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erfassung und radiologische bewertung von hinterlassenschaften mit

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StSch 4386<br />

188<br />

NORM-Hinterlassenschaften<br />

Teil 1<br />

⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯<br />

4.3.5 Thoriumhaltige Katalysatoren bei der Fischer-Tropsch-Synthese<br />

4.3.5.1. Produktion<br />

Allgemeine Informationen<br />

Nach dem ersten Weltkrieg versuchte Deutschland sich aus der Abhängigkeit <strong>von</strong> Rohöl für<br />

Treibstoffe aus dem Ausland zu befreien, indem sie versuchten aus dem Rohstoff Kohle, der für<br />

die damaligen Verhältnisse ausreichend zur Verfügung stand, Treibstoffe für Verbrennungsmotoren<br />

herzustellen. Friedrich Bergius (1884-1949) startete dieses Programm, Franz Fischer (1877-<br />

1947) <strong>und</strong> Hans Tropsch setzten dieses technisch <strong>mit</strong> der heute bekannten Fischer-Tropsch-<br />

Synthese um. IG Farben, Ruhrchemie <strong>und</strong> andere Firmen industrialisierten das Deutsche Energie<br />

Programm <strong>mit</strong> der Entwicklung des Bergius-Prozesses <strong>und</strong> der Fischer-Tropsch-Synthese <strong>von</strong><br />

1920 an bis zum Ende des 2.Weltkrieges.<br />

Stillgelegte Produktion<br />

Das Verfahren wurde an 9 Standorten erfolgreich großtechnisch durchgeführt, ein Standort befand<br />

sich im Aufbau <strong>und</strong> der Erprobungsphase. Die verwendeten Katalysatoren waren an allen<br />

Standorten identisch in ihrer Zusammensetzung: 100 Co:18 ThO2: 100 Kieselgur. In einigen späteren<br />

Dokumentationen findet man Angaben zu Katalysatoren nach 1938 <strong>mit</strong> der Zusammensetzung<br />

100 Co: 5 ThO2: 8 Mg: 180-200 Kieselgur. Dies erscheint aber nicht repräsentativ, da diese Zusammensetzung<br />

lediglich in einer Probenentnahme durch die Alliierten aus einem Transportkessel<br />

<strong>mit</strong> Katalysator am Standort Gewerkschaft Rheinpreussen festgestellt wurde. Alle Standorte wurde<br />

durch die Luftangriffe der Alliierten so beschädigt, das eine weitere Produktion nicht mehr möglich<br />

war.<br />

An den 9 Standorten waren alle Syntheseanlagen <strong>mit</strong> Katalysatoren bestückt, teilweise waren<br />

Katalysatoren vorgehalten. Die Katalysatoren wurden in Rheinpreussen regeneriert. Die Angaben<br />

zur Betriebsst<strong>und</strong>enzahl ist an allen Standorten unterschiedlich, teilweise schwanken die Verwendungszeiten<br />

an den einzelnen Standorten stark. Dies ist bedingt durch die Reinheit des verwendeten<br />

Synthesegases. Je höher der Anteil <strong>von</strong> Schwefel in dem Synthesegas, umso schneller wurde<br />

der Katalysator verbraucht. Eine Abschätzung der Gesamtmenge an Katalysatoren <strong>mit</strong> ThO2 gestaltet<br />

sich schwierig. Als konservative Abschätzung wird angenommen, dass für jede Fabrik die<br />

doppelte Menge der Gesamtbeladung an Katalysatormaterial vorliegt, eine Beladung für den Be-

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