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Kinder & Jugend

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135 Entwicklungen in den Handlungsfeldern der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe<br />

Fördermittel um einen Lehrerstellenanteil von 0,1 pro 25<br />

<strong>Kinder</strong> im Ganztag, was einem Umfang von 2,8 Unterrichtsstunden<br />

entspricht.<br />

Ausdrücklich hebt die Landesregierung hervor, dass die<br />

große Mehrheit der Kommunen über den finanziellen<br />

Grundbetrag hinaus zusätzliche kommunale Mittel in die<br />

Finanzierung der OGS einbringt. Exemplarisch zeigt der<br />

von den für Schule sowie <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong> zuständigen<br />

Ministerien in Auftrag gegebene Bildungsbericht Ganztagsschule<br />

(vgl. Börner u.a. 2014), dass der kommunale<br />

Anteil im Schuljahr 2013/2014 gegenüber dem Vorjahr<br />

durchschnittlich von 670 EUR auf 790 EUR pro Platz und<br />

Jahr gestiegen ist, auch wenn in diesen Betrag die vor Ort<br />

erhobenen Elternbeiträge einfließen dürften (deren konkreter<br />

Anteil nicht ermittelt werden kann). Die Höchstgrenze<br />

für Elternbeiträge pro Monat und Kind, die die Kommune<br />

für die außerunterrichtlichen Angebote im Rahmen der<br />

offenen Ganztagsschule erheben kann, wurde Anfang<br />

2015 von 150 EUR auf 170 EUR, und zum 1. August 2016<br />

nochmals auf 180 EUR erhöht. Ab dem 1. August 2018<br />

wird auch diese Höchstgrenze des Elternbeitrags jährlich<br />

um drei Prozent angehoben.<br />

21.3.3 Qualitative Weiterentwicklung der OGS<br />

Land und Kommunen haben deutliche Anstrengungen<br />

unternommen, um die qualitative Ausgestaltung der OGS<br />

vor Ort zu verbessern. Trotz der deutlichen Anhebung der<br />

Fördersätze (von 2010 bis zum Schuljahr 2016/17 landesseitig<br />

um mehr als 21 %) bleibt jedoch eine Heterogenität<br />

bei der Umsetzung der OGS in den Kommunen vor Ort<br />

festzustellen. Dies bezieht sich einerseits auf die Möglichkeiten<br />

der personellen Rahmenbedingungen, andererseits<br />

auf die Vielfalt und Qualität der pädagogischen Angebote<br />

(vgl. ebd., S.7ff). Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

ist die OGS ein wichtiges Angebot und garantiert unter<br />

den gegebenen Bedingungen eine verlässliche Betreuung<br />

von Grundschulkindern. Ebenso ist sie für das gelingende<br />

Aufwachsen von <strong>Kinder</strong>n von Bedeutung, den Ausgleich<br />

von Bildungsbenachteiligungen und die Verbesserung von<br />

Chancengleichheit, nicht zuletzt für <strong>Kinder</strong> aus eher prekären<br />

Lebenswelten. Darüber hinaus werden Begabungen<br />

im musisch-künstlerischen, sprachlichen, kulturellen und<br />

sportlichen Bereich erkannt und gefördert; es werden Freizeit-<br />

und Förderangebote gemacht, die den spezifischen<br />

kindlichen Bedürfnissen entsprechen, es wird miteinander<br />

getobt, gelernt, geübt, sportlich und kulturell agiert u. v. a.<br />

m. Diese fachliche Begründung für ihr Engagement in den<br />

Offenen Ganztagsschulen im Primarbereich ist insbesondere<br />

den freien Trägern der außerunterrichtlichen Angebote<br />

aus den Reihen der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe wichtig.<br />

Vor diesem Hintergrund haben die freien Träger der<br />

<strong>Jugend</strong>hilfe die Frage der auskömmlichen Ausstattung<br />

der OGS sowie die unterschiedlichen Bedingungen in den<br />

Kommunen in Nordrhein-Westfalen im Berichtszeitraum<br />

immer wieder kritisch kommentiert (v. a. mit Blick auf die<br />

Personalausstattung, die überwiegende Teilzeitbeschäftigung,<br />

vgl. zuletzt Arbeitsgemeinschaft 2015). Sie sehen<br />

die Chancen und Möglichkeiten, die eine Schule in einem<br />

methodischen Verbund von unterschiedlichen Feldern der<br />

Bildungsförderung und des sozialpädagogischen Handelns<br />

bietet. So können nicht nur Förderangebote für alle <strong>Kinder</strong><br />

deutlich breiter angelegt werden, sondern Hilfen im Einzelfall<br />

wie auch qualifizierte erzieherische Förderung unterhalb<br />

der Hilfen zur Erziehung sind möglich und werden<br />

zunehmend praktiziert. Solche Leistungen und Angebote<br />

der OGS werden durch die Verknüpfung unterschiedlicher<br />

professioneller Kompetenzen, Handlungslogiken und fachlicher<br />

Profile der Beteiligten am Ort Schule möglich.<br />

Dass hier nicht überall die Potenziale der OGS ausgeschöpft<br />

werden können und noch Weiterentwicklungsbedarf<br />

besteht, sehen mit der Freien Wohlfahrtspflege auch<br />

die Kommunen und das Land. Im vergangenen Jahr wurde<br />

darum – flankiert durch die Beschlüsse des Landtages und<br />

der Kommunalen Spitzenverbände zur Erhöhung der jeweiligen<br />

Fördersätze und der Einführung einer dynamisierten<br />

Anhebung um jährlich drei Prozent – ein Arbeitszusammenhang<br />

zwischen den drei zentralen Akteuren begonnen<br />

und im Jahr 2016 fortgesetzt.<br />

Bei der Umsetzung der Ganztagsangebote in der OGS<br />

spielen die außerschulischen Kooperationspartner der<br />

Schulen und ihrer Ganztagsträger eine wichtige Rolle. Sie<br />

bringen ihre Kompetenzen in spezifischen Bildungsangeboten<br />

in die OGS ein. Seit deren Beginn hat die Landesregierung<br />

(Schul- und <strong>Jugend</strong>ressorts) die Bedeutung dieser<br />

zivilgesellschaftlichen Institutionen und Verbände (Kirchen,<br />

Sport, <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>arbeit, Musik, Bibliotheken,<br />

Museen, Natur- und Umweltbildung etc.) im Rahmen<br />

von gemeinsamen Rahmenvereinbarungen besonders<br />

hervorgehoben und sie damit als Kooperationspartner der<br />

Offenen Ganztagsschule (und auch des Ganztags in der<br />

Sekundarstufe) gestärkt. Die Vereinbarungen enthalten<br />

Verabredungen zu einer gemeinsamen Qualitätsentwicklung.<br />

Die konkrete Umsetzung des Ganztags in den<br />

Kommunen ist davon unberührt.<br />

21.3.4 Vernetzung der Akteure und Verantwortung der<br />

örtlichen <strong>Jugend</strong>ämter<br />

Anlässlich der Erfordernisse an Kooperation, Planung und<br />

Steuerung der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich<br />

haben sich neben der schulischen auch auf sozialräumlicher,<br />

kommunaler und regionaler (Kreis-)Ebene vielfältige

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