Kinder & Jugend
10-kinder-und-jugendbericht_nrw_web_0
10-kinder-und-jugendbericht_nrw_web_0
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16 10. <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>bericht der Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />
Alterskohorten prognostizierte Rückgang deutlich geringer<br />
aus als der im Jahr 2011 vorausgesagte. Die 2014 prognostizierten<br />
Verluste in den höheren Altersgruppen liegen<br />
zwischen minus 9,2 Prozent und minus 15,1 Prozent<br />
und sind damit zwischen sechs und zehn Prozentpunkte<br />
geringer als die in 2011 vorausgeberechneten (vgl. TU<br />
Dortmund 2015). Bei der Entwicklung von Maßnahmen,<br />
Angeboten und Leistungen der <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfe ist<br />
dies entsprechend zu berücksichtigen. Weiterhin verläuft<br />
der vorausgesagte Bevölkerungsrückgang, der bei den<br />
Älteren bereits in den nächsten zehn Jahren relevant in<br />
Erscheinung tritt, unter den neuen Entwicklungen von Fertilität,<br />
Mortalität und Migration bedeutend langsamer (vgl.<br />
TU Dortmund 2015). Auch dieser Aspekt ist bei Anpassung<br />
und Weiterentwicklung jugendbezogener Infrastruktur und<br />
Dienstleistungen zu beachten. Wie beschrieben, konnten<br />
etwaige Bevölkerungszuwächse im Kontext der neuen Zuwanderung<br />
hier noch nicht in die Berechnungen einfließen,<br />
da die Prognosen auf Daten aus dem Jahr 2014 basieren.<br />
Betrachtet man außerdem die aktuellen Bevölkerungsentwicklungen<br />
in den Kommunen auf Basis der Daten des<br />
Jahres 2014 (vgl. IT.NRW 2015d), so fallen sie sehr uneinheitlich<br />
aus. Es lassen sich sechs Kategorien identifizieren,<br />
die sich dadurch unterscheiden, in welcher Alterskohorte<br />
(von null bis unter 25 Jahre) die Bevölkerungsentwicklung<br />
ein negatives Vorzeichen erhält. Dies war bei 58 Prozent<br />
der Kreise bereits ab der jüngsten Altersgruppe (unter<br />
drei) der Fall. Diese Vorhersage trifft aber nur auf zwei von<br />
22 kreisfreien Städten zu (vgl. TU Dortmund 2015). Die<br />
Entwicklung wird also insgesamt von deutlichen regionalen<br />
Unterschieden geprägt sein.<br />
Nach dem derzeitigem Stand der Vorausberechnungen<br />
zeichnen sich einige NRW-Kommunen dadurch aus, dass<br />
sie im Jahr 2025 voraussichtlich – und entgegen dem<br />
Trend – auch unter den älteren Altersgruppen noch Bevölkerungszunahmen<br />
aufweisen werden. Dazu gehören etwa<br />
die Städte Essen, Münster und Dortmund, deren junge<br />
Bevölkerung bis in die Altersgruppe der zehn- bis unter<br />
16-Jährigen steigende Zahlen aufweist. Dabei fallen die<br />
Zunahmen in den jüngeren Altersgruppen jedoch deutlich<br />
größer aus (zwischen plus 8 % bis plus 25 %) als bei den<br />
<strong>Jugend</strong>lichen (bis plus 2 %). Die Verluste bei den älteren<br />
<strong>Jugend</strong>lichen und jungen Erwachsenen liegen in dieser<br />
Gruppe in einer Spanne von minus sieben bis minus 15<br />
Prozent (vgl. ebd.).<br />
Abbildung 3: Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in NRW im Jahr 2014 nach Altersgruppen.<br />
Abb. 1.1 Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund*) in NRW 2014<br />
nach Altersgruppen<br />
40 %<br />
30 %<br />
38,5<br />
39,4<br />
36,5<br />
27,6<br />
20 %<br />
23,9<br />
23,6<br />
10 %<br />
10,7<br />
0 %<br />
unter 3 3 – 6 6 – 18 18 – 25 25 – 65 65 und mehr Insgesamt<br />
Alter von ... bis unter ... Jahren<br />
*) je 100 Personen entsprechender Bevölkerungsgruppe – – – Ergebnisse des Mikrozensus; die Hochrechnung basiert auf<br />
den fortgeschriebenen Ergebnissen des Zensus 2011.<br />
Grafik: IT.NRW<br />
Quelle: MAIS 2015a, S.8.