzahl von selbstorganisierten Formen. Orte, die<br />

die jungen Menschen selbst wählen, die sie erobern und<br />

an denen sie das Sporttreiben mit Begegnungen, Treffpunkten<br />

und Unterhaltung verbinden. Jüngste <strong>Kinder</strong>- und<br />

<strong>Jugend</strong>(sport)studien (vgl. Schmidt u.a. 2003, 2008, insb.<br />

2015) betonen, dass die Zahl der <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong>lichen,<br />

die Sport treiben, unverändert hoch ist. Erst in den<br />

späteren Jahren nimmt die Begeisterung für den Sport<br />

ab, liegt aber z. B. im Alter von 24 Jahren immer noch bei<br />

rund 75 Prozent (vgl. Grgic/Züchner 2013, S.102f). Die<br />

Vielfalt und Unterschiedlichkeit dieser Ziele ist den jungen<br />

Menschen sehr bewusst. Grgic/Züchner kommen in ihrer<br />

Studie zu dem Ergebnis, dass <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong>liche<br />

Motive wie Geselligkeit, Spaß, Pflege von Freundschaften<br />

oder auch Leistungsbereitschaft mit dem Sport verbinden<br />

(vgl. ebd.).<br />

Der 3. <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>sportbericht bestätigt darüber<br />

hinaus die bisherigen Befunde zur Bedeutung von Bewegung,<br />

Spiel und Sport für die frühkindliche Entwicklung<br />

und weist zudem einen sehr starken Zusammenhang zwischen<br />

Bewegung, Spiel und Sport und Bildungsprozessen<br />

auf. Bewegung, Spiel und Sport unterstützen ebenso den<br />

Spracherwerb der Jüngsten. Die Landesregierung fördert<br />

darum – über den klassischen Sportunterricht hinaus –<br />

mit zahlreichen Initiativen die Sportbegeisterung junger<br />

Menschen. Im Folgenden sollen einige Beispiele erwähnt<br />

werden.<br />

20.1 Sport in Kita und Ganztag<br />

Das Land unterstützt den Landessportbund (LSB) NRW<br />

beim Aufbau und landesweiten Ausbau der Bewegungskindergärten.<br />

Inzwischen gibt es 787 in NRW. Daneben<br />

gibt es 234 Bewegungskindergärten mit dem Pluspunkt<br />

Ernährung, die von der Landesregierung, den gesetzlichen<br />

Krankenkassen und der Sportjugend NRW unterstützt<br />

werden. Ihr Ziel ist es, die Jüngsten auch für eine gesunde<br />

Ernährung zu sensibilisieren.<br />

Der Ausbau des Sports im Ganztag greift die Sportbegeisterung<br />

von <strong>Kinder</strong>n und <strong>Jugend</strong>lichen auf. In den<br />

„Bildungsgrundsätzen für <strong>Kinder</strong> von 0 bis 10 Jahren“ (vgl.<br />

MFKJKS / MSW 2016) ist das Handlungsfeld „Bewegung“<br />

als eines von zehn zentralen Bildungsbereichen dargelegt.<br />

Eine gemeinsame Rahmenvereinbarung von Landesregierung<br />

und Landessportbund unterstützt den Ausbau des<br />

Sports im Ganztag. Eine von Schul- und Sportministerium

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