Kinder & Jugend
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14 10. <strong>Kinder</strong>- und <strong>Jugend</strong>bericht der Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />
oder „Läuft mir die Zeit davon?“ sind Fragen, die <strong>Kinder</strong><br />
und <strong>Jugend</strong>liche sich stellen und die zeigen, dass die Zeit<br />
zu einer Schlüsselfrage für das Realisieren eigener Vorstellungen<br />
und Wünsche wird.<br />
Verändert haben sich weiterhin Anforderungen an die<br />
Eltern. Nicht nur, dass der Prozess des Aufwachsens ihrer<br />
<strong>Kinder</strong> komplexer geworden ist und manche Eltern sich<br />
überfordert fühlen und kaum die an sie gerichteten Erwartungen<br />
erfüllen können. Eltern müssen zudem verstärkt in<br />
Außenbeziehungen agieren. Je mehr soziale Gruppenzusammenhänge<br />
und je mehr pädagogische Bildungsinstitutionen<br />
auf <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong>liche einwirken, desto größer<br />
wird die Anzahl der Akteure, die mit den Eltern Fragen der<br />
Erziehung ihrer <strong>Kinder</strong> aushandeln müssen. Diese Veränderungen<br />
betreffen auch das Verhältnis zwischen Eltern<br />
und <strong>Kinder</strong>n und markieren einen weitgehenden Wandel<br />
der Familienbilder und des familiären Alltags.<br />
Für die Landesregierung und die Akteure in der <strong>Kinder</strong>und<br />
<strong>Jugend</strong>hilfe bedürfen diese Entwicklungen einer<br />
besonderen Beachtung, wenn es darum geht, Politik zu<br />
gestalten bzw. das kinder- und jugendpolitische Mandat<br />
verantwortungsvoll wahrzunehmen. Die Belange junger<br />
Menschen zu erkennen und zu berücksichtigen, bleibt eine<br />
herausragende Aufgabe für die Landesregierung, die Kommunen<br />
und alle Verantwortungsträger in der Gesellschaft.<br />
1.2 Kindheit und <strong>Jugend</strong> in Nordrhein-Westfalen –<br />
Daten zur demografischen Entwicklung<br />
Wie in anderen Bundesländern auch, ist die Zahl der in<br />
NRW lebenden und aufwachsenden <strong>Kinder</strong> und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
in den vergangenen Jahren insgesamt rückläufig.<br />
Die Gründe hierfür liegen generell in zurückgehenden<br />
Geburtenzahlen, aber auch an Wanderungsbewegungen<br />
und dem Älterwerden der Gesellschaft. Während jedoch<br />
im Jahr 2011 die mittelfristigen Prognosen für das Jahr<br />
2025 durchweg deutlich sinkende Bevölkerungszahlen in<br />
den Alterskohorten der <strong>Kinder</strong>, <strong>Jugend</strong>lichen und jungen<br />
Erwachsenen vorhersagten, geht im Jahr 2014 der Blick<br />
auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung von einem<br />
weniger starken Rückgang aus (vgl. IT.NRW 2015d). Hinzu<br />
kommen zwei weitere Entwicklungen.<br />
Abbildung 1: Bevölkerung nach Altersgruppen in Nordrhein-Westfalen (Angaben zum 31.12.2015; Anteile in %)<br />
65 und älter<br />
20,6<br />
unter 3<br />
2,7<br />
3 bis unter 6<br />
2,6<br />
6 bis unter 10<br />
3,5<br />
10 bis unter 18<br />
7,8<br />
18 bis unter 21<br />
3,4<br />
55 bis unter 65<br />
13,5<br />
17.865.516<br />
21 bis unter 27<br />
7,5<br />
27 bis unter 55<br />
38,4<br />
Quelle: IT.NRW: Bevölkerungsfortschreibung Basis Zensus 2011, Düsseldorf; Zusammenstellung und Berechnung Arbeitsstelle <strong>Kinder</strong>- und<br />
<strong>Jugend</strong>hilfestatistik.