Kinder & Jugend
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84 10. <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>bericht der Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />
Abbildung 23: Erwartete Neuzugänge aus den Ausbildungsgängen Erzieherin/Erzieher und <strong>Kinder</strong>pfl egerin/<strong>Kinder</strong>pfl eger in das Arbeitsfeld der <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
(Hochrechnung) und Fachkräftebedarf in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen (2016 bis 2025).<br />
Abbildung: Erwartbare Neuzugänge aus den Ausbildungsgängen Erzieherin/Erzieher und <strong>Kinder</strong>pflegerin/<br />
<strong>Kinder</strong>pfleger in das Arbeitsfeld <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen (Hochrechnung auf der Basis 1.3.2015) und<br />
FachkräIebedarf für ausscheidende FachkräIe (Altersrente, vorzeiMge Rente, Verlassen des Feldes) in NRW 2016 bbis<br />
2025<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.689<br />
6.046 6.046 6.046 6.046 6.046 6.046 6.046 6.046 6.046<br />
5.000<br />
Sozialassistent(en)innen<br />
4.000<br />
3.000<br />
3.324<br />
3.654<br />
3.895<br />
4.006 3.987 3.923<br />
3.799 3.773 3.799<br />
<strong>Kinder</strong>pfleger/-innen<br />
Erzieher/-innen<br />
Ausbildung zusammen<br />
Ersatzbedarf<br />
2.000<br />
2.579<br />
Zusammen<br />
1.000<br />
0<br />
2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025<br />
Quelle: Sta*s*sches Bundesamt: Bildung und Kultur; <strong>Kinder</strong>- und tä*ge Personen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen; Aktualiserung der Hochrechnung von<br />
Schilling 2014 im Februar 2016 durch die Arbeitsstelle <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfesta*s*k<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt: Bildung und Kultur; <strong>Kinder</strong> und tätige Personen in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen; Aktualisierung der Hochrechnung von<br />
Schilling 2014 im Februar 2016 durch die Arbeitsstelle <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>hilfestatistik.<br />
Wohl noch nie wurde so intensiv und differenziert über<br />
die Weiterentwicklung der Ausbildung von pädagogischen<br />
Fachkräften in der frühen Bildung diskutiert, wie in den<br />
letzten zehn bis 15 Jahren. Den Hintergrund hierfür bildet<br />
in erster Linie die nach PISA einsetzende Diskussion um<br />
die Qualität der frühen Förderung, die immer stärker als<br />
Bildungsaufgabe in den Blickpunkt wissenschaftlicher,<br />
fachlicher und politischer Diskussionen gerückt ist. Damit<br />
einher ging der auf EU-Ebene eingeleitete Bologna-Prozess,<br />
der auf neue Studienstrukturen abzielte und zu einer<br />
sukzessiven Einführung von Bachelor-Studiengängen „Pädagogik<br />
der frühen Kindheit“ führte. Aber auch die Debatte<br />
um die „Einstufung“ der Berufe im System des Deutschen<br />
Qualifi kationsrahmens (DQR) spielt hinsichtlich der<br />
Qualität durch eine gute und fundierte Ausbildung an den<br />
Fachschulen und den Hochschulen eine wichtige Rolle.<br />
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung ist die Tendenz<br />
zur Akademisierung der Fachkräfteausbildung einzuordnen.<br />
Unter anderem damit soll die in der Fachdebatte seit<br />
langem geforderte Aufwertung der Ausbildung von Erzieherinnen<br />
und Erziehern erreicht werden. Sie ist in der pädagogischen<br />
Arbeit die letzte Berufsqualifi zierung, die nicht<br />
auf einer Hochschulausbildung gründet. Das Festhalten an<br />
der Fachschule im System der berufsbildenden Schulen<br />
als einziger Qualifi zierungsebene ist auch in NRW immer<br />
wieder kritisiert worden. Dabei ging es jedoch nicht darum,<br />
die Prämisse zu verankern, nur eine wissenschaftliche<br />
Ausbildung entspräche dem Anforderungsprofi l einer heutigen<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtung. Dies würde den über 70.000<br />
Erzieherinnen und Erziehern in den <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen<br />
in NRW und den sich aktuell in der Ausbildung an<br />
Fachschulen befi ndenden Studierenden nicht gerecht.<br />
Die frühe Bildung braucht auch weiterhin die Absolvierenden<br />
der Fachschulen. Aus Sicht der Landesregierung ist<br />
es bedeutsam, dass die Hochschulausbildung mit dem<br />
Abschluss „Bachelor Kindheitspädagogik“ nicht isoliert für<br />
sich steht, sondern vielmehr von einem Zusammenspiel<br />
zwischen Fachschulebene und Hochschulebene geprägt<br />
ist. Dadurch soll eine ineinandergreifende Vermittlung von<br />
Fähigkeiten und Kenntnissen sichergestellt werden, um<br />
auch eine Durchlässigkeit zu ermöglichen.<br />
Vielfache Forderungen aus Politik, Fachverbänden und der<br />
Wissenschaft, dass angesichts der Bedeutung (nicht nur)<br />
der frühen Bildung eine Hochschulausbildung für Erzieherinnen<br />
und Erzieher geboten ist, haben die Hochschulen<br />
aufgegriffen und den Studiengang „Kindheitspädagogik“<br />
eingerichtet. Erste Studiengänge wurden im Jahr 2005 –<br />
auch in NRW – begonnen. Mittlerweile sind es bundesweit