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erfassung und radiologische bewertung von hinterlassenschaften mit

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StSch 4386<br />

186<br />

NORM-Hinterlassenschaften<br />

Teil 1<br />

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In Sachsen wurde die VEB Uhrenfabrik Glashütte saniert. Im Rahmen der Produktion der<br />

Firma wurde bis Anfang 1970 Ra-226, später Pm-147, verwendet.<br />

Die Reststoffe der VEB Uhrenfabrik Glashütte wurden nach Lomen (SAAS) entsorgt. Weitere<br />

Daten liegen nicht vor.<br />

Die Großindustrie in der ehemaligen DDR ist bereits saniert. Da es in der Vergangenheit auch<br />

kleinere handwerkliche Produktionsstätten gab, können durchaus noch Ra-226-F<strong>und</strong>e auftreten.<br />

In Senden bei Ulm gibt es eine Uhrenfabrik, in der <strong>von</strong> 1947 (Erbauung der Fabrik) bis 1950<br />

(Ra-226 Verbot) <strong>mit</strong> Radium umgegangen wurde. Es handelt sich hierbei um ein 105.000 m²<br />

großes Gr<strong>und</strong>stück <strong>mit</strong> einer Nutzfläche <strong>von</strong> 35.000 m². Die radiologisch relevanten Gebäude sind<br />

die Ziffernblatt-Montage, diverse Lagerräume <strong>und</strong> Abfalllager.<br />

Beim Max-Plank-Institut für Bio-Physik in Frankfurt (Kennedy-Allee) wurde im Jahr 1980<br />

durch Zufall entdeckt, dass die 3. Etage des Institutes (damals Kaiser-Wilhelm-Institut) <strong>von</strong> 1944-<br />

1946 an eine Firma <strong>mit</strong> kriegwichtiger Produktion vermietet wurde. Da die GSF in der 1. Etage<br />

des Gebäudes ein Labor (C-14, H-3) hat, wurden im Außenbereich Nulleffektmessungen durchgeführt.<br />

Im Rahmen dieser Messungen wurde an einer Position über einem Kanalschacht eine erhöhte<br />

Dosisleistung bemerkt. Durch den Verfolg der erhöhten Dosisleistung gelangte man in die ehemaligen<br />

Produktionsräume. Es stellte sich heraus, dass in den Räumen beim Bemalen <strong>von</strong> Zeigern<br />

<strong>mit</strong> Ra-226 umgegangen wurde. Einige Gebäudestrukturen, insbesondere der Kamin, waren stark<br />

kontaminiert. Im Jahr 1990 erfolgte die Sanierung der Gebäudestrukturen. Es zeigte sich, dass<br />

vorhandene Kontaminationen meist überstrichen bzw. vermauert waren.<br />

Als Fazit ist zusammenfassend festzustellen, dass Hinterlassenschaften in dem Industriezweig<br />

„Radiolumineszierende Ziffernblätter <strong>und</strong> Zeiger in der Uhrenindustrie“ sehr wahrscheinlich sind.<br />

4.3.4.2. Distribution/Applikation<br />

Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden Messungen an Ziffernblättern aus einem Uhrenmuseum<br />

im Schwarzwald durchgeführt. Die Messungen ergaben Dosisleistungen auf Kontakt <strong>mit</strong><br />

einem ESM FH 40 GL an Zifferblättern <strong>von</strong> bis zu 10 µSv/h (B-Uhr aus dem 2.Weltkrieg). Desweiteren<br />

wurden in dem Uhrenmuseum zwei kleine Töpfe <strong>mit</strong> Resten <strong>von</strong> Radium-Farbe (eingetrocknet)<br />

gef<strong>und</strong>en. Diese hatten eine maximale Dosisleistung auf Kontakt <strong>von</strong> ca. 10 µSv/h. Eine

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