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Kinder & Jugend

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164 10. <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>bericht der Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />

Familienhilfe (§ 31), die Erziehung in einer Tagesgruppe<br />

(§ 32), die Vollzeitpflege in einer Pflegefamilie (§ 33), die<br />

Heimerziehung (§ 34) sowie die Intensive sozialpädagogische<br />

Einzelbetreuung (§ 35).<br />

Abbildung 27: Anteil der Transfergeld beziehenden Familien bei Hilfebeginn (Nordrhein-Westfalen; 2014; Anteile in %)<br />

Hilfen zur Erziehung u. Eingliederungshilfen<br />

(N = 131.817)<br />

Hilfen zur Erziehung (HzE) insgesamt (N = 125.583)<br />

32,3<br />

Armutsgefährdungsquote bei<br />

unter 18-Jährigen (24%)<br />

32,4<br />

Erziehungsberatung (N = 82.236)<br />

17,2<br />

HzE ohne Erziehungsberatung (N = 43.347)<br />

61,2<br />

SPFH (N = 9.968)<br />

‚27,2er-Hilfen‘ (ambulant) (N = 8.701)<br />

Einzelbetreuungen (EZB/BHE)** (N = 4.592)<br />

Tagesgruppenerziehung (N = 1.644)<br />

66,7<br />

58,4<br />

52,2<br />

62,2<br />

Vollzeitpflege (N = 4.851)<br />

76,1<br />

Heimerziehung (N = 10.464)<br />

58,8<br />

Eingliederungshilfen (§ 35a) (N = 6.234)<br />

30,5<br />

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0<br />

* Einschließlich der in der Statistik ausgewiesenen ergänzenden bzw. sonstigen Hilfen<br />

** EZB = Erziehungsbeistandschaft, BHE = Betreuungshelfer<br />

Quelle: IT NRW, Statistiken der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe – Erzieherische Hilfen, 2014; Zusammenstellung und Berechnung Arbeitsstelle <strong>Kinder</strong>- und<br />

<strong>Jugend</strong>hilfestatistik.<br />

Paragraph 27 Abs. 2 lässt zudem die Entwicklung darüber<br />

hinausgehender Hilfen zu, wie sie sich in vielfältigen, örtlich<br />

und regional unterschiedlichen Formen herausgebildet<br />

haben. Das sind jene nicht normierten, nicht festgeschriebenen<br />

Hilfen, die flexibel jenseits des rechtlich kodifizierten<br />

Katalogs gewährt werden können. Durch diese Möglichkeit<br />

sind die <strong>Jugend</strong>ämter und freien Träger besser und<br />

flexibler in der Lage, auf unterschiedliche Situationen in<br />

den Familien, die Hilfe suchen, passgenau zu reagieren.<br />

In der Regel sind dies familienorientierte Hilfen. <strong>Kinder</strong> mit<br />

einer seelischen Behinderung, oder die von einer solchen<br />

bedroht sind, erhalten zudem Eingliederungshilfe nach §<br />

35a SGB VIII.<br />

Der Umfang, in dem Hilfen in Anspruch genommen<br />

werden, spiegelt neben den individuellen Problemen und<br />

Unsicherheiten in der Erziehung immer auch verstärkende<br />

soziale und gesellschaftliche Kontextbedingungen wider,<br />

die in den Lebenslagen der Betroffenen zu finden sind.<br />

Dabei ist es aus Sicht der Landesregierung wichtig festzustellen,<br />

dass die steigenden Fallzahlen in den Hilfen zur<br />

Erziehung vor allem Ausdruck genereller ökonomischer<br />

und sozialer Entwicklungen sind, die prekäre und riskante<br />

Lebenssituationen mit sich bringen und Familien in der<br />

Erziehung überfordern.<br />

Daneben lässt sich konstatieren, dass sich die Hilfen, ihre<br />

Infrastruktur und die Inanspruchnahme in NRW – auch<br />

wenn sie auf identischer Rechtsanspruchsgrundlage<br />

beruhen – regional unterscheiden. Verschiedene Faktoren<br />

sind hierfür maßgeblich. Die soziökonomische Lage<br />

der Familien spielt ebenso eine Rolle wie die Lage der<br />

kommunalen Finanzen, die gegebene Sozialstruktur, die<br />

subjektiven Einschätzungen der <strong>Jugend</strong>hilfefachdienste<br />

wie auch die örtlichen kinder- und jugendhilfepolitischen<br />

Rahmenbedingungen (vgl. Rauschenbach u.a. 2011,<br />

S.105ff). Ergebnisse der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfestatistik<br />

bestätigen zudem die Annahme, dass es einen engen

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